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73233 # 20-Mar-2033 11:10 # LHC # Comments
– We reboot the LHC.imaging.system now –
Κάποιοι θέλουν η Ελλάδα να γίνει και πολιτικό εκτός
από οικονομικό πειραματόζωο, είπε ο πρωθυπουργός

Ellada

–––




Seitenaus. Lanthaler

Seitenaus

Glossome
zu »Vorabbericht in Sachen der Zona Cesarini«
ca 92 Seiten




Und eben erschienen. Im Folio Verlag. 2024.


Vorabbericht

in Sachen der

Zona Cesarini

(Roman)

(Auszug)

Fünf Jahre, die Zwanzig und die Tausend (1933)

dann, welche Arithmetik. Man muß schon auf den Schultern eines Adam Riese stehen, um die Übersicht nicht zu verlieren. Wann die Tausend endeten, wissen wir inzwischen. Il Ventennio, die famosen Zwanzig Jahre, ist etwas unscharf berechnet (31. 10. 1922 – 25. 07. 1943), und in Wahrheit hatte sich Benito M. ja auf ewiglich festgelegt. (Was deutlich mehr als Tausend.) Das Quinquennio d’oro aber, die Goldenen Fünf Jahre der Juventus, findet in den Spielzeiten der Jahre 1930 bis 1935 statt. (Den Biennio aber, die Jahre 1919 und 1920, haben sich Torino und Fiat und Geschichte längst aus den Büchern radiert. Il biennio rosso, die Zwei Roten Jahre, die Arbeiterräte an der Macht in den Fabriken der Fiat, Streik und Besetzung und Aussperrung und ein Flächenbrand bis Milano und La Spezia und Livorno, und in Torino steht Gramsci in der Fabrikshalle, und die Revolution in der Tür. Geschäftige Zeiten. Wobei Gramsci im August 1920 dann doch noch, soviel Zeit muß sein, Gelegenheit findet, sich über die Kollegen Anarchisten zu äußern. Die italienischen Anarchisten sind sehr empfindlich, weil sie sehr eingebildet sind. Ein sehr italienischer Satz.) Aque passate, aus und vorbei, und damit zurück aufs Spielfeld. In den Jahre 1930 bis 1935 gewinnt die Juventus, was zu gewinnen ist, wozu hat man sich 1923 als Industriellenfamilie Agnelli in einen Football Club investiert, und zwar mit Leib und Seele, Moneten sowie der sprichwörtlichen etica fiatesca.) Das Quinquennio also im Herzen des Ventennio. Im Herzen des Quinquennio aber der 14. Mai 1933, der Tag, an dem die neue Spielstätte der Juventus eingeweiht wird, das modernste Stadion Italiens, und das auf den Namen Benito Mussolini. Der dem Club ansonsten nicht sonderlich hold, aber das kann man verkraften.

Man muß schon auf den Schultern eines Adam Riese stehen, um die Übersicht nicht zu verlieren. Wann die Tausend endeten, wissen wir inzwischen. Il Ventennio, die famosen Zwanzig Jahre, ist etwas unscharf berechnet (31. 10. 1922 – 25. 07. 1943), und in Wahrheit hatte sich Benito M. ja auf ewiglich festgelegt. (Was deutlich mehr als Tausend.) Das Quinquennio d’oro aber, die Goldenen Fünf Jahre der Juventus, findet in den Spielzeiten der Jahre 1930 bis 1935 statt. (Den Biennio aber, die Jahre 1919 und 1920, haben sich Torino und Fiat und Geschichte längst aus den Büchern radiert. Il biennio rosso, die Zwei Roten Jahre, die Arbeiterräte an der Macht in den Fabriken der Fiat, Streik und Besetzung und Aussperrung und ein Flächenbrand bis Milano und La Spezia und Livorno, und in Torino steht Gramsci in der Fabrikshalle, und die Revolution in der Tür. Geschäftige Zeiten. Wobei Gramsci im August 1920 dann doch noch, soviel Zeit muß sein, Gelegenheit findet, sich über die Kollegen Anarchisten zu äußern. Die italienischen Anarchisten sind sehr empfindlich, weil sie sehr eingebildet sind. Ein sehr italienischer Satz.)

Aque passate, aus und vorbei, und damit zurück aufs Spielfeld. In den Jahre 1930 bis 1935 gewinnt die Juventus, was zu gewinnen ist, wozu hat man sich 1923 als Industriellenfamilie Agnelli in einen Football Club investiert, und zwar mit Leib und Seele, Moneten sowie der sprichwörtlichen etica fiatesca.) Das Quinquennio also im Herzen des Ventennio. Im Herzen des Quinquennio aber der 14. Mai 1933, der Tag, an dem die neue Spielstätte der Juventus eingeweiht wird, das modernste Stadion Italiens, und das auf den Namen Benito Mussolini. Der dem Club ansonsten nicht sonderlich hold, aber das kann man verkraften.


Immer wenn es auf Schuhnähte hinausläuft, sag ich doch, doch. Um Himmelswillen, Kind, sagt daraufhin die Frau, jedesmal und immer wieder, jetzt laß ihm doch wenigstens bei seinen Nähten und seinen Sohlen und seinen Schuhen sein Recht, allo scarpare, und laß das gefälligst mit deinem doch, du weißt ja, wie es sonst endet, und du weißt, daß noidue und wirzwei  dann zu streiten haben werden, tagelang, wer es denn nun gewesen war, damals, kurz nachdem wir an einem Freitag an Land gegangen waren in diesem fremden Land, von dem wir nie mehr als diese Stadt gesehen haben, und von dieser Stadt nie mehr als den Barrio de la Boca, und diese Genoveser Boca in diesem argentinischen Buenos Aires leuchtete von Weihnachtslichtern, als wir ankamen, und es schien alles so friedlich, und dein Vater noch ganz glücklich über seine glücksverheißenden ’merikanischen Schuhe, die er diesem armen Teufel auf der Überfahrt geflickt hatte, gratis und seekrank.



(Auszug)

Landgang eines Säuglings (1906)

Immer wenn es auf Schuhnähte hinausläuft, sag ich doch, doch. Um Himmelswillen, Kind, sagt daraufhin die Frau, jedesmal und immer wieder, jetzt laß ihm doch wenigstens bei seinen Nähten und seinen Sohlen und seinen Schuhen sein Recht, allo scarpare, und laß das gefälligst mit deinem doch, du weißt ja, wie es sonst endet, und du weißt, daß noidue und wirzwei  dann zu streiten haben werden, tagelang, wer es denn nun gewesen war, damals, kurz nachdem wir an einem Freitag an Land gegangen waren in diesem fremden Land, von dem wir nie mehr als diese Stadt gesehen haben, und von dieser Stadt nie mehr als den Barrio de la Boca, und diese Genoveser Boca in diesem argentinischen Buenos Aires leuchtete von Weihnachtslichtern, als wir ankamen, und es schien alles so friedlich, und dein Vater noch ganz glücklich über seine glücksverheißenden ’merikanischen Schuhe, die er diesem armen Teufel auf der Überfahrt geflickt hatte, gratis und seekrank.

Seekrank schon einmal gar nicht, Frau, das verdammte Fressen schon viel eher, und wenn eine Frau am Stillen ist, kann ihr gar nicht übel werden, also solltest du dir immer noch nichts darauf einbilden, daß es dir besser ging als mir, immerhin habe ich die besten Stücke immer dir überlassen von Brot und Konservenfisch und Brot, und damit ihm da, dachte damals noch, es soll ihm nur das Beste zukommen, und jetzt muß ich auch noch dankbar dafür sein, gratis an den Schuhen ferner Verwandtschaft flicken zu dürfen, porca madonna, und mich auch noch schämen dabei für das, was er treibt auf der Straße, als ob nicht schon schlimm genug wäre, was er in der Werkstatt treibt an den Nähten. Doch, sagte ich, doch.
Und wer weiß, Mann, ob einer aus Strangolagalli überhaupt eine Taschenuhr besitzt und einer aus der Verwandtschaft schon gar, du bist immer so leichtgläubig, Mann, sagte die Frau, ja, sagt der Mann, und Mutter und ich hoben kurz erstaunt den Kopf und ließen ihn dann sofort wieder sinken, Vater stieß mit der Ahle Löcher in die Luft, ja, und wenn er mit der Ahle Löcher in die Luft sticht, behält er recht, wenn es nach ihm geht, ich und gutgläubig, wer hat das Kind denn hergegeben, eine Woche oder so, nachdem wir an diesem Freitag an Land gegangen sind, und wenn wir Koffer mitgebracht hätten in dieses Land und nicht nur die zwei Bündel, die Handvoll Werkzeug und die drei Streifen Leder, nichts als Ausschuß, wir wären mit dem Auspacken noch gar nicht fertig gewesen, da hast du schon Ja gesagt in deiner Gutgläubigkeit, ja, sicher, wenn ihr ihn verwenden könnt, dann nehmt ihn doch, stolz ganz, auf diese crijature. Als ob man nicht hätte stolz sein können auf das Kind, Mann, er schrie gut und er trank gut.

Und wie er getrunken hat, sagt der Mann, und seinem Vater, der auch nur ein Flickschuster ist und Tag und Nacht arbeitet blieb nicht als der Schusterleim um sich zu ernähren in all den Jahren, drei Jahre läßt er sich stillen und trinkt gut und schreit gut, und kaum kann er gehen, stibizt er Taschenuhren, der pirla und Idiot, und mir bleibt wieder nur der Schusterleim, und deswegen kann er also und endlich von mir aus gern zum Zirkus. Weil zur scimmia und zum Affen mach ich mich selber.


Vorabbericht
in Sachen der
Zona Cesarini

(Auszug)

Nach ausgedehntem Nachmittagsschlaf (1930)

Tatsächlich war dann erst einmal, und lange bevor von Training überhaupt die Rede sein konnte, auf einen ausgedehnten, wenn auch etwas unruhigen Nachmittagsschlaf ein ziemlich verwirrender Resttag gefolgt. Und Renato Cesarini hatte sich kurz in seine Barrios zurück gewünscht. Gern auch in die Pampa, falls Buenos Aires gerade nicht verfügbar. Ersatzweise wenigstens unter die Brücke und an die Schlammbrache von Genova Sestri Ponente. Erst aber Resttag.

Als Cesarini den stadtbekannten Edelnachtclub Shangri-La betritt, Beschau- platz der Besten der Besten, und dicht hinter Cesarini die beiden, der Sarde Nieddu und der Affe Scimmi, unter hinter den dreien, in einigem Abstand, Mumo, ist es erst kurz nach Mitternacht. Cesarini hat eben die Abendausgabe der Zeitung gelesen, druckfrisch. Und er hat noch einige Stunden Nachtleben vor sich.
Bevor Cesarini das Shangri-La wieder verlassen haben wird, wird er sich einen Boxkampf mit einem gewissen Primo Carnera und einen Schlagabtausch mit einer gewissen Margherita Sarfatti geliefert haben.
Daß er gemeinsam mit Primo Carnera (il Gigante friulano, La montagna che cammina, Riesenberg auf Beinen, gute 120 auf guten 1,97) im Torineser Winter einen Tanz hinlegen wird, weiß Cesarini (knappe 73 auf knappe 1,64) da noch nicht.
Daß er gemeinsam mit Margherita Sarfatti, la regina senza re und Königin ohne König, eine Fahrt über das Große Wasser und pe’ terre assaje luntane unternehmen wird, weiß Cesarini da noch nicht.

Renato Cesarini ahnt natürlich noch nicht einmal, was er alles noch nicht weiß. Es wird seine erste Nacht in der Torineser Gesellschaft gewesen sein, seine zweite auf italienischem Boden. Und es werden noch einige folgen. Außerdem noch Fußballspiele, Tangotingeltangel, die Reporter und die Paparazzi, schwarze Hemden und schwarze Fahnen, die Aufmärsche und die Aufstände, die Stänkereien des Signor Agnelli mithilfe diverser Flaschen Champagner, sein Gemelli-Zwillings-Doppelgänger nimmt sich das Leben und steht wieder auf. La Signora Sarfatti ignora la Signora Juve. Wird in New York kubanische Furore machen. Einen gewissen Renato Cesarini zu sich nach Rom bestellen, um dann doch nach nach Paris zu flüchten, sagt Cocteau. Aqualta, laguna inondata, Landunter, sagt Sarfattis venezianische Verwandschaft. Und Scimmi ruft El Flying Loco  an und sagt, er habe beschlossen, sein Leben zu ändern. Wird es aber dann doch nicht tun. Renato Cesarini weiß noch nicht einmal, was er alles noch nicht ahnt. Er hat erst die Abendausgabe durchgeblättert.





Vorabbericht
in Sachen der
Zona Cesarini

Roman

FolioVerlag, März 2024


Verlagstext:

Wenige Monate alt, wird 1906 Renato Cesarini in Buenos Aires von Bord eines Überseeschiffes getragen. Vier Wochen Fahrt unter Deck liegen hinter ihm und den mehr als tausend zusammengepferchten italienischen Emigranten. In einem Jahrhundert voller Widersprüche wird er mehrmals den Atlantik überqueren, hin und zurück.
Und in immer wieder neuen Schuhen seines Vaters, des Schuhmachers aus der napolitanischen Provinz, wird Cesarini zum Anlaß für die Erdolchung des Schwängerers der Jungfrau in einem Krippenspiel in der Boca von Buenos Aires. Zum kindlichen Taschenfuchser und Herumtreiber, jugendlichen Zirkusakrobaten. Dann zum Fußballer in zwei Nationalmannschaften (ARG/ITA). Betreiber einer Torineser Tagueria, nächtlicher Rumtreiber. Um schließlich als Trainer abzutreten. Auf endlosen Gängen in seinen letzten Schuhen durch die Boca streifend, wie im Selbstgespräch. Wären da nicht der Maler Quinquela Martin, die Schriftstellerin Sarfatti, der Boxweltmeister Primo Carnera, der Geheimdienstler Gemelli, die Herren Agnelli und Einstein, der Flugakrobat El Flying Loco Moreno und der Affe Scimmi. Sowie die ewige Hinterlassenschaft dieses eroe dei due mondi, dieses Helden (mindestens) zweier Welten: Die nach ihm benannte Zona Cesarini. Und ihr Geheimnis.

Soll daraus aber (eine) Geschichte werden, bedarf es dazu für gewöhnlich eines Vorabberichtes. Der Ordnung halber.


(Lieferungen. AkuteZustaende. 15/03/2024)

»Ihr könnt doch nicht mit solchen verlotterten Schuhen ein neues Leben beginnen, und ihr wollt in dem ’Merika ja ein neues Leben beginnen, oder?
Also gönnt auch euren Schuhen ein neues Leben,
oder wenigstens einen kleinen Flicken.«





Erschienen:

Das Un:gehörte, un:gehörig Un:erhörte
im mehrkulturellen Schreiben

Barbara Siller (Hg.)
Dragica Rajcic Holzner, Kurt Lanthaler und José F. A. Oliver

Poetikvorlesungen am University College Cork 2021

Thelem Verlag, 2023

(Auszug)

An Hand eines Stückes Prosa.

»La folla – Verso il mezzodì, il centro della città parve invaso da nugoli di viaggiatori che tutti temessero di perdere il treno. Con sguardo smarrito guardavano passare i tranvai stracarichi, s’appostavano alle curve strategiche per tentare un balzo su di un predellino, scrutavun d’intorno se mai apparisse un taxi.
Und also:
Die Menschenmasse – Gegen Mittag sah es so aus, als würde das Stadtzentrum durch Schwärme von Reisenden überschwemmt werden, die alle zu befürchten schienen, ihren Zug zu verpassen. Mit verlorenem Blick beobachteten sie die vorbeifahrenden, überladenen Straßenbahnen, lauerten an strategischen Kurven, um vielleicht doch noch einen Platz auf einem Tramtrittbrett zu bekommen, und sahen sich dabei andauernd um, ob nicht doch noch ein Taxi auftauchen würde. »Es ist Platz für vierzigtausend«, munterten sie sich gelegentlich gegenseitig auf, und in diesen Worten lag ein Hauch von Stolz und eine uneingestandene Angst.«

Dieser Auszug entstammt einem »Roman in Arbeit« mit dem Titel »Passagen. Partono i bastimenti«, der in den Jahren 1880 – 2020 zwischen Napule, Genova, Buenos Aires, Torino und wieder Buenos Aires mäandert.

Die Abschnitte »La folla« und »Die Menschenmasse« (zweiteres klar eine ziemlich lineare Übersetzung) »spielen« am 14. Dezember des Jahres 1931 des italienischen Faschismus’. Entsprechend ist der »tragende« Ton. Stellen Sie sich einen kleinen Adepten Mussolinis im Sprechen vor, im Versuch, den Ton des Meisters nachzuahmen.
Ich meinte nun: Diese verquere (dauerinszenierte, hyperventilierende) Sprache des italienischen Faschismus’ mit ihren Sonderformen und Neologismen, lohnt, zum Zwecke des Romans sozusagen »nachgezeichnet« zu werden. Deshalb auch der Einschub des italienischen »Originals«: Mag sein, daß der Leser die Sprache nicht lesen kann. Aber er kann sie: sehen.
(Und wer verstehen kann, sieht: Daß der Ton im Deutschen im Zweifelsfall etwas »geglätteter« angesetzt wurde. Trotzdem: Dem Heutigen wohl ein hohler hoher. – Allein schon deswegen: Ein paar Zeilen Originalton.) Entsprechend La folla. Die Menschenmasse.
An diesem Roman wären nun auch einige andere Dinge zu exemplifizieren; immerhin geht es in ihm, Partono i bastimenti pe terre assaje luntane, eben auch um die alte Frage, wann denn, zumal dem Migranten (in unserem Falle die Italiener, die ab 1850 bis in die heutigen Tage (dann auch als Argentinier) im je anderen Land ihr Leben suchen), wann also der richtige Zeitpunkt wäre, um Hier, und wann?, um Dort zu sein. Und wann der falsche.
(Hier aber mehr über diesen Roman: Das wäre dann tatsächlich definitiv der falsche Zeitpunkt.)

(…)

(Auszug)





Erschienen:

Der Nörgg, das Purzinigele

 und die Nichte der Nixe

FolioVerlag, 2022

Geistreich und witzig: Sagen von Kurt Lanthaler neu erzählt und, wo nötig, verbessert und neu erfunden
    Ein zauberisch-zauberhaftes Lesevergnügen
Bayerischer Rundfunk

(Auszug)

Kegelspiele. Und Stratioten in Mareo.

Es gäbe ja, wenn man wollte, noch eine ganze Reihe von Geschichten, die ziemlich blutrünstig sind. Respektive mit etwas zusätzlicher action auf uns überbracht wurden. (Zumal es auch in jüngerer Vergangenheit durchaus Zeiten, in denen solch heldenhaftes Blutvergießen ziemlich gefragt. So in der deutschen Erbauungsliteratur.)

Da gibt es dann Ritter und Kopfabschneider, Aufschlitzer und Verbrenner. Und Helden. Und da gab es, lassen Sie uns noch einmal kurz nach Mareo wandern, zum Abschluß, da gab es eine ganze Reihe von Geschichten, die man sich erzählte, mal in dieser, mal in einer an- deren Version, in denen es immer wieder darum ging, daß die einen mit den Körpern und Köpfen der anderen, nun ja: Kegelspiele veranstaltet haben. (Natürlich nur, falls die Schlacht gewonnen.) Und solche Kämpfe, sodann auch solche Kegelspiele, sagen die Sagen, sollen sich eben auch zum Beispiel die Enneberger mit den Ampezzanern geliefert haben. Weil die einen mit den anderen immer wieder im Streit um Alm- und Weiderechte, sagt die Sage.
Jetzt ist es aber so, daß in diesen Geschichten, durchaus auch Geschichte sich verbirgt. Und das wollen wir hier, zum Abschluß, mal kurz herausarbeiten. Zumal die Geschichte kaum bekannt. Und ihre Geopolitik. Und einige ihrer Details so gut wie unveröffentlicht.

Was wie ein Western anfängt, geht so.
1487 schicken die Venezianer Söldner nach Mareo, ins Ladinische. (Die braven Schweizer Fachkräfte waren gerade anderswo mit Morden und Brandschatzen beschäftigt.) Diese Söldner schneiden in Mareo zweiundvierzig
Dorfbewohnern, und also einem ansehnlichen Teil des Dorfes, die Köpfe ab. Und spielen Fußball damit. Was geht da vor?, neben dem Abschlachten von Zivilbevölke- rung? Nun, es geht um Bodenschätze. Und wie es heute Krieg um Bodenschätze gibt, und Söldnerarmeen, gab es sie damals eben auch. Die Kämpfe ziehen sich über Jahrzehnte hin, auf dem Gebiet zwischen dem Ampezzanischen und dem Badiotischen. Und immer wieder über die Sennes und die Fanes. Ein einziges Hin und Her.
Bis eben, 1487, unsere Söldner zweiundvierzig Dorfbewohner köpfen. Und zufrieden nach Hause fahren. Aber anscheinend mit der Bezahlung nicht recht zufrieden waren, angesichts ihrer Leistung.
Denn überliefert ist, und so gut wie unbekannt, ein Schreiben aus den Geheimarchiven der Signoria di Venezia. An den Söldnerführer Giustiniano Mauroceno. Dessen Trupp ist eine wilde Mischung aus furlan/friulanischen Savorgnan(i) und Stratioten. Στρατιώτοι aber sind, zumal im fraglichen Jahr 1487, dem osmanischem Heer entlaufene (auch) griechische Soldaten, Stratioten eben, die, da das Osmanische Reich (Devlet-i ‘Alīye, der erhabene Staat) sich mal wieder im Krieg mit der Signoria di Venezia befindet, nichts als flink die Seiten gewechselt haben und nun von Venezia statt von Stambul aus weiterhin für Geld und des Geldes wegen Köpfe rollen lassen. Und also Gehaltserhöhungsforderungen. Und das Absageschreiben, der Signoria. (…)






& noch aus der zeit von pest & cholera &

:






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freihauslieferung #016/017






zum 1. Mai
017_Fischfrau Maria_3+4

Die Fischfrau Maria

beginnt ihren Arbeitstag wie immer. Sie tauscht bei Gemüsefrau Anna zwei Sardinen gegen ein stattliches Büschel Petersilie ein. Den Rest des Tages wird sie damit die Fliegen von ihren Fischen vertreiben. Abends dann, da der Geschäft stag gut gelaufen, mischt sie die Petersilie unter die Farfalle al burro. Ein famoses Fischgericht.«
»Und das haben Sie so erlebt?«
»Was?«
»Das mit der Fischfrau Anna.«
»Maria. Anna ist die Gemüsefrau.
»Na wennschon. Die Frage war eine andere.«
Der alte Mann zupft sich den Bart zurecht. Es ist kühl geworden, auf der Bank am Hafen.
»Noch ist die Sonne nicht untergegangen, und schon zieht einem die Feuchtigkeit ins Hemd«, sagt der alte Mann.
»Winter«, sagt der Mann, der sich vor einer halben Stunde neben ihn gesetzt hat und seither, wie der alte Mann, aufs Wasser sieht.
Draußen liegen zwei Tanker vor Anker.
»Und was ist nun, mit der Fischfrau?«
»Ach«, sagt der alte Mann, »was soll schon sein? Da tut sich nichts.«
»Weil?«
»Die Liegegebühren vom letzten Jahr sind immer noch nicht bezahlt. Hört man. Solange können sie nicht einlaufen.«
Draußen gehen die Positionslichter an.
»Dabei hieß es, die Mannschaften hätten die Tanker längst verlassen. Aus-
stehende Heuer. Womit wir«, sagt der alte Mann und steht leis ächzend auf, »wieder einen Tag überstanden hätten.«
»Sieht so aus«, sagt der andere Mann. »Ich hab nichts vor, ich bleib noch sitzen.«
Der alte Mann nickt und macht sich tippelnd auf den Weg.
»Sie haben das da vergessen«, ruft der andere Mann und hält eine Tüte in die Höhe.
»Behalten Sie die zwei Sardinen«, sagt der alte Mann und wischt mit seinem Arm durch die Luft, und sagt: »Seit Jahren. So gut wie jeden Tag. Ich kauf die zwei Sardinen bei der Gemüsefrau. Ich wart den Abend ab, auf dieser Bank. Ich möcht sie ihr schenken. Sie nimmt sie nicht. So ist das, mit der Fischfrau.«
»Und jetzt?«, sagt der andere Mann und zeigt auf die Tüte.
»Λοιπόν, nun«, sagt der alte Mann, »ich gebe es auf. Versuchen ruhig Sie es, wenn Sie wollen.«





Ist sie verjagt worden

oder hat sie es aufgegeben, ihr Geschäft? Seit wann hat Gemüsefrau Anna nicht mehr ihren Platz neben Fischfrau Maria? Die beiden standen jahrelang nebeneinander hinter ihren kleinen, kaum quadratmetergroßen Ständen, unten, auf der menschenleeren Seite des Hafens von Θεσσαλονίκη, da, wo kein Stadtbevollmächtigter je eine Standlizenz sehen wollte, und boten die eine ihre paar Gemüse, die andre ihre paar Fische an. Weitgehend wortlos. Sie standen da und überstanden gemeinsam mit ihrer Ware Regen, Fliegenschwärme und Sonnenprotuberanzen.
Eines Tages aber, keiner wußte zu sagen, wann genau, und Fischfrau Maria, ihre Nachbarin, verweigerte jeglche Auskunft, eines Tages war Gemüsefrau Anna nicht mehr zur Arbeit gekommen, frühmorgens mit dem kleinen, wackeligen, zum Transporter umgebauten Kinderwagen, in dem sich ihr Markstand und darauf ihre Marktware befand. Und seit dem Tag war sie verschwunden und blieb verschwunden. Und der Fisch allein und ohne Gemüse an seiner Seite.
Der Verehrer der Fischfrau Anna, der seine Verehrerschaft von seinem Vorgänger übernommen hatte, samt zwei Sardinen, stand nun tagtäglich einige Stunden früher auf, um am alten Markt im Stadtzentrum, dem Μπασάρι, einen armbeugengroßen, grünfrischen Strauß von Petersilie zu erstehen. Er hatte, mit Verweis auf sein troikaseits drastisch gekürztes Rentnerdasein sowie die verläßlich tägliche Abnahme einer respektablen Menge einen Preis von einem halben Euro aushandeln können, mithin also eine monatliche Belastung von dreizehn Euro, Sonntage und Feiertage ausgeschlossen. Womit sich, zwangsweise, die Zahl seiner Kafenionbesuche halbiert hatte. Seinen alten Freunden gegenüber begründete er es mit einem ärztlichen Rat zu mehr Frischluft und Bewegung. Sich selbst hatte er, eines Nachts dem Schnaps, und also dem Τσίπουρο nachgebend, eine Verliebtheit eingestanden.
Der Fischfrau Maria gegenüber sprach er von Aufrechterhaltung einer Tradition. Auch wenn, falls man den Fernsehnachrichten glauben könne, die Welt grad am Untergehen sei, aus historischen Gründen habe Ellada eben wieder die Vorreiterrolle.
Fischfrau Maria hatte es sich, nach ersten Zögern, zur Gewohnheit gemacht, den Petersilienstrauß mit einem stummen Nicken entgegenzunehmen, im Gegenzug zwei Sardinen in Zeitungspapier einzuwickeln und dem alten Mann zu überreichen.
An seltenen Tagen sprach man dabei kurz übers Wetter.
Dann setzte der alte Mann sich auf die Bank neben dem Stand der Fischfrau Maria und sah aufs Meer. Und Fischfrau Maria verscheuchte mit dem Petersilienstrauß die Fliegen von ihren Fischen.Und sah aufs Meer.





Ob sie damit wirklich farfalle

al burro sich kochen würde, fragt der alte Mann die Fischfrau Maria. Woher er das habe, sagt sie. Er grummelt. Verstehe, sagt sie, von deinem Vorgänger. Er wolle nicht aufdringlich sein, sagt der Mann. Es sei kein Geheimnis, sagt sie. Wenn Sie nicht möchten ..., sagt er.
Ob sie damit wirklich sich farfalle al burro koche, wolle er also wissen, sagt Fischfrau Maria, und wedelt weiter mit ihrem armdicken Büschel Petersilie die Fliegen von den Fischen, was so ein Mann nicht alles von einer Frau wissen mag, erstaunlich. Das sei nichts besonderes, sagt sie, das seien einfach nur μακαρόνια με βούτυρο, das Rezept zwar italienisch, aber einfach, so einfach wie der italienische Seemann, der Vorvorvorgänger seines Vorgängers, vor undenklichen Zeiten, sie sehr jung, er jung, dem habe sie ihre Liebe gegeben, er hat ihr ein paar Pastarezepte beigebracht, ihre Liebe genommen, und sei dann auf immer verschwunden gewesen. Geblieben sei ihr das Rezept: Über die farfalle al burro im allerletzten Augenblick reichlich von der Petersilie grob gezupft verteilen. Unterziehen. Und schon springt dich der Fisch an, sagt Fischfrau Maria.





Es lief ihr eine Träne

übern Wangenknochen, an diesem späten Nachmittag. Fischfrau Maria stand hinter ihrem kaum quadratmetergroßen Fischstand unten am Hafen von
Θεσσαλονίκη. Seit Jahren stand sie hier, und seither hat sie, was sie morgens an Fisch eingekauft, nachmittags auch verkauft, spätestens. Heute aber liegt der Fisch vor ihr, wie sie ihn zu Beginn ihres Arbeitstages vor sich ausgebreitet hat. Die Sonne steht tief. Und eine Träne läuft ihr über den Wangenknochen, wieder. Wieso sie denn die Käufer alle weggeschickt habe, will der alte Mann wissen, der sich das von seiner Parkbank aus lang genug angesehen hat. Fischfrau Maria vertreibt mit ihrem Petersilienstrauß eine Fliege vom Fisch. Sieht aufs Meer hinaus. Es würden, sagt sie dann, nach einer Weile, es würden die Leute sagen, daß die Fische, die man dieser Tags fängt in diesem Mittelmeer, von den Menschen gegessen haben, die in ihm sterben. Seit sie das gehört, heut früh, vom ersten Kunden noch, verkaufe sie keinen Fisch mehr. Sie werde jetzt die Nacht abwarten. Dann den Fisch zurück ins Meer werfen. Und wedelt mit dem Petersilenstrauß über die Fische und verscheucht die Fliegen. Und nach einer Weile sagt sie: »Wenn es sich wenigstens lohnen würde, sich einen neuen Ort zu suchen auf der Welt.«



aus:
Rekonstruktion der Abläufe des Tages und der Nacht
183 (oder so) Kürzestgeschichten

(Lieferungen. AkuteZustaende. 01/05/20)






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freihauslieferung #015
015_Fischgesang
Fischgesang

Der tag, an dem wir
den fischen die namen
von saengern gaben :
War ein guter tag

Der tag, an dem wir
beim essen der fische
die lieder der saenger sangen :
War ein guter tag

Und wieder lag ich
in dem tiefen tal
und ringsherum nur
wellen, hohe see
Ich nahm ein maulvoll
wasser. und –
dachte ich : adieu

Der tag, an dem
die fische uns namen
von saengern gaben :
War ein guter tag


aus:
bestia(di)aria
tier(ische)gedichte
eine (ver)sammlung

(Lieferungen. AkuteZustaende. 27/04/20)






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freihauslieferung #013
013_l.altro_giorno
L'altro giorno

M‘accorsi, l‘altro
giorno, d‘aver visto
volare le montagne
adisopra il mare

Insomma, dissi, le
cose si mettono
bbene : (angeli in ammati)

Und ploetzlich, anderntags
festgestellt, daszich
die berge hatte fliegen
sehen da ueberm meer

Na sowas, sagte ich, die
dinge vertuechtigen
sich : (aufleuchtende engel)




aus:
bestia(di)aria
tier(ische)gedichte
eine (ver)sammlung

(Lieferungen. AkuteZustaende. 24/04/20)






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freihauslieferung #012
012_Musike vorm balkong
Musike vorm balkong

Sotto il balcone
nel vecchio cimitero
(vecchio assai)
un picchio
suona il vibrafono

Es spielt der specht
musike vorm balkon
klimpert am vibraphon
Das ist gerecht
(den gerechten)
und das ist schoen
das ist musik beim
entstehen zusehn
(am judengang)

Perché mi parli per talian?
picchio mio, komm, sag an

Perché mi canti per talian
il picchiettio del partigian


aus:
bestia(di)aria
tier(ische)gedichte
eine (ver)sammlung

(Lieferungen. AkuteZustaende. 21/04/20)






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freihauslieferung #011
011_Geruestbauer_G.

Gerüstbauer G. ist den Vormittag über
damit beschäftigt, auf Abrechnungsmeterbasis das umlaufende Gerüst eines siebenstöckigen Großbaues zu demontieren, nebst seinen zwei ihm vorge- setzten Mitarbeitern einer im Subsubsubunternehmertum engagierten Fa. Ad Hoc, wobei ihm, dem Gerüstbauer G., die Aufgabe zugefallen, die Gerüstteile aus ihren Holmen zu ziehen auf Höhe des neunten Stockwerkes und sodann zum Abseilort zu tragen, was der bereits abmontierten Seitensicherungen wegen ein im Grunde bei jedem falschem Schritt tödliches Geschäft ist. Gerüstbauer G. setzt sich in seiner Mittagspause etwas abseits, auf daß keiner seine bei Nichtbelastung leis zitternden Knie sehe, ißt sein Brot, trinkt sein Wasser und liest in der Gratiszeitung, die er auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit, da noch verschlafen, zu diesem Zwecke sich eingesteckt. Und liest Bolschoi-Geiger stirbt nach Sturz in Orchestergraben. Und steht auf, wirft  im Vorübergehen die Klarsichtfolie, in der sein Mittagsbrot eingepackt, in den Container für Bausondermüll und geht an der Mitarbeiterin der Sicherheits- firma, die Zugang B der Baustelle im blendenden Sonnenlicht in signalgrüner Weste und rotem Helm bewacht, vorbei. Dabei hebt er seinen orangen Helm wie zum Gruß und drückt ihn der völlig Verdutzten in die Hand.



aus:
Rekonstruktion der Abläufe des Tages und der Nacht
183 (oder so) Kürzestgeschichten


(Lieferungen. AkuteZustaende. 19/04/20)







Die Auflösung der RZ.175/33
ist auf den 15.08.2024 festgelegt

Fotoroman.zo_08_(c)fanes.tm.px

Ab 10:00:00 Uhr NEZ werden die SoBs nach drüben verbracht, heißt es außerdem. ... e buon ferragosto a tutti.


aus:
kurt lanthaler. fotoroman.zo. berlin, 2016
64 seiten. privatdruck, limitierte, signierte auflage (vergriffen)


(Fotoroman.zo. AkuteZustaende. 14/04/20)





coprifuoco / ausgangssperre : (auch eine vorhersage)


Dann war es Nacht geworden. Ich hatte mich wieder
auf den Weg durch die Stadt gemacht.
Und mir, da etwas fußfaul, eine Vespa geklaut.


Auf so ein Wort wie coprifuoco hatte ich nie
sonderlich viel gegeben. Ausgangssperre.
Ist wie Maulsperre.
Notieren: Sehr viel früher gab es da gar noch
sowas wie: Kontosperre. Unfaßbar, eigentlich.

fotoroman.zo_09 (c)fanes.tm.px

Meine Aufzeichnungen hatte ich an einen sicheren Ort gebracht. Und gleichzeitig beschlossen, zum Zwecke der Risikominimierung alles, was ich doch noch mir notieren wollte, einem anderen zuzuschreiben. Ich nannte ihn, bei mir, meinen Herrn A. Und zog ihm einen Anzug an, und schickte ihn auf den Weg. Wollte.
Er aber, Herr A., sagte: »Junger Mann, imma langsam mit die Pferde. Erst mal
ne Nacht lang drüber schlafen. Und wennschon, dann möcht ich auch noch
'n Hut.«

aus: kurt lanthaler. fotoroman.zo. berlin, 2016
64 seiten. privatdruck, limitierte, signierte auflage (vergriffen)


(Fotoroman.zo. AkuteZustaende. 12/04/20)





sto.casa.z.haus.da.ciasa
待 在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung #008
Das Museum der 27 Minuten

Partono ‘e bastimente
pe’ terre assaje luntane

Das Museum der 27 Minuten

Sie können sich denken, wie groß meine Müdigkeit war an diesem Tag.
Erst die knappe Woche bei Ihnen in Buenos Aires, arbeitsamst wie immer (wann endlich wird unseren Financiers aufgehen, daß wir beide nicht nur grenzgeniale Ausstellungsmacher, sondern auch noch äußerst kostengünstige Organisatoren größerer Zusammenhänge sind, hä?), sodann die zugehörigen Nächte in der Boca samt den ewigen Spaziergängen gassauf gassab, die Sie so treffend (erinnern Sie: es dämmerte bereits leis?) als Unsere Fußnoten bezeichneten; und es lag, wie häufig in solchen Übergangszuständen, ein Geruch wie von warmer Vanille in der Luft.
Dann der Rückflug; äußerst unwirkliches Gefühl dabei, als ob man in seidenpapierner Rosakutsche durch die Lufte flöge sollte doch eigentlich, ging es nach den Durchsagen, die uns am Gate erreichten (und unseren krisenerfahrenen Italoargentiniern offensichtlich größtes Vergnügen bereiteten) der SantAliTalia-Flieger gepfändet am Boden liegen bleiben: die Spritrechnung.
Da kommt man einen Ozean später anläßlich zweier Ehrenrunden über Fiumicino dann durchaus auf dumme Gedanken. Nun gut, es ging sich aus, der Zug nach Brindisi dann auch. Die Verhandlungen dort schwieriger als erhoft , aber davon sprach ich Ihnen ja schon am Telefon. Und doch: um das delle Indie Orientali werden wir nicht herumkommen.
Sodaß am Ende, obwohl noch lang nicht alles in trockenen Tüchern, man durchaus sagen konnte: Geschafft.
Und geschafft wieder den Zug bestieg. Brindisi, Bologna, Bozen, Brenner. Den größten Teil der Strecke in einer Art Dämmerzustand verbracht, der wahrscheinlich einem Mediziner Angst, dem Reisenden die Staatsbahn aber erst möglich macht.
Grau sieht es aus bei der Einfahrt in den Grenzbahnhof, und kalt. Gleich will ich mir kurz die Beine vertreten, alles weitere schreibe ich Ihnen dann später.

Kurz und gut: Ich wurde in Innsbruck aus dem Zug geholt. (Ich notiere Ihnen das jetzt in Stichworten, um für heute absehbar zu einem Ende zu kommen. Mehr dann, ausführlicher, genauer, getreuer: bei unserem nächsten Treffen. Im Gerede entwickeln sich solche verwinkelten Geschichten leichter als im Geschreibe.) In Innsbruck also aus dem Zug geholt, polizeilich, ohne weitere Angabe von Gründen. Aber durchaus rabiat. Ich kann Ihnen glaubhaft  versichern (aber wie die Dinge liegen kaum beweisen) daß sich irgendwo in dem als Shoppingmall verkleideten Unterstock des Bahnhofs auch noch mindestens zwei hochmoderne Verhörzellen befinden. Ich habe sie beide besichtigt. Man rechnete mir, erfuhr ich zuguterletzt, da hatte ich das, was ich für meine Geschichte hielt, schon erzählt, den Tod eines Rennradfahrers an, freilich ohne mir erklären zu können, wozu ich den alten Mann hätte umbringen sollen.

Er muß irgendwo bei Bozen in den Zug gestiegen sein, ich weiß es nicht genauer, ich dämmerte, wie gesagt, vor mich hin. Dann aber schob er mir den Vorderreifen seines mintgrünen Rennrades über die Füße. Ich sah auf und erblickte, unscharf noch, einen verschwitzten, gegerbten, zaunlattendünnen Mann in voller Wettkampfmontur, der gerade versuchte, seine Rennmaschine irgendwie im Abteil unterzubringen. Er sah aus wie achtzig und war wohl knappe neunzig. Wir arrangierten uns. Und dann erzählte er.

War vor vier Wochen vom Parkplatz des Splendid Hotel la Torre in Mondello gestartet, zwei Wochen, bevor mit dem Mannschafftszeitfahren Palermo– Mondello–Palermo, an dem er par definition kaum teilnehmen konnte, der Giro d’Italia eröffnet wurde. War dann Etappe für Etappe abgefahren, Tag um Tag an Vorsprung verlierend, am Anstieg zum Passo Fedaia hatten sie ihn überholt, auf der Abfahrt vom Paß war er von der Straße abgekommen (verbremst, sagte er) und den Felshang hinuntergestürzt; selbst nur ein paar Blessuren, der Radrahmen aber arg verzogen, was einen ganztägigen Werkstattaufenthalt notwendig machte. Weswegen er dann bei nächster Gelegenheit in den Zug gestiegen war, als ausgleichende Gerechtigkeit (die haben ihre Mechaniker ja direkt dabei, schon gar Ersatzräder) er wollte bei Varese wieder auf den Troß treffen, für die letzten Etappen, hatte dann aber beim Umsteigen den falschen Zug erwischt und war nun, wie ich ihm sagen mußte, Richtung Norden unterwegs. Da fuhren wir schon in den Brenner ein.

Nun kenne ich diesen Grenzbahnhof noch aus alten Zeiten, denen meiner Jugend, war wöchentlich zu Gast gewesen, und es war jedes Mal, auch bei späteren, beruflichen Übergängen, dasselbe: abträglichstes Wetter, ein sogutwie ewiger Aufenthalt zur Abwicklung polizeilicher sowie zoll- und stromtechnischer Geheimrituale, und der barista von Gleis 7 mit den  flaschenbodendicken Brillen, dem Karren und vor allem dem quer über den Bahnhof schallenden Pannini!, Chochachola, Arrranciata, Limonattta, Pannini!-Rufen. Ein Grenzstreifen wie ein verwunschenes Land, il paese delle meraviglie, e pure incantato. War einmal, war gewesen.

Und doch treiben die Klänge noch übers Gleis, als ich aus dem Zug steige. Siebenundzwanzig Minuten Aufenthalt. Zeit und Gelegenheit, dem Rennradfahrer samt Gefährt beim Aussteigen zu helfen, und eine Runde zu drehen. Füße vertreten. Kopf wachbekommen. So der Plan. So das Vorhaben.

Dann ging ich durch die Unterführung. Und es nahm der feuchtklamme Gang kein Ende, als dehnte er sich bei jedem meiner Schritte weiter aus; da überholte mich, heftig in die Pedale tretend, der Alte, und entschwand, und verschwand doch nicht gänzlich aus meinem Gesichtsfeld, als führe die Etappe heut durch einen nichtendenwollenden Tunnel, das sirrende Geräusch der Kette aber wurde immer deutlicher. Ich hielt das für eine kleine Kreislaufschwäche und wollte mich an die Unterführungswand lehnen. Die gab nach.

Mir ist, als hörte ich Türangelquietschen zwischen den Pannini!-Rufen, stehe in einem weiteren, ebenfalls klammfeuchten Gang, sehe Schaukästen, Vitrinen der Wand entlang, in diesem lowtech-Stil, wie er zur Zeit bei Ausstellungsmachern so beliebt ist, gehe, soviel Berufsethos ist noch in mir, die Schaukästen ab,  finde darinnen nichts als mich selbst, in jedem der unzähligen Kästen einer meiner Siebenundzwanzigminutenaufenthalte, fein säuberlich, aber unchronologisch gereiht, die Logik erschließt sich mir noch nicht, die Zeit läuft  in blassen Zahlen bläulichdigital mit; ich im Schlafen, Rauchen, beim Imgangstehen, zeitungskaufend, caffè al banco, gar das eine arg verliebte und erregte Mal hinter der Säule am binario tronco, samt den rundum wehenden roten Haaren: all das in leicht verlangsamten Bewegungen und in Farben wie aus Technicolorzeiten. Was nun die tatsächliche temporale Dimension arg übertreibt. (Könnte aber auch der späte DDR-ORWO-Farbton sein, dann stimmten die Relationen wenigstens zeitlich wieder.) Ich weiß, wie ich die Schaukästen so abgehe, daß ich nicht weiß, was ich da sehe. Noch bin ich an keinem Ende. An einem Anfang auch nicht.

Ich soll, sagte man mir gerade, morgen einem Richter vorgeführt werden. Papier und Bleistift überließe man mir zum Zwecke meiner Verteidigung (ansonsten alles: abgenommen); ich benutze das Schreibzeug, um Ihnen diese Geschichte, die ja durchaus in unser  Thema paßt, zu notieren: Was ist mir schon um morgen, um den Richter.

Ps.: In einer der Vitrinen fand sich dann tatsächlich auch ein Rennradfahrer ein.



: hoeren : hier  ---> klick

aus:
Passagen
Partono i bastimenti
Fragmente eines
[kuratorischen]
Scheiterns
(Roman)

(Lieferungen. AkuteZustaende. 10/04/20)







auf nachfrage : die ersten drei seiten aus

kurt lanthaler. Fotoroman.zo. berlin, 2016
64 seiten. privatdruck, limitierte, signierte auflage (vergriffen)



fotoroman.zo (c)fanes.tm

Was hier folgt, sind Begebenheiten, die noch nicht erzählt wurden.
Ist eine Geschichte, die bis dato unbekannt ist.
Die Bilder dieser Geschichte wiederum entstammen
dem Kurzfilm
»Der Gelati Killer«, der im Jahre 1985
auf NP7, dem s/w-16mm-Material der Firma ORWO
(Wolfen/DDR) gedreht wurde.

Aus technischen Gründen (RGB) wird warm empfohlen,
»Fotoroman.zo« bei Tageslicht (5777 Kelvin) zu lesen.

fotoroman.zo (c)fanes.tm

Die Geschichte ist die: Die sogenannte HauptB (B für Bevölkerung) ist bereits vor einem Jahr umgesiedelt worden. Innerhalb weniger Tage. Und zwar dermaßen effizient wie überraschend, daß es zu keinerlei Unmut gekommen ist.

Die Eliten (die Eees) aber, wie absehbar, waren schon längst vorausgezogen. Relocation Services all inclusive. Weswegen ihr Transfer (Eees lassen sich, rein sprachlich, nicht umsiedeln) als nichts als eine Luftveränderung einer Laune wegen wahrgenommen wurde.

Kurz vor ihrem unmittelbaren Abschluß steht aktuell die Umsiedlung der sogenannten NebenB. Dabei kam es, unbestätigten Meldungen zufolge, verschiedentlich zum Einsatz von Ordnungsmitteln.

fotoroman.zo (fanes.tm)

Was vorerst noch überbleibt, sind einzelne Versprengte. Jener Teil der ehemaligen Einwohnerschaft, die, spätestens seit der Großen Umwälzung, wenig schmeichelhaft die SonderBs genannt wurden. Oder kurz: SoBs.
Man bezeichnete sie als uneinholbar nichteingliederbar asoziale Unvernetzte, und wer wußte, der wußte, daß ihre finale Verschiebung längst bis ins Detail geplant worden war

fotoroman.zo (c) fanes.tm

Ich hatte, es scheint mir inzwischen wie Ewigkeiten her, und liegt doch nicht allzuweit zurück, ich hatte also beschlossen, aufzuschreiben, was auf uns zukommen sollte. Auf die RZ.175/33. Auf die SoBs.
Aufzuschreiben jeweils, so bald absehbar. Sicher: Auch das eine Art von Resignation. Aber immerhin unter dem Vorwand, etwas zu tun. Ich gab dem ganzen den Arbeitstitel »coglione!« und notierte mir von Gelati und Sonnenstand und Killen und allem, was sonst noch so anstand. Ging also zwischendurch meine Runden durch die zunehmend sich entvölkernde Stadt und hielt, was ich für bemerkenswert hielt (und anfangs, ganz Anfänger, hielt ich so gut wie alles für bemerkenswert. Das legte sich aber dann doch), auf diesen kleinen Zetteln fest, die ich, leicht angegilbt, in einem halb ausgebrannten Archivkeller (ja, sowas gab es damals noch) neben ausrangierten Quantenbändern gefunden hatte.

(Fotoroman.zo. AkuteZustaende. 01/04/20)








sto.casa.z.haus.da.ciasa. 待在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung #004


Goldfishs noinaseggigste reise um die halbe welt

Oebelstoelgg, maszt Goldfish mut
(und hat noch was Beirut im blut)

Oebelstoelgg, ich konntes sehn
ist also wieder drauf und dran

und sitzt im sud im sueden, mann
und will als wiskheywaerter eichen gehen
alsob nichts waer, nur er, nur er
und dieser fusel. dazu gedusel
aus der duese, und drusengruesze
aus dem wald bei Singlemalt

(dann wird gedarrt)
Oebelstoelgg harrt


: hoeren : hier  ---> klick


aus:
Goldfishs weitre reisen um die andre halbe welt
(nochma fuffzich uebungen in tonaler atemkontrolle)
(64 Seiten, unveroeffentlicht)

(Lieferungen. AkuteZustaende. 30/03/20)






sto.casa.z.haus.da.ciasa.待 在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung #003

Goldfishs fuerasoechte reise (c)fanes.tm


Goldfishs fuerasoechte reise um die halbe welt

Oebelstoelgg, sagt Gold sh, waere
(waer Oebelstoelgg nicht so ne maehre)

ein reichlich zynisch abgeklaerter
wie wohlbeleibter zweiter weichenwaerter

Man koennt ihn in die gegend stellen
fuer grad den einen fall von faellen
wo unverhofft und aus dem nichts
ein zug auftaucht, trotz bauberichts
 in dem montage von geleisen
erst dienstags ansteht. (wir verweisen

hier auf seite acht.)
Oebelstoelgg lacht


: hoeren : hier  ---> klick

aus:
Goldfishs weitre reisen um die andre halbe welt
(nochma fuffzich uebungen in tonaler atemkontrolle)
(64 Seiten, unveroeffentlicht)

(Lieferungen. AkuteZustaende. 29/03/20)



sto.casa.z.haus.da.ciasa.待 在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung #001


#001_Die Geschichte vom Elefanten


Die Geschichte mit dem Elefanten

und der Elefant, um den es geht, war in mehrfacher Hinsicht ein Unikat. Zum einen besaß der Elefant keinen Namen. Was damit zusammenhängen mag, daß er unter der Brücke hauste, jedem aus dem Weg ging, auf Fragen, der nach dem Weg zur nächsten Tankstelle etwa, höchstens etwas mürrisch mit dem Rüssel wackelte, und ansonsten tat, als ginge ihn alles nichts an.
Die Brücke, unter der der Elefant hauste, stand in einer Gegend am Rande der Stadt, in der vor dreißig Jahren noch die Ziegen das Kommando über gehabt hatten; dann aber war die Stadt zur Großstadt gewachsen wie eine Eiterbeule bei achtzig Grad im Bratofen, Lagerhallen, Garagen, Häuser, und, zwischen ihnen, die Stadtautobahnen auf ihren Stelzen, und die schattigen, wenn auch menschenvergessenen Ecken darunter, dunkle Flecken, an die sich kaum einer traute, nachts schon gar nicht, ans Nichts verlorene Landschaften, tagsüber derart betonheiß, daß die Schweißtropfen zischend verdampften.
Hier, unter einer dieser Brücken, hatte sich also eines vergangenen Tages der Elefant niedergelassen, wortlos, und unbeobachtet. Die ersten, die ihn im sommerbrütendheißen Schatten leise schaukelnd stehen sahen, trauten ihren Augen nicht, wischten sich den Schweiß von der Stirn und schüttelten den Kopf. Unmöglich. Punkt. Bei der nächsten Vorüberfahrt dann stand er immer noch da.
Es hatte in diesen Tagen aber ein junger Bulgare eine Geschäftsidee auf die Füße gestellt: Er erntete, zusammen mit vier seiner bulgarischen Cousins, auf den Feldern der Bauern in der Nähe der Stadt, noch in den Nachtstunden, was auf deren Feldern wuchs; also Pfirsiche, Wassermelonen, Zuckermelonen. Fuhr sie mit seinem uralten bulgarischen LKW in den allerersten Minuten der Dämmerung an den Rand der Stadt, wo dann die nächtliche Tagesernte auf die offene Ladefläche genauso klapprige Transporter verladen wurde, jeder der Transporter zudem mit einem weiteren Cousin und dessen Kindern oder Frauen sowie einem Megafon bestückt und also bestens vorbereitet für den ambulanten Straßenverkauf in den kochenden Straßen der Stadt. Nächtens dann trafen sie sich wieder unter der Brücke am Rande der Stadt, schaufelten das zugrunde gegangene Obst von der Ladefläche und versuchten, drei Stunden Schlaf zu bekommen, bevor der neue Tag und das neue Geschäft wieder anging.
Der Elefant aber tat sich an den Obstabfällen seiner neuen Nachbarn gemütlich, und ab und an schleuderte er Wassermelonen gegen den Brückenpfeiler und sammelte die Brocken ein. Einen Teil des Obstes allerdings schob er regelmäßig zur Seite, ließ es einen Tag in der Hitze liegen und machte sich dann über die vergorenen Fruchtzucker her.
Am 14. August aber war der Elefant verschwunden. (Man traf sich dann, Obstbulgaren und Elefant, am 15. August oben auf Παναγία Σουμελά, bei der Heiligen Muttergottes der reisenden Balkanen, Panagia Soumela, hundert Kilometer westlich von Thessaloniki; und feierte bis tief in die Nacht.)

: hoeren : hier  ---> klick

aus:
Rekonstruktion der Abläufe des Tages und der Nacht
183 (oder so) Kürzestgeschichten
(unveröffentlicht)


(Lieferungen. AkuteZustaende. 12/03/20)












π



hello world & back again


mmAxx

2020 03 14

π
















On computing codices

00101000  01101111  01110010  00101001
(or)
How2do Factchecks in Framed ’n‘ Frozen Rimes
ovverosia
De l’invenzione dell’intento
namentlich aber
Über die Erfindung von Wirklichkeit
unter den Händen (sub manu scripta) der Archivare der Signoria
und dem Verbleib von Wahrheit in den Folianten
(There was allways someone who tricked the database)
ή
Έρχουντε ή βάρβαροι απ’ την βαρβαρία

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Folgen n paar Termine : (warum musz man im herbst imma arbeitn?)

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8. und 9. September, Museion, Bolzano/Bozen
On Computing Codices - Lesung eines Textes dieses Titels im Rahmen von :
world wide wars – sprachkunst conflitti narrazione geschichte
veranstaltet durch SAAV

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14. und 15. September, Laas
5. Franz-Tumler-Literaturpreis
Es lesen:
Mascha Dabić aus „Reibungsverluste“
Juliana Kálnay aus „Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens“
Stephan Lohse aus „Ein fauler Gott“
Julia Weber aus „Immer ist alles schön“
Kathy Zarnegin aus „Chaya“
Juroren:
Elke Heinemann, Schriftstellerin und Publizistin (Berlin)
Kurt Lanthaler, freier Schriftsteller (Berlin)
Manfred Papst, Kulturpublizist (Greifensee)
Gerhard Ruiss, Autor und Literaturvermittler (Wien)
Daniela Strigl, Literaturwissenschaftlerin (Wien)

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16. September 2017, 10.00 Uhr, Bolzano/Bozen

½ MITTAG². Matinée in der Bibliothek Tessmann. Literatur im Lesehof.
Unter dem Titel "Unveröffentlicht" lesen:
Eeva Katharina Aichner
Kurt Lanthaler
Lenz Koppelstätter
ps:
Meinereins liest aus:
"Rekonstruktion der Abläufe des Tages und der Nacht"
noch unveroeffentlicht, wie gesagt

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19. September 2017, 18:00 Uhr. Meran, Schloß Kallmünz
Es lesen aus Anlaß der Drucklegung
Laura Mautone aus "L’appartenenza"
Kurt Lanthaler aus "Hotel Merîdian. Passagen. Partono i bastimenti"
(Auszug siehe weiter unten)

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(Auszerdem gibt es die vage moeglichkeit, dasz es kurzfristig zu improvisierten lesungen kommt. stay tunded : pop up)


(Annotate. AkuteZustaende. 05/09/17)





Hotel Merîdian
(aus: Passagen. Partono i bastimenti. Roman in Arbeit)

Endlich Meran. Das hat, am Frühstücksnebentisch, heut einer gesagt, allein für sich hin. Endlich Meran. Ein Mann mittleren Alters, also ebenso in den höheren Fünfzigern wie unsereiner, und sprach vor sich hin und in den Thee hinein, und wie ich noch über EndlichMeran nachdachte, schließlich stand es etwas verirrt im Raum, sprach er wei­ter, immer neue Worte, und die waren median und Lebertran vom Kormoran mit Majoran, zumindest dachte ich, das so verstanden zu haben, irgendwann hat mans altersbedingt am Ohr und stellt sich ver­geblich die Frage hab ichs am Ohr oder hab ichs am Hirn, und so dreht man sich im Kreis, während der Mann am Frühstücks­nebentisch wei­ter Schleifen zieht im Sprechen, Baldrianschlenderian, filigrane Mem­bran aus Obsidian. Lateransopran in Teheran, gewester Veteran. Medi­terraner Enzianpavian. Endlich Meran.

Ich sitze im hiesigen Hotel Merîdian. Und höre Sie schon aufheulen. Zu recht, ich weiß. Schließlich müssen Sie in unserem fernen Buenos Aires meine Spesen aufrechnen gegen meine Recherche und deren Ergebnisse. Und die geldgebenden Stiftungen sind hartherzig, cierto. Und wollen nichts wissen von auf -an und -ian sich auftürmenden Clustern aus einem Ort namens Meran. Dabei bin ich hier, und jetzt, gerade am Herz der Sache. Obwohl selbst Meran noch nichts ahnt davon. Und ich geringe Ahnung von Meran. Weswegen ich noch ein paar Tage hier verbleiben. Und das Spesenkonto weiter belasten. Und den Geschichten hinterher. Werde.

Ich schicke Ihnen heute mit diesen Zeilen wie verlangt so etwas wie eine Zwischenabrechnung zur Vorlage an unsere Geldgeber. Interim invoice. (Vorläufige innere Stimme? Tja. Hat was davon.) Nundenn:

Wir haben inzwischen (über die Zeit und über die Orte) in Sachen unseres Kunst- wie Forschungsgegenstandes RC (na gut: es meint: xxxxx xxxxxxxx) einen Punkt erreicht, von dem aus sich ein Ende absehen ließe, wollte man denn an ein Ende unserer Bemühungen kommen. Die Geldgeber natürlich wollen. Und wollen endlich dieses avisierte Großereignis als weltumrundende Ausstellung in Glanzund­gloria eröffnen, samt Schnittchen. Sie, mein Freund, als treuer Wegge­fährte meinereins ebenso wie als zwischen Kommerz und Kontempla­tion fintenreich vermittelnder Kuppler (so daß Sie sich den Beinamen el alcahuete eigentlich redlich verdient hätten, stünde er nicht etwas quer zu Ihrem distinguierten Wesen), Sie, mi distinguido amigo, mein Lieber, selbst Sie möchten an ein Ende kommen, ich weiß, auch wenn Sie das Ende unserer Reise in Sachen RC eher auf über­nächstes Jahr als auf Übermorgen prognostizieren. Und dazu sollte ich endlich meine Recherchereisen abbrechen, nach Hause, also an unseren Arbeitstisch in der Boca Buenos Aires' zurückkehren, und die Sache zu einem Ab­schluß bringen, und das heißt: den Ausstellungsbauern übergeben. Bliebe dann noch zweidrei Seiten einleitender Text für den Ausstel­lungsband. Und sehen Sie, mein Freund, vor dem ist mir nun wirklich Angst und Bange bis in den Fiebertraum hinein; nichts schreibe ich, der gern erfindet aber ungern schreibt, unlieber als diese Art abschlie­ßender Texte, ich mein, da sitzt einer in Guantanamo, hat ein paar ebenso erfolgreiche wie erfüllende Jahre als ChefFolterer hinter sich und dann steht er auf, der Letzte macht das Licht aus, und dreht den Hauptschlüssel im Schloß, schiebt sich den Hut tiefer ins Gesicht und macht sich … auf den Weg nach Hause ins liebliche Connect2cut? Nur weil die Geldgeber schließlich die Geduld verloren, was nichts anderes heißt, als daß ihnen die – eh schon spärliche – Phantasie endgültig ausgegangen ist. Wie hat man sich so einen Abgang vorzustellen? Da sehen Sie.
(…)
(Annotate. AkuteZustaende. 09/06/17)




El Greco in Mazia

El Greco in Mazia

(Proben.Foto. Test.Aufnahmen. Annotate. AkuteZustaende.)





Intralazzen

Io uso un tacchino. io mi
appunto sul tacchino, appunto
(m'illumino l'inverso)
.
me lo porto dietro. nei jeans
viaggi, gite. notti buie. flaneurismi.
spasmi sparsi su superbi sperperi
            spaerlich sperber, spesso spazzen
            størmtrøppen selaví sti kãzzen
.
Io m'intacchino d'aggiotaggio, spaccio
lettere per letture & lenzuole per lenticchie
(m'rannicchio, io. di desio)
.
me lo porto dietro. +mela-
la desia. fanciulla dell'est. poste rest
ante. penoso pensiero d'elefante intrigante
            paaerlich pansen, penso pazzen
            dette er ein hest. gå! intralazzen

(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 05/06/17)





Eller. Auszug.

(…)
An dem Tag, als ich umzugshalber einen Zettel fand, der recht eigentlich ein Blatt Papier, handbeschrieben, paar wenige kurze Zeilen, und als ich es das erstemal gelesen, mir fremd und nichtssagend, zumal in eigenartiger Schreibweis, an dem Tag, es war mein vierter Arbeitstag als AushilfsHaus- Techniker hier im norwegischen Stavanger, Hotel Sola Strand, und der erste Abend, an dem ich frei hatte, an dem Tag war ich, als er Nacht wurde, an den Strand gegangen, die paar Meter nach vorne, und da das Wetter nicht wirklich vorteilhaft, war ich allein mit mir, dem Sand und der Nordsee. Und irgendwann war es drei Uhr morgens und immer noch nordisch heller Tag – in den sechsunddreißg Jahren meiner Schichten auf den Ölplattformen im Ekofiskfeld waren mir, berufsbedingt, unter Sechzehn-Stunden-Schichten und gleißendem Scheinwerferlicht, die Tag- und Nachtweichen vollkommen entglitten. Zumal optisch. Nun aber –
(…)
erscheint demnext als Kurzgeschichte in einer Anthologie zu n.c.kaser

(Annotate. AkuteZustaende. 03/06/17)





Passagen. Partono i bastimenti. Roman in Arbeit

Omar Sivori carezza con tenerezza Renato Cesarini, il suo maestro, nel post Napoli–Juventus del 1960/61. Cesarini sedeva da pochi mesi sulla panchina napoletana dopo aver lasciato proprio quella juventina. La Juventus si avviava a vincere il 12° scudetto, il Napoli si giocava invece la permanenza in serie A.
Si vociferava sulla possibilità che Sivori si potesse vendere la partita per salvare il suo maestro, ma Omar in campo rispose da fuoriclasse qual è stato siglando una tripletta.

(Annotate. AkuteZustaende. 01/06/17)





… aus einem / fuer einen griechischen roman

Οι γυναίκες τσιρίζουν για το θάνατο
που πέταξε από πάνω τους
… schreibt der Kollege Ηλίας Βενέζης 1942 in Αιολική Γη / Äolische Erde
Die Frauen kreischten, da der Tod
über ihre Köpfe hinweg flog


(Annotate. AkuteZustaende. 10/05/17)





Rekonstruktion der Abläufe des Tages und der Nacht.
Nachschrift zu einem (vorlaufig) geendeten Buch. (Man nennts auch Lektorat. Was einen nicht hindert, dran weiter zu schreiben. Wieso auch.)

Was, wenn man es anders anfänge/finge, also recht eigentlich
Wie ein Western
anfängt, und sich folgendermaßen aus den Zeitgenössischen Sozialen Medien der Epoche, den mündlich übertragnen Schauer­geschichten ebenso wie den GeheimArchiven der Signoria, de­stillieren und also erzählen läßt: Wir schreiben das Jahr 1487, die Signoria Venezias schickt Στρατιώτοι, also Söldner nach Mareo, ins Ladinische, einem kleinen Dorf an der Nordgrenze des Rätoromanischen.

Περιμένοντας τους Bαρβάρους
Και μερικοί έφθασαν απ’ τα σύνορα,
και είπανε πως βάρβαροι πια δεν υπάρχουν.
– – –
Και τώρα τι θα γένουμε χωρίς βαρβάρους.
Οι άνθρωποι αυτοί ήσαν μια κάποια λύσις.
Kωστής Πέτρου Φωτιάδης Kαβάφης

Konstantinos Kafavis, Warten auf die Barbaren. 1904
Da sind welche von der Grenze gekommen
Und haben berichtet, da gäb es keine Barbaren mehr.
– – –
Und nun, was sollen wir ohne Barbaren tun?
Diese Menschen waren immerhin eine Lösung

Die Söldner schneiden 42 Dorfbewohnern, also der relativen Mehrheit, die Köpfe ab. Und spielen Fußball damit. Beim nächsten Mal, Jahre später, laufen die SöldnerStratioten aber in eine (Ab­seits)Falle der Ladiner. Die töten daraufhin alle Söldner bis auf einen; nur um diesen dann, nachdem er davon genesen, daß man ihm ebenso absichtsvoll wie chirurgisch sauber eine Nase, ein Ohr, eine Hand abgeschnitten und ein Auge ausschabt hat, den Venezianern mit besten Grüßen zurückschickten.
Davon aber steht nichts in den Archiven der Signoria. (Im Gegen­zug die Zahl der ursprünglich Getöteten nachrichtlich verdoppelt. Propaganda fidei.)
(…)

(Annotate. AkuteZustaende. 03/05/17)





Ansiedlung an der Grenze

Wenn man von Rina respektive Welschellen aus weiter bergan geht, landet man auf dem Col dla Vedla, dem Berg der Alten, der zwar nicht hoch ist, aber steil. Geht man weiter, geht man irgendwann über die Jöcher, dem Jü de Börz zum Beispiel. Und ein Gang über die Jöcher ist immer auch ein Gang ins Jenseits. [Sagt auch des wohlgenährten Landes Berühmtester. Eine Mumie.]
Wenn man von Rina respektive Welschellen bergab geht, landet man in Longega respektive Zwischenwasser: Ein Mesopotamien also [Zwischenstromland, Ursprung unserer Kulturen. Inzwischen darniedergebombt]. Es mündet in Longega respektive Zwischenwasser der Rü d’Al Plan in die Gader. Daher der Name. Und außerdem ist Longega der Ort, an dem quasi jeder vorbei muß, der das Rätoromanische, wieso auch immer, [ins Deutsch] verlassen will. Insofern ist, falls man über die Jöcher geht, Rina respektive Welschellen eine Ansiedlung an der Grenze. Und Longega respektive Zwischenwasser ist eine Ansiedlung an der Grenze.
[In Zeiten stromgetriebener GPSgesteuerter Bergfahrräder und vierpropelliger actionkameratragender FreizeitDrohnen mögen sich Grenzen relativieren; möchten sie gerne, tun sie aber nicht. Purer Anschein, wie es scheint.]
Es haben, im letzten Jahrhundert, lang bevor die Schneekanonen losfeuerten, immer wieder die Menschen ihre Gegenden im Ladinischen verlassen müssen, aus purem Hunger, und damit auch, zwangsweise, das Rätoromanische mit dem Deutsch/Italienischen vertauscht. Unter anderem. Und sich, von der Ansiedlungen an der Grenze kommend, an anderen Grenzen angesiedelt.
(…)

(Annotate. AkuteZustaende. 15/04/17)





Il delta. Termin. Lesung. 01.12.2016

Con Stefano Zangrando e l'editore Aldo Mazza
Accademia degli Agiati di Rovereto
presso la Fondazione Caritro

(Annotate. AkuteZustaende. 01/12/16)





Mal wieder : Ellada. Ελλάδα.

Der perlentaucher weiszt heut darauf hin
: "26.10.2016. Die FAZ lernt aus zwei Büchern zur deutschen Besatzung Griechenlands, wie schäbig die Entschädigungsfrage geregelt wurde."

Jetzt ist es in einer Art konvexkonkaver Wirrspiegelung so,
dasz perlentaucher auf seiner homepage unter
"Katerina Kralova. Das Vermächtnis der Besatzung. Deutsch-griechische Beziehungen seit 1940. Böhlau Verlag, Wien 2016. ISBN 9783412503628"
auf die FAZ-Rezension zu Markower sich bezieht sowie unter
"Mark Mazower. Griechenland unter Hitler. Das Leben während der deutschen Besatzung 1941-1944. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2016. ISBN 9783100025074"
auf die die FAZ-Rezension zur tschechischen Historikerin Katerina Králová,
also, grob gesagt, alles durcheinander bringt, rein auf einer technischen Ebene

dabei aber nicht erwaehnt, wieso auch, dasz neben diesen beiden, aus gutem Grunde erst mit groebster Verspaetung uebersetzten Hauptwerken noch ein paar andere Schlange stehen, auf dasz sie uebersetzt werden, zu eben dem Thema.

Wie zum Beispiel
# Mazower, Mark. Salonica, City of Ghosts: Christians, Muslims and Jews. 2004
# Murtagh, Peter. The Rape of Greece. The King, The Colonels an The Resistance. 1994
# Clark, Bruce. Twice a Stranger. How Mass Expulsion Forged Modern Greece and Turkey. 2006
oder
# Δρουμπουη, Χανδρινος. Η Θεσσαλονίκη κατά τη γερμανική Κατοχή. Αθηνα, 2014
… und noch ein paar andere, die hier rumstehn, zur Zubereitung eines Romans.
(Von "Prefasyon. El eskopo de dita estorya es por dar a saver a los doroth vinideros komodo trokan los tyempos, …" usw usf gar nicht erst zu reden.)

Wie es eben so is : swill keiner wissen.
Und wer wenigstens n Teil wissen moecht, verlinkt sich, flugs. Jerimania eben.

(Odessa. Annotate. AkuteZustaende. 26/10/16)





Alba. Stein. Burns.

alba stein

...
Leeze me on drink! it gies us mair
Than either school or college;
It kindles wit, it waukens lear,
It pangs us fou o' knowledge:
Be't whisky-gill or penny wheep,
Or ony stronger potion,
It never fails, or drinkin deep,
To kittle up our notion,
By night or day.
...
The Holy Fair. Robert Burns. 1785

(Annotate. AkuteZustaende. 20.09.16)




Little Blue Tomato (Blues) : Termine

Auf Einladung von LURX, Verein für Kunst, Aufführungen im Rahmen der Künstleraktion Tomaten e peperoni in Sterzing/Vipiteno

Freitag, 23.09., 11 Uhr (Bauernmarkt)
Samstag, 24.09., 12 Uhr (beim "Vinzenz", Neustadt/Città Nuova, 4)




Little Blue Tomato (Blues)


Music: Werner Haifisch Heidegger
Lyrics: Kurt Kutte Lanthaler
mit: Eric Siviero, Xenia Gschnitzer, Paolo Jack Alemanno,
Alex Trebo, Haifisch Heidegger

Recordet at haifishbecken, VipiTown, 18.08.2016


Oh ja, blau war der Tag
Oh ha, blau war die Nacht
und hat am Ende dann
den Blauwal blaustich gemacht
Jetzt ist gut, jezz isses heiß
Fragt sich nur: Tomat oder Paradeis


Blu il giorno, blu la notte
un mondo tutto chiagne e fotte
Ch'ammiscato »trista e sola«
famma, sanghe e pummarola
A mordersi son sempre loro
Io no. Io bacio un pomodoro


Was aber, fragt sich, ist der Preis
für höllisch blaue Paradeis
im Land des fahlen Edelweiß?
Feelin lonesome and blue
und dann bist (endlich) du da, du
Kleine Blautomat, ach, ich and you

hoerprobe : hier : >>>

Waves Little blue tomato

If you see my blue tomato
Tell her, that I'm comin' home
If you smell my blue tomato
Tell her, that i'm very done
(And) If you eat my little blue tomato
Tell her, I am, I am so alone


He!, verrat doch mal, Tomat
Wie kommt das Blau in den Salat
wie das Quadrat ins Surrogat
und das Zitat ins Reservat
Sag: Te O eM A Te Eh
Paradeis Hottwollee


Es gibt für unsre letzte Reise
nur einen Weg: die Paradeise
in die Pfanne haun. Und kochen
Und rührn, und rührn, ununterbrochen
Daraufhin dann, und klugerweise
gibts maccheroni, haufenweise


L'Adese piange, l'Isarco pure
son giornate tremendamente dure
S'abbassa il sole, s'inchina la luna
e poi man'man la terra s'imbruna
E s'alza la voce dall'agricultura:
Son un pelato di caratura


We got a situation (over there)
lot of tomatoes in the air
Here it comes and there it goes
it's The Attack of the Killer Tomatoes
Thats Why the Lady is a Trump
and Trump 's a shitty garbage dump


He! Endlich mal einen Song schrei'n/m
mit einer blaun Tomate im Reim
(was auch nix anders als das Wort am End
was manchmal klappt, und manchmal klemmt)
Und wenn ich (kenn ich) in die Fänge einer Tomate gerate
: pummarole 'n coppa : delikate Derivate
desperate Aggregate, Echolot-Retoursultate
(tremate, tremate / le streghe son tornate)
La storia del passato / Ormai ce l'ha insegnato
Che un popolo affamato / La fa la rivoluzion
Viva la pa-pa-pap-pa / Col po-po-po-po-po-pomodoro
Und deswegen: Nachtschattengewäx auf ex, Stoff in rot
Vier Löffel Tomatidín : alles hin. Und Toma-Tod.
Solanum lycopersicum / Pomodoro Paradeis
Solanum lycopersicum / Nahuatl tomatl, ich weiß
He! Endlich mal länger am Leben bleibn
mit einer kleinen blauen Tomate im Reim


Listen: Ain't no such a thing
like your tomatolike skin
Ain't no such a wonder
like your roots downunder
So it's just the way we do
feelin tomatoe and blue


(Und so ist) Da die blaue Tomate
mit'm Fallschirm auf Brautstraußschau
Meine kleine blaue Tomate
aus'm Nichts, diese Meerjungfrau
Und auch, wenn ich sie damit verrate
: ich selber war genauso blau


Und: so blau war der Tag
und: so blau war die Nacht
und: so hat am End dann
der Blauwal sugo gemacht
Jetzt ist er gut, jezz isser heiß
egal, ob Tomat oder Paradeis

(Annotate. AkuteZustaende. 15.09.16)




Die Einsiedler

By Ronny Trocker. Germany, Austria, 2016, 90 min
 
Einsiedler

Ist dann doch eine Freude, wenn ein Film, an dem man am Rand mitgearbeitet hat (dramaturgische Beratung/script consultant), auf ein Festival wie das in Venedig eingeladen wird. Gratulation den Machern.

Mostra Internazionale d'Arte Cinematografica. Orizzonti. 02.09.2016
Zurich Film Festival. 25.-.30.09.2016
Copenhagens CPH PIX Festival. New Talent Grand PIX. 27.10.2016
Thessaloniki International Film Festival, Open Horizonts. 12.-13.11.2016

The Hollywoodreporter am 06.09.2016 über den Film:
"The hills are alive with good stories."
und
The Eremites: A first feature to remember. by Stefan Dobroiu
From its very beginning until the playful, even cheeky, last frame, Italian director Ronny Trocker’s first feature, The Eremites, a German-Austrian co-production shown in the Orizzonti sidebar of the Venice International Film Festival, exudes the unpredictability of nature: the story of Albert (an excellent Andreas Lust, bringing to mind a middle-aged Robert Redford with his boyish charm) has many surprises in store, despite a slow pace and a quietness intended to pay homage to the magnificence of nature.
(Cineuropa)


(Annotate. AkuteZustaende. 06.09.16)





Garten. Ausstellung. Performance. Little Blue Tomato

Garten

Ausstellungseröffnung, Hofgarten Brixen
Freitag, 02. September 2016




Broadway Ain't Funky No More
RandNotate eines Sommers (Ein Auftragstext)


Na, dann wollen wir uns mal der Welt annähern:
– Mut dat seyn?
– Et mut, et mut.
(Plattdüütsche Kosmonauten beim Wiedereintritt. Aktuell 1472 Grad Celsius. Eintrittswinkel 6,325 Grad. Höhe 380K Fuß. V = 28 kkm/h)

***

»Es wurden drüben in den Vereinigten Staaten von Amerika im Jahr Zweitausendzehn von der pharmazeutischen Industrie genug Opioide vertrieben, um jeden Amerikaner mit einer Dosis von fünf Gramm Hydrocodon alle vier Stunden über einen ganzen Monat lang zu versorgen. Ist natürlich eine Scheißrechnung«, sagt er. »Weil sie so tut, als bekäm jeder gleichviel ab.«»Und?«»Kannst dir vorstellen. Als ob ausgerechnet Opiate im Kapitalismus gerecht verteilt würden. Schieb mal die Pumpe rüber.«

***

– Was machst am Wochenend?
– Abhängen. Wie ein jedes andre Rindviech, das etwas auf sich hält, auch. Kontrollierte Verwesung zum Zwecke der Genußbarmachung eben.

***

Herr H. war seit Jahren mit der Coriolis-Kraft im Geschäft. Nachdem er es mit Diamanten, Kautschukplantagen, Schrumpfkulturköpfen und SS-Hosenknöpfen versucht hatte. Nichts davon war jemals wirklich in seinem Besitz gewesen, natürlich nicht, aber er hatte es im Angebot, sobald einer dieser verwirrten Weltreisenden aus Mitteleuropa in die kleine, dunkelstaubige äquatorialische Bar trat, die genau überm Äquator stand, also so ziemlich hälftig der Nord- wie der Südhalbkugel zugehörig war.
Ein guter Ort für einen wie Herrn H.
Bis eines Tages einer ihn mit einer ziemlich genau einen Meter langen, noch wie Messing glänzenden Stange erschlägt: Da hast du deinen verdammichen Äquator.

***

Als der Lyriker L. las, daß sein Berliner Arbeitsamt sich inzwischen (daran erkennt man, wie völlig aus der Zeit gefallen der Lyriker L.) sich also Jobcenter nannte, sein ehem. Berliner Arbeitsamt, war er noch nicht sonderlich beeindruckt.
Als er dann aber weiter las, daß dieses Jobcenter Sonderangebote für über Fünfzigjährige auf Lager hatte, wurde die Sache für ihn schon interessanter.
Zumal einem zusätzlich, falls man sich im Bundesprogramm Perspektive 50plus als Kunde registrierte, kostenloser Zugang zur »Gesundheitsdatenbank Fitnessquelle 50plus mit vielen interessanten und kostenfreien Angeboten aus den Bereichen: gesunde Ernährung, Bewegung, Stressbewältigung, Suchtbewältigung, Kulturvermittlung und allgemeine Lebensführung« angepriesen wurde. »Wenn Sie mehr zu den Angeboten erfahren möchten, erkundigen Sie sich bei Ihrem Arbeitsvermittler 50plus nach den Zugangsdaten zur Datenbank.«
Na dann mal los, sagte sich L., der Lyriker seit dreißig Jahren. Da melden wir uns gleich langzeitarbeitslos. Wollen doch mal sehen, was für ein Stoff das ist, den sie einem da zukommen lassen.

***

Wenn Kultur auf Natur auf Kultur stößt (wie man sich das vorzustellen hat, weil einem die Worte grad vorrätig sind und endlich bereit, in die Große Confusio aufzubrechen): Giraffe stößt sich Kopf an Brücke. Und stöhnt. Und störbt.

***

Lilly Lyrsenko (Novosibirsk) schreibt mir: Was heißt das, wenn du mir schreibst: Es sang Bobby Patterson, und mit ihm The Mustangs: Broadway Ain't Funky No More. Hier wüten übrigens grad die Mücken. Endlich. Milz- und Sonnenbrand.

Broadway

(Annotate. AkuteZustaende. 03.08.16)




Il delta. Rezension von Giovanni Accardo.
Erschienen in "L'indice dei libri del mese". Auszug.

... In un paesaggio felliniano, onirico e vagamente mostruoso, popolato da personaggi che potrebbero sembrare lontani parenti dei “lunatici” raccontati da Ermanno Cavazzoni (si pensi al Vaccarin, che di mestiere fa il bosgato, cioè il macellatore di maiali, in cambio del loro sangue), scritto con un impasto di registri linguistici – linguaggi tecnici, dialetti, lingue gergali e persino qualche frase in cinese – Il delta si caratterizza per il continuo alternarsi di voce narrante, passando dalla terza alla prima persona anche all’interno della stessa frase, e per l’avvicendarsi di passato e presente. Non un romanzo ad intreccio con uno scioglimento finale, ma il succedersi di avvenimenti che sono anche eventi linguistici e che imparenta il romanzo di Kurt Lanthaler (altoatesino che vive tra Berlino e Zurigo, per la prima volta tradotto in italiano da un bravissimo Stefano Zangrando) alla tradizione degli sperimentatori e sovvertitori linguistici che hanno in Céline un punto di partenza: come un novello Bardamu anche Fedele è alle prese col suo viaggio notturno e visionario. Al lettore non resta che seguirlo senza chiedersi dove lo porterà, lasciandosi trascinare dalle parole e dal ritmo delle frasi, andando avanti e indietro nel tempo."

(Annotate. AkuteZustaende. 01.08.16)




Il delta. Ritorna.

Lesung aus dem Roman "Il Delta" an dem Ort seiner Herkunft. Im PoDelta.

Questa sera, venerdì 29 luglio alle ore 21.00, all’auditorium, si chiude Rosolina Letteratura, con un appuntamento speciale: la presentazione di “Il delta” di Kurt Lanthaler, uno dei maggiori scrittori altoatesini in lingua tedesca.
Un romanzo originale, “felliniano”, se si può dir così, ambientato nel nostro territorio e che racconta anche le Storie che hanno attraversato l’Italia negli ultimi 50 anni.
Dialogherà con lui il suo traduttore, Stefano Zangrando, a sua volta scrittore, che parlerà del suo romanzo di iniziazione “Amateurs”, vicenda ambientata a Berlino negli anni della contestazione.
L’anguilla nebulosa del Po
“Si accosta alla porta, la nebbia, ed entra”: pare di galleggiare in un’atmosfera d’acqua e fango nel fiume Po – e poi di osterie e villaggi. Il delta narra il ritorno di Fedele, un orfano “spuntato” dalla sabbia del delta e ora allampanato cacciatore d’anguille, che cattura “quando il Po è grigio.”
(Ida Bozzi, LA LETTURA del Corriere della Sera)

Rosolina Delta

In Rosolina. Provincia di Rovigo. Zwischen (südlich) Po di Levante und Etschmündung (nördlich) gelegen.

Delta. Rosolina.

Man liest dann, kommt in Italien haeufiger vor, in einer entweihten Kirche. Gemeinsam mit dem Schriftstellerkollegen (und Delta-Übersetzer) Stefano Zangrando.

(Annotate. AkuteZustaende. 27/07/16)




Grenzschlieszung. Lyrisch deinstalliert. Die Moritat vom Brennergeist.

Moritat. PK

In Vorbereitung auf die DADAlyrische Inspektion (siehe unten) gibt der Chef der österreichisch/nordtirolerischen Polizei am 26.04. eine Pressekonferenz, in der er "das geplante Grenzmanagement am Brenner vor Ort vorstellt". Der Finger des Polizeichefs mit dem treuöstereichischem Namen Tomac weiszt millimetergenau auf den Ort der seit 2011 bestehenden lyrischen Installation "Die Moritat vom Brennergeist" (im direkt an der Grenze gelegenen Autobahnrestaurant Rosenberger). Zitat: "Ein 370 Meter langer Zaun, drei Kontrollpunkte auf der Autobahn und einer auf der Bundesstraße werden die Eckpunkte des Grenzmanagements bilden."
Wenige Tage später treffen sich in Rom der österreichische Innenminister (mit dem 
treuöstereichischem Namen) Sobotka (ÖVP) und sein italienischer Amtsgenosse Angelino "Engelchen" Alfano (NCD). Thema: Das "Grenzmanagement" am Brenner.

Moritat vom Brennergeist

Die Moritat vom Brennergeist. Lyrische Installation, 2011 bis ?
(Ausschnitt)



Am 6. Juni fordert der österreichische Auszenminister (das ist der Kurze mit den langgeratenen Segelohren, der die Schulpflicht noch nicht erfüllt hat), "Bootsflüchtlinge abzufangen, sofort zurückzuschicken oder auf Inseln wie Lesbos zu internieren".

Am 18.7., die Arbeiten zum "Grenzmanagement" am Brenner sind inzwischen baulich fortgeschritten, erklärt die Fa. Rosenberger, dasz sie aufgrund des "Grenzmanagements" bereits jetzt in ihrem Autobahnrestaurant an der Brennergrenze unter Umsatzeinbuszen von bis zu 40% leide und es deswegen schlieszen werde. Die 21 Mitarbeiter sollen an anderen Standorten eingesetzt werden.

Der Künstler hat bereits einmal (2003) am Brenner eine lyrische Installation kaltblütig deinstalliert. Nach 26 Monaten Exposition, allen Windundwettern ausgesetzt.. Bzw die Deinstallation von Kunstbesuchern betreiben lassen.
-> Dokumentation siehe hier >>>
Aber: Es war seine Entscheidung. Nunmehr deinstallieren völlig unmusische Wesen wie Tomac&Sobotka.
Deswegen, als Kleinersatz, hier der gesamte Text. Also in seinem Unzustand. Unzulaenglich. Trotzdem.


Moritat vom Brennergeist

Es sind seit je die Moritaten
so saftig wie ein Schweinebraten.
Und so geht diese hier:
Ein Dutzend Höllen hab ich schon
durchschritten. Ein Dutzend Paradiese
ebenfalls. Und falls ich falle, sind es diese,
die zerbrechen, nicht mein Hals.
Ich bin der Brennergänger, bin der Brennergeist.
Geh über Grenzen. Treppen. Autobahn. Und übers Gleis.
Ein Dutzend Höllen und ein Dutzend Paradiese
das ist der Rosen Kranz aus hier und jetzt   
und geh ich morgen auf die Reise, so
ist, ich weiß, mein Platz längst schon besetzt.
Bin der Brennergänger. Bin der Brennergeist.

Ich sah hier alles. Und ich hörte jedes Reden,
im Lauf der Zeit. Und Frieden
war und Krieg. Geschäft und Niedergang.
Und Durst und Hunger satt. Ich immer mittenmang.
Dem einen hab die Nas ich langgezogen,
dem anderen ein Bein gestellt. Doch meist
sah ich nur zu. Dieweil die Welt vorüber reist
an mir, dem ewiglichen Brennergeist.
So weit der Mori Tat. Und jetzt behend
die Treppe hoch bis an ihr End.

***

Nachtrag: 22.07. Rosenberger öffnet sein Restaurant wieder. "Man  habe  auch  bei  der  wirtschaftlichen  Komponente  Einigung  erzielt. Den  ganzen  Verlust  kann  natürlich  nicht  das  letzte  Glied  in  der Kette  –  sprich  der  Rosenberger  –  tragen  und  so  werden  wir  uns  in  der  nächsten  Zukunft  hier  einigen  und  da  bin  ich  guter  Dinge,  daß  alle  Herren hier  an  einem  Strang  ziehen  möchten“,  sagt der Geschäftführer. Na dann.

Was auch meint, dasz die lyrische Installation wieder/weiter begehbar ist.

(Annotate. AkuteZustaende. 22/07/16)





HeHeHeDaDaGeLaGe
(Lesung und lyrische Inspektion im Rahmen dieser Tagung)

HeHeHeDaDaGeLaGe

Programm

Donnerstag, 2.6.2016 — Tagung
18.00 Museion Bozen
Vorstellung der „Kulturelemente“-Sondernummer Dada
Temporärer Biergarten – Aktion (30min), Hans Winkler
19.00 Museion – Talferpromenade – Lungomare
Ascenseur Baja, Peter#KOMPRIPIOTR#Holzknecht, Performance
20.00 Lungomare-Garten
Vorträge, Musik und Gespräche mit: Helen Adkins, Andreas Hapkemeyer,
Jörg Zemmler, Hannes Egger, Kurt Lanthaler
Moderation: Hans Winkler, Martin Hanni.
22.00 Lungomare-Garten
DJ Zemmler

Freitag, 3.6.2016 — Busreise: Bozen – Tarrenz – Bozen
10.00 Hotel Alpi Bozen, Start
11.30 Brenner
DADA-Grenzkontrolle. Inspektion der lyrischen Installation "Die Moritat vom Brennergeist" im Autobahnrestaurant Rosenberger an der BrennerGrenze. Kurt Lanthaler, Peter Kaser
13.00 Tarrenz
Mittagessen im Gasthof Sonne, Treffen mit dem Schriftsteller und
Dadaexperten Raoul Schrott
14.30 Bierbrauerei Starkenberg
Wanderung und Vortrag mit Raoul Schrott, Besuch der
„Dadaisten Villa“ und des Starkenberger Sees. Bierprobe.

Samstag, 4.6.2016 — Auf- und Abstieg (nicht umsonst)
15.00 Galerie Lungomare
Seilbahnfahrt Bozen-Jenesien
15-17.00 Bergstation der Seilbahn, Jenesien
Eröffnung der „DadaSüdtirol-Bibliothek“, Installation zu den Dadaisten in
Südtirol, inkl. Sprachkurs zu den „Gaunersprachen“, Hans Winkler.
17.30 Designmöbel Georg Mühlmann, Jenesien:
Lesung und Gespräch mit Simone Schönett: aus und über
ihren „Jenesien“- Roman re:mondo (2010)

(Annotate. AkuteZustaende. 02/06/16)




El Fausto Criollo


Un film de Fernando Birri
inspirado libremente en el poema de Estanislao del Campo (1866)

Birri. El Fausto Criollo

Mit Fausto und Criollo ist bereits beides benannt: Das »Da« und das »Dort«. Das »Alte« und das »Neue«. »Hochkultur« und »Volkskultur«. Sowie das »Gestern« und das »Heute«. Und.
Da ist diverser argentinischer Stoff. Und da ist disparater Faust-Stoff, europäisch. Da ist Argentinien – im Drehbuch schreibt Birri: »Este film es una producción (…), celebrando el Bicentenario de la Revolución Libertadora argentina (1810-2010)« – und da ist, mit einer Reihe dortiger Künstler ebenso wie mit einer teileuropäischen Wurzel Argentiniens: das Europa (von dem heut keiner mehr wissen will, was es sein soll).

Und da sind die beiden Gauchos, die uns einen Film lang begleiten.
Zwei liebenswerte Figuren, die Birri einem Werk aus 1372 umarmenden Versen entnommen hat. Ohne die Werkentstehungsgeschichte dazu ist Birris Fausto inkomplett: Der argentinische Schriftsteller Estanislao del Campo besucht 1866 in Buenos Aires eine quasi direkt eingeflogene Inzenierung von Gounods Faust-Oper. Bereits in der Pause erfindet del Campo im Gespräch mit seinem Schriftstellerfreund eine Neuerzählung des eben Gesehenen. Woraufhin ihn sein Freund auffordert, das Ganze gefälligst niederzuschreiben. Morgens um vier der selben Nacht noch wird del Campos Frau diesen an einem bereits weit gediegenen Werk sitzend finden. Es trägt den Untertitel: Impresiones del gaucho Anastasio el Pollo en la representacion de esta Opera. (Del Campo hatte Anastasio el Pollo früher als Pseudonym benutzt.)

Also nun: Die beiden Gauchos, der junge Anastasio el Pollo und der alte Don Laguna, die sich 1866 in ihrem (Niemands-)Land im Schatten eines Jahrhundertbaumes treffen und Schnaps trinken – am Ende des Filmes ist die Flasche leer – und Mate und Wurst und Tabak, währenddessen ihre beiden Pferde ein gemeinsames Bad nehmen. Der Junge war in der Stadt gewesen und durch Zufall (also magisch) an einem seltsamen Ort (in einer Opernaufführung nämlich) gelandet. Und was er da gesehen hat, den Teufel höchstpersönlich, zum Beispiel, ist eine Geschichte, die er dem Alten hier draußen, unterm Baum, jetzt und sofort und unbedingt erzählen muß. So unglaublich ist sie. Und so erzählt er (Fernando Birri hat es in einem langen Gespräch mit Goffredo de Pasquale 2012 folgendermaßen formuliert): »Quest' opera, vista (e raccontata) attraverso gli occhi del giovane, ma ascoltata attraverso le orecchie del vecchio.« Die Naivität des Jungen, die Weisheit des Alten.
Die Erzählung des jungen Gauchos aber blendet nicht nur zurück in seine ganz eigene Erinnerung an die Oper (die Birri uns durch Kinder einer Schule als Darsteller in schulgemachten Requisiten und Kulissen sehen läßt), sondern verknüpft sich mit weiteren Bildern.
Da sind umfangreiche Ausschnitte des ersten argentinischen Spielfilmes, »El Último Malón« (1917) von Alejandro Alcaides Greco (Sohn französischer und italienischer Zuwanderer), der in einer Mischung aus Dokumentar- und Spielfilm die Niederschlagung eines Eingeborenenaufstandes zeigt. Sowie eine Faust/Gretchenhafte-Liebesgeschichte. Und wir sehen, in die Vorspanntitel verwoben, die früheste filmische (Kurz-)Version des Fauststoffes, ein Méliers-Film von 1904. Gedreht in einem maghrebinischem Vorort von Paris.

Wer sich an den Faust-Stoff macht, wie auch immer, dem ist seit einigen Jahrhunderten ein zweifaches, zumindest, garantiert: Daß er sich nämlich auf die Felder der Hybris wie des Hybriden begibt.

Und es endet der Film mit der Stimme des Estanislao del Campo im Off. En una fonda se apiaron / y pidieron de cenar: / Cuando ya iban a acabar, / Don Laguna sacó un rollo /diciendo: El gasto del Pollo / de aquí se lo han de cobrar. Abblende. Fin. Darauf im Ton, wie am Beginn des Films, ein wahrhaft mefistofelisches Lachen. (Ein Künstler, der seinen Lohn erhält.)

***

Text zum Programmheft im Rahmen der österreichischen Erstaufführung des Filmes beim Internationjalem Film Festival Innsbruck. Studenten der Schauspielschule Innsbruck bauen auf dem Text eine Performance auf.

El Fausto Criollo. R: Fernando Birri. Argentinien 2011. 87min, OF­eUT
Argentinien im 19. Jahrhundert: Die Gauchos Anastasio el Pollo und Don Langua sitzen am Fuße eines einsamen, knorrigen Elefantenbaums – des größten Baumes der Welt. Bei Gin und Yerba Mate erzählt Anastasio von der Aufführung von Gounods „Faust“ im alten Colón Theater in Buenos Aires am 24. August 1866 und beginnt Bilder, Charaktere und Situationen seines eigenen Lebens auf die Geschichte zu übertragen.


(Annotate. AkuteZustaende. 24/05/16)





Kino. Termin


Auf Einladung des Bolzano Film Festival Bozen wird im Rahmen des Kurzfilmprogramms »30 Jahre Bozner Filmtage«  dreißig Jahre nach seiner Uraufführung dort wieder gezeigt:

»Der Gelati Killer«
Ein Kurzfilm mit Martin Abram, Gigi Nobile, Isabella Tonon, Bert Breit u.a.
16 mm s/w, 15 min

Termin: Samstag, 16.4.2016, 18.00 Uhr
Ort: FestivalKino Capitol. Streitergasse, Bozen
Dauer: 95 Minuten
mit Kurzfilmen von Jori/Deghenghi, Wenders, Saurer, Tartarotti, Lanthaler, Romen, Mandolesi, Fassbinder, Zbinden/Valentini, Ströhl, Badewitz

Weitere Infos: http://filmfestival.bz.it/

Also : Kommen Sie vorbei. Venga, venga.

Der Gelati Killer


Außerdem erscheint, anläßlich dieses Termines:


Cover Fotoroman.zo

Fotoroman.zo
Privatdruck auf Fotopapier. 52 Seiten.

(Käuflich erwerblich beim Autor
zum Selbstkostenpreis von 23 Euro.
Bestellung über die email-Adresse auf dieser Seite.)


(Annotate. AkuteZustaende. 02/04/16)




Eben erschienen : Da qualche giorno in edicola :
Il delta. Romanzo
Traduzione dal tedesco di Stefano Zangrando

Il delta. Ed. Alphabeta. Lanthaler. Zangrando. Cover
Edizioni Alphabeta Verlag
pp 160. ISBN: 978-88-7223-239-2. € 14,00

Le storie della vita di un certo Fedele Conte Mamai, trovatello del delta del Po, cresciuto su un chiatta in mezzo al grande fiume. Storie di anguille e di acque alte, di una vecchia valigia di cartone, di baccalà e babà, bresaola e bottarga e del piano e degli ingredienti della vecia col pist. Storie di Maierlengo, del paese dietro l’argine, e del paese senza nome oltre la diga di montagna, delle grandi imprese degli ingegneri e delle imprese ancora più grandi della natura. Storie di vite e di migrazioni, di lingue e di proverbi.
Kurt Lanthaler racconta la storia e le storie di una vita itinerante che nasce nel delta del Po e attraversa il paese e i decenni, passando per pianure e per monti per poi tornare al fiume. E racconta cinquant’anni di lotta tra uomo e natura, di inutile sviluppo, personale e civile, ma anche cinquant’anni di vita, di passioni, dolori, malinconie.


Ne scrivono … :


Brunamaria Dal Lago Veneri. Viaggio nel paese e nelle sue mille lingue

(…)
Il lavoro di Zangrando è qui, più che mai, un prendersi cura di un testo particolare, una "navigazione" che ha per punto di riferimento geografico un posto: il delta del Po, ma si estende, si dalata e si restringe, come fa il fiume nelle sue secchie e nelle sue piene, in un territorio molto più grande, un territorio geografico e un territorio linguistico. Al traduttore è dato trovare una lingua ricca di giochi di parole, allusioni, assonanze, cercando di riprodurre una ricerca puntuale di etimologie, cercando di non "tradire" i passaggi indovinatissimi nell'originale, nei dialetti locali, i dialoghi in italiano, le canzoni e i riferimenti letterari (…).
Quello che me lo avvicina poi è il fatto che Kurt Lanthaler sia un uomo di frontiera, uno scrittore che usa le lingue e i dialetti piegandoli e concentrandoli in sequenze di suoni significanti un mondo, oltre che un modo di essere e pensare. Uno scrittore che non si lascia ingabbiare da frontiere nè di spazio nè di lingue.
Ma torniamo al romanzo, alla forma della scrittura. Questo romanzo è una mappa di vite, prima di tutte quella del protagonista fedele Conte Mamai, Bombolotto, Maierlongo, che nasce in un territorio che è "terra ed aqua" come nelle canzoni, attraversa il paese e il tempo, passando per pianure e monti, per luoghi e stagioni, per mestieri e professioni, per tornare alle origini, al Delta del Po, come l'anguilla, uno dei simboli del racconto. Il romanzo usa una lingua che è un gioco, il ritmico alternarsi di lingue appunto o di dialetti: tutti i quarantotto capitoli del racconto hanno, anche nella versione tedesca, i titoli, prima in italiano, seguito da una specie di spiegazione del contenuto del capitolo, in lingua tedesca. Non dimentico i dialetti, i vari dialetti espressi, quasi sempre sotto forma di proverbi, la vera saggezza dei popoli.
(…)
Il romanzo non si basa su una sola storia. Un'atmosfera come quella del delta del Po si può solo narrare con mille rivoli e mille situazioni, piccoli e veloci schizzi, giochi appunto di pensieri e lingue, sciolti nella nebbia che tutto fagocita, condizionato da un evento, che sempre si riproduce, la piena, la rotta degli argini, le alluvioni, la tragedia. Un quadro di un paese, l'Italia, vista da fuori-dentro? Un paese dove la nebbia appunto – e non solo questo fenomeno fisico atmosferico – si presenta alle porte dell'Osteria del paese come se avesse sete; la maledetta nebbia. Come se lì dentro non fossero già abbastanza annebbiati dal vino e dall’acquavite e dalle storie. Sì, quelli là fuori e le loro chiacchiere sulle storie, ancora. Tagliano i panni addosso al mondo e cosa resta? Niente. Solo chiacchiere, appunto. Le storie, invece: come se il mondo là fuori potesse comprendersi in un altro modo con i suoi annessi e connessi, e babà e bresaola, baccalà e bottarga.
(…)

Da: Brunamaria Dal Lago Veneri. Viaggio nel paese e nelle sue mille lingue
Corriere dell'Alto Adige. 11.10.2015. pg 13


Gabriele Di Luca. Lanthaler e la poesia del delta

Dove il Grande Fiume non c’è più, là c’è il delta. È la terra dell’acqua.
Si comincia con un andirivieni di pronomi, dalla prima alla terza persona e ritorno, come acqua che si mescola alla foce del fiume, tanto che devi metterci dentro un dito e assaggiarla, per capire se è salata o no, se stai pescando nel mare o sei sempre nel fiume, cioè al confine dei due, che poi il confine, essendo liquido, neppure riesci a dire dov’è. Terra sommersa o acqua interrata: il delta, per l’appunto.
Kurt Lanthaler non è comunque solo scrittore “di confine” – verità spesso scadente a dato di banale provenienza geografica, sfruttandone i più vieti cliché – ma anche e soprattutto di “sconfinamenti”. Il suo libro è per questo una vera sorpresa. Sorprende, in primo luogo, che un sudtirolese residente tra Berlino e Zurigo (…) si sia potuto calare in modo così prensile in un microcosmo per lui remoto, ancorché “astrattamente” o “vagamente” poetico. Infatti la poesia sgorga qui proprio dall’esattezza descrittiva dei luoghi e dalle azioni dei suoi strampalati personaggi (potremmo definirli “lunatici”, riecheggiando il titolo del libro di Ermanno Cavazzoni, al quale Il delta risulta del resto imparentato, così come un suo lontano cugino è Verso la foce di Gianni Celati). Tutto inventato e quindi più vero del vero.
(…)
Durante la presentazione del libro, Lanthaler ha detto di essere debitore del cinema di Federico Fellini, del suo modo di eseguire il montaggio onirico delle scene. Gli echi sono innegabili. Leggendo per esempio passaggi come questo – “Fagocita tutto e tutti, questa nebbia del delta. A gh’era tant d’c’la nebia ch’ho supià al nas n’áltar, c’era tanta di quella nebbia che ho soffiato il naso a un altro” –, viene in mente il “nonno” di Amarcord, sorpreso dal nebbione appena uscito di casa e già avviato alla morte o alla sparizione di tutto (“Ma dov'è che sono? Mi sembra di non stare in nessun posto. Mo se la morte è così... non è mica un bel lavoro. Sparito tutto: la gente, gli alberi, gli uccellini per aria, il vino. Tè cul!“). Ma sarebbe un gioco quasi disperato mettersi alla ricerca di tutti i riferimenti disseminati tra le pagine de Il delta. I detriti della scrittura non hanno padre (né padrone), bastardi loro e bastarda la sorte che li fa incontrare e confondere sul fondo limaccioso dell’ispirazione. Fino all’ultima scena, quella che chiude il libro (e come detto lo riapre). Fumo di cucina, un cinese che non sbaglia gli accenti (Lanthaler si è dichiarato molto pignolo nelle sue ricostruzioni lessicali), e per l’ultima volta bottarga, bresaola, baccalà, babà –   i correlativi oggettivi e gastronomici che riassumono i luoghi per i quali è passato il Conte – sgusciano fuori come un’anguilla: “Vedi? dice il cinese. L’acqua cala, emergono le pietre”.
(…)
Infine, un plauso al traduttore Stefano Zangrando e all’editore Aldo Mazza (Edizioni alpha beta Verlag), che hanno raccolto la sfida. Non era facile restituire in italiano il pastiche plurilinguistico dell’edizione originale. Invece ne è nata un’opera definita dallo stesso autore ›Delta 2‹. Chapeau.

Da: Gabriele Di Luca. Kurt Lanthaler e la poesia del delta
Salto.bz.it, 13.10.2015


Valentino Liberto. Nel (o sul) delta

»Volevo capire meglio il Delta. E raccontare il secolo dell'ingegnere, che non appartiene più al nostro. L'ingegneria è l'ultimo secolo: tutto è fattibile, tutto è ingegneribile.« L'ingegnere è Fedele Conte Mamai, trovatello del taciturno pescatore Bombolo che vive il e sul Po. Ispirato a Venerdì di Robinson Crusoe, Fedele raccoglie parole come funghi, conquistando ogni volta una parte del mondo. Tornerà sul Δ anni dopo, con la valigia piena di bottarga, baccalà, babà e bresaola.

Da: Valentino Liberto. Nel (o sul) delta con Kurt Lanthaler
Salto.bz.it, 24.11.2014


Delta Lanthaler (c)fanes.tm.px
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A domanda risponde. A.d.r.
Paralipomena dal delta
(Secondo il vecchio Codice di procedura penale)


A.d.r.: Per scrivere un romanzo che racconta un viaggio, mi metto in viaggio. Leggendo. (Muoversi fisicamente da un posto all'altro non è tra le mie attività preferite. – Ma non necessariamente perché il posto dove sto mi piaccia.)

A.d.r.: Spendo un sacco di soldi per scrivere un libro. Comprando libri. (Scrivo libri per guadagnarmi da vivere. È il mio mestiere. Non ho altri.)

A.d.r.: Che faccio, se non scrivo? Al massimo leggo due righe.

A.d.r: No. Non me lo può chiedere.

A.d.r: Perché non ci sono risposte.

A.d.r.: Alle risposte ci crede colui che non ha domande. Come Lei.

A.d.r.: Sarà. Ma non mi mette paura. Metta invece un po' di fantasia. Allora sì che  …

A.d.r.: Nun, da halte ich mich an Gramsci: »Jeder wirklich poetische Text hinterlässt eine Ablagerung von Alltagsverstand.«

A.d.r.: Infatti, un tornado che passa sopra Αθίνα è un fenomeno. Raro, se vuole. Se poi succede in ottobre … (Dal delta invece non ci è giunta foce.)

A.d.r.: Pioppi? Allego documentazione fotografica.

Delta. Pioppi.
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Nella vigenza del vecchio Codice di procedura penale, la verbalizzazione relativa alla citata attività contemplava unicamente la indicazione delle »risposte« delle persone interrogate, annotando la »domanda« con la formula a.d.r. (a domanda risponde).
Era una cattiva abitudine di verbalizzare atti d'indagine, in quanto non si consentiva una esatta interpretazione dell'acquisita testimonianza in ordine alla veridicità delle risposte ed alla reale disponibilità a collaborare. In altri termini, leggendo la sola risposta, era rimessa alla intelligenza e professionalità delle persone interessate nella fase investigativa o in sede dibattimentale comprendere o solo immaginare il tipo e formulazione della domanda rivolta al testimone.


(Annotate. AkuteZustaende. 26/10/15)



Delta. Lanthaler
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Da: Il delta.
Nella traduzione di Stefano Zangrando

[ 42 ] [ Misterbianco | Al trotto ]

E poi invece mi tirai dietro ancora un cavallo. Sarà stato a metà degli anni novanta.
Vedi un po’ come vanno le cose: hai appena catturato delle lumache di mare. E a un certo punto hai in mano un badile e ti tocca lavorare. E allora per prima cosa ti appoggi in cima al manico, e lo fai alla grande, come se in tutta la tua vita non avessi fatto altro che stare appoggiato a un badile. E osservi i dintorni. E ti fai domande.
Come ci sei arrivato qui? In mezzo a questa landa semiabbandonata, nell’aria tremula, sotto il sole, con la sete. Intorno a te, solo i gas sprigionati dall’asfalto fresco, ribollente, che restano sospesi all’altezza della testa, perché da sopra la calura li spinge verso il basso. E quindi si insinuano pian piano nei polmoni.
Il badile. Le buche nella strada, una dopo l’altra, da qui all’orizzonte, e quello è il prossimo dosso, e quello dopo. Nessuna traccia d’ombra.
Qui qualcosa è andato storto. Ma adesso non vuoi sapere come e perché. Meglio che non te lo chiedi. Invece prendi in mano il badile e tiri su l’asfalto e chiudi le buche e batti bene l’asfalto e poi avanti con la buca successiva. In modo che prima o poi arrivi a una fine.
L’aspetto spiacevole della faccenda era che non potevo sapere dove fosse esattamente, questa fine.
Il capoccia, il caposquadra, il portaordini, il capo, un giovane sgradevole dalla voce stridula, aveva percorso la tratta con noi, sempre alle mie calcagna, ehi, voi due, non perdetemi per strada un solo grammo di asfalto. Riempitemi ogni buca tra Misterbianco e Motto Sant’Anastasia, voglio un lavoro ben fatto, tu incominci da un’estremità e tu da qui, entro un’ora prima del tramonto voglio che abbiate finito, e la strada piana e liscia, precisa. E poi sparite.
– Capitu?, disse.
– Bisognerà vedere se ce la facciamo, dissi. Non ha un bell’aspetto, questa strada, e senza macchinari adatti, e solo lui e me...
Lui era un collega dai baffi imponenti e di età indefinibile, e non aveva aperto bocca dal primo mattino di quel giorno, quando eravamo stati messi sotto contratto, al nostro posto nella piazzetta, indicati a dito.
– Cos’avete voi che non va, dice il capo, e cosa manca al badile?
– Be’, dico, la strada è lunga e il badile piccolo. Già adesso fa abbastanza caldo.
– Fedé o come ti chiami, senti un po’, dice il capo. Sei vecchio, sei un mangiapolenta e vieni da quel cazzo di nord, siamo in giugno e siamo in Sicilia: se vuoi, puoi filartela già stasera sul continente. Ma non adesso. Di sicuro non adesso, capito? C’era poco da capire. Rimaneva solo da dare una breve occhiata al collega baffuto e poi impugnare decisi il badile.
Non vado mica a cercare la lite con un brufolotto che considera vecchio un quarantasettenne col mal di schiena.
A quel tempo, oggi devo dire anche questo, per un breve periodo ebbi un attacco di senescenza mentale. Da un giorno all’altro mi sentii tutto un pizzicottare e tiramollare, come se la terra mi trascinasse verso il basso con il doppio della forza e il cielo mi spingesse da sopra come mai prima. E tutto si incurvava. Col senno di poi non fu che un piccolo, breve scombussolio giovanile, un temporaneo smarrimento. Appena ti ritrovi a sessant’anni ne ridi, di cose come queste, e ti senti un leone.
Continuavo a tirar giù asfalto dal rimorchio, gemendo, diventava sempre più pesante, speravo con forza e ardore che il baffo facesse lo stesso, che a un certo punto ci saremmo incontrati a metà strada. Possibilmente nella mia, di metà. Magari già dietro il prossimo dosso. Il baffo mi aveva dato l’impressione di esser forzuto. Se girava giusta e con un po’ di fortuna, era tanto determinato quanto muto.
Finalmente ci ritrovammo felicemente riuniti, e io avevo coperto al massimo un terzo delle buche. Il baffo aveva uno sguardo del tutto indifferente, aveva incrociato le braccia sul petto e se ne stava lì, sotto il sole cocente. Non staccava lo sguardo dalla strada. Da quando avevamo iniziato quel lavoro non era passato un solo automezzo, né un essere umano.
Quando il capo arrivò, il sole tramontò e io me ne stavo sdraiato nell’erba secca sul bordo della strada.
– Avemo finitu?, disse. Stasera avrete i vostri soldi, ci vediamo in piazza, e adesso smammate, disse, spinse l’acceleratore e si allontanò sgommando.
Il baffo salì sul suo furgoncino. Io rimasi fermo. C’era giusto un bel ronzio... E inoltre mi pizzicavano i reni.

Poi a un tratto tutto accadde moto in fretta. Prima sfrecciò un’auto velocissima, subito dopo udii avvicinarsi un rumore tambureggiante, non ben decifrabile, alla fine era diventato così forte che mi tirai su e constatai sbalordito che sulla mia stradina in mezzo al nulla stava svolgendosi una corsa al trotto, una mezza dozzina di cavalli e varie automobili che accompagnavano la corsa strombazzando selvaggiamente coi clacson.
Giunto a una delle mie buche – era stata una delle più profonde, si era pappata un sacco di asfalto che io le avevo somministrato sempre più controvoglia, senza immaginare che poco dopo, dietro il dosso, sarebbe apparso il baffo e avrebbe così messo fine al mio tormento – un cavallo, di certo già stanco per tutto quel saliscendi e per la posizione deprimente di ultimo della fila, quel cavallo finì con la zampa nel mio asfalto, che era ancora caldo e morbido, perse il trotto all’istante e si avvitò, il sulky si ribaltò a sinistra e poi una delle auto che seguivano urtò la parte posteriore della bestia.
Quando tutto fu finito, quando ci fu di nuovo silenzio, l’automobile giaceva capovolta nel campo, le ruote giravano ancora, sommesse, e il cavallo, sussultando e sbuffando, nel fossato a lato della strada.
Il fantino era seduto sulla carreggiata, le gambe ancora aperte e angolate in posizione di corsa, la testa fra le mani, e piangeva in silenzio.
Da lontano giunse un ulular di sirene, più forte, meno forte. Come se lo portasse il vento.
Poi mi ritrovai la canna alla tempia e un capo urlante accanto. Pensai brevemente a Bombolo e alla sua proposta di vendermi al Far West.
– Razza di idiota, pezzo di merda, su, alzati!
In una situazione così uno fa subito quel che gli dicono. Il capo mi spinse verso il fossato dov’era il cavallo. Incespicai.
– Pirchì ridi?, disse il capo. Ti tiro un colpo, razza di aborto. Feci in tempo a sentire lo sparo. Poi il mondo si fece sempre più opaco.
Trattare adeguatamente peperoni e pomodori, quindi spellare con cura, togliere i semi e tagliare a cubetti. Versare. Al bisogno ancora un po’ di brodo. Con attenzione. Alla fine aggiungere il cavallo. Fuoco medio. Bollitura leggera. Pazienza a sufficienza.


[ 43 ] [ Completamento | Che ne fu ]

Nel caso in cui al margine di qualche strada vi siate imbattuti in Cirì e siate stati abbastanza accorti da comprare un po’ delle sue arance, adesso possiamo completare la ricetta. Le arance di Cirì si mordono come pesche o albicocche, si mangiano come i migliori biscotti. Ma tenetene due d’avanzo. Sbucciatele, tagliatele e aggiungetele alla vecia. Trascorsi due minuti? Non fatene passare altri otto. Quando è il momento, grattugiare un po’ di buccia di limone. E un po’ di quella d’arancia. E possibilmente un po’ di cumino. Versare nel piatto. Mangiare. Eccola, la vecia col pist. Mi è tornata la fame. Sediamoci.
Che ne fu di me e del cavallo, dello sparo? Che curiosi che siete.
– Dai, stacca il sulky, disse il capo, e lo disse con uno di quei toni sottovoce che non promettono niente di buono, attacca il maledetto cavallo al tuo furgoncino e portalo dentro il campo, sul viottolo. E sbrigati, capitu? Gli sbirri saranno qui fra un attimo. Che ne sarà di te lo vedremo più tardi.
E così mi tirai dietro un altro cavallo.
Quando arrivò la polizia avevo ormai portato il cadavere lontano dal loro raggio, più oltre, sul viottolo, fingevo di essere un bracciante discretamente solerte e speravo che il capo per un po’ fosse occupato in altri affari.

(Annotate. AkuteZustaende. 15/10/15)



Excusatio

Hier ist einiges nachzutragen. (Wird … sein.)
Unter anderem aus den griechischen Arbeitsbüchern. Den Correspondenzen der Korrespondenten. Diversen Wasserstandsmeldungen. Poetischen Blättern.
Und also : Ci scusiamo col lettore, der Leser möge uns diese Verzögerung verzeihen. : Es war anderes zu tun. Es war ein heißer Sommer. Die Folgen männlicher Menopause. Texte für Filme, die nie das Licht des Lebens er/verblicken mögen. Texte für ein Theater, das ein/aufgeführt wurde. Kurzhörigkeit. Weitsichtigkeit.
Hellgraue, und schwarze Hefte.
Das neunte von acht Büchern des T.
Entwürfe für eine Insel der Dystopie.

(Annotate. AkuteZustaende. 14/10/15)



… … …




Ich sach mal :

oxi

Όχι. Oxi. Το μεγαλο το …… na poune.

Grad aus Ellada retour. Und vom Theater. Und aus dem Delta.
(Was einigen das Selbe scheint.)
Erstmal Stimmabgabe. Später mehr.


(Annotate. AkuteZustaende. 04/07/15)




Achtzans

Achtzahn ist, wenn man ihn fragt
einer, der, gern unverzagt
ins volle geht. sodann ins wasser
als ein gaenzlich quietschvergnuegter
grottenolm. ein trittbrettfasser
sonnensegler, ein ziemlich unverwegner
rebellant. der spasz am spiele fand

(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 17/06/15)




… proudly presents : DURCHS WILDE MER.WURST.AN

Lanthaler Durchs wilde Mer.Wurst.An

Fabrik Azzurro – Turbotrööt – Kurt Lanthaler
DURCHS WILDE MER.WURST.AN
mit Susan La Dez, Lukas Abram, Nicola Barbolini und Wilco Lensink
Regie: Torsten Schilling
Musik-Kabarett im Palais Mamming Museum

Wenn sich die Projektgruppe Fabrik Azzurro gemeinsam mit der Independent-Band TurboTrööT und dem Exil-Dichter Kurt Lanthaler auf eine Stadterkundung begibt, geht es notgedrungen wild zu und jedem Archivar stellen sich die Haare gen Mutspitze. Aber es ist eben auch ungemein lehrreich und verdammt witzig, wie sich Frau Meraner Hauswurst gemeinsam mit ihren Zutaten Senf, Kren, Brot chaotisch durch Episoden und Bruchstücke der Meraner Historie singt, musiziert und quasselt. Der kabarettistische Parcours durchs »Home Of The Erfindung Of Warmes Water« (fließend Deutsch und Warmwassa: fließend Warmdeutsch, Massa) verhindert zwar jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit und Chronologie, stellt jedoch Fragen in den Mittelpunkt, die sonst keiner für fragenswert hält, wie zum Beispiel: War das Meraner Wetter schuld an der Ermordung von Kaiserin Sissi? Wodurch verspielte Kafka die Gunst der Kurverwaltung? Warum verliebte sich Diego Maradona in ein Wandbild seines Kurhotels? Sind Metzger lokalpatriotischer als Möbeltischler?

Meran, Palais Mamming Museum
18.06. –19.06. – 30.06. – 02.07. – 20.00 Uhr


(Annotate. AkuteZustaende. 17/06/15)





Ellada (Odessa) 19.05. There is an obsession

Suzy Hansemann's lesenswerter Artikel im New York Times Magazin, eben:

(…) The American economist Joseph Stiglitz, a Nobel Prize winner, describes Varoufakis’s situation as “absolutely impossible.” “There is an obsession among policy-making economists in Germany about fiscal balance,” he says, “compared to unemployment, inequality, economic growth, financial stability.” When Greece received its first bailout in 2010, the Europeans insisted on severe austerity while predicting that Greece’s gross domestic product would shrink by only 4 percent. Over five years it shrank 25 percent. (Stiglitz says that he tells his students that if their economic models and forecasts were that bad, he would give them an F.) By 2011, according to Stiglitz, the European leaders admitted they needed a new strategy. “They never delivered,” Stiglitz told me. “In a way, Europe has reneged on their promises over and over again, and Yanis and this new government have to pick up the pieces.” (…)

Hier: >>> http://nyti.ms/1HinvHb
(Annotate. AkuteZustaende. 19/05/15)




Kafkas Rauchereck (Gegen Doktor Kafka ist vorzugehen)

Herr Doktor Kafka, ein veganer
Raucher, der lümmelt im Fotöj
gänzlich entspannt, eines Meraner
Etablissements. Man kennts
von sich, man will es andern gönnen
: in Ruhe einen Stumpen brennen

Und qualmen, schmauchen
kurz : sich Nikotin zu führn
zum Zwecke der entspannteren
Belüftung von Gehirn
Was wiedrum, dies ein Umkehrschluß
verhindert größeren Verdruß

(Es scharren die Komponisten hoerbar in den Startloechern. XSongs.)

(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 19/05/15)




Ellada (Odessa) 19.05.
»War was declared, and from that point on, the Greek positions were repeatedly leaked to Peter Spiegel of the Financial Times«, he added.
»Inform them in Greece, both the government and the people, that they can expect even more of these attacks«, he said.

Lesestoff: Nikos Sverkos. Secrets of the Brussels Media Machine.
hier : >>>  http://bit.ly/1AmqYHe

Rivers_of_Blood

(Annotate. AkuteZustaende. 19/05/15)




El Greco in Mazia

El Greco in Mazia

(Proben.Foto. Test.Aufnahmen. Annotate. AkuteZustaende.)




Ellada (Odessa) 18.05.
PsyOps. Still ongoing.

Η πρόταση της Κομισιόν για συμφωνία. Ο Γιούνκερ κόβει τον «γόρδιο δεσμό». TO BHMA, 14:38 Uhr

Übersetzung by Paul Mason auf chanel4.com

EU COMMISSION SAYS NOT AWARE OF ANY NEW JUNCKER PROPOSAL FOR GREECE WITH LOWER PRIMARY SURPLUS TARGETS

(Der Junker-Leak : Ein Rest-EU-Schachzug, um im Falle D ziemlich allein da stehn zu lassen? Spielchen.)

Financial Times: Greece’s partners consider ‘Cyprus-style’ ultimatum

»We would see the revolt that this crisis has not yet produced. There would be blood in the streets. The Greeks are not like the Cypriots«, added the Bank of Greece official.

»We are in an endgame«, ECB Executive Board member Yves Mersch said in an interview with Luxembourg radio 100.7 broadcast Saturday. »This situation is not tenable.«

Und :
Stunde der Wahrheit für Syriza : Σύγκρουση τώρα με τους δανειστές : Morgen.
# resist reclaim revolt project. rproject.gr

19.05.Syriza


Costa-Gavras, gestern in Cannes:
»Die Yes-Men der ausländischen Mächte, das alte Problem Griechenlands.«
(Heute wird in Cannes eine restaurierte Fassung von »Z« aufgeführt.)

DIE WELT titelte am 29.04., (und meinte Samaras (ja : den)):
»EU-Parlamentarier träumen von einem anderen Tsipras.«

Tja.
To megalo to ochi na pune.
Kavafis, 1901. Der Titel des Gedichtes im Original: Che fece … il gran rifiuto.

Σε μερικούς ανθρώπους έρχεται μια μέρα
που πρέπει το μεγάλο Ναι ή το μεγάλο το Οχι
να πούνε. Φανερώνεται αμέσως όποιος τόχει
έτοιμο μέσα του το Ναι, και λέγοντάς το πέρα

πηγαίνει στην τιμή και στην πεποίθησί του.
Ο αρνηθείς δεν μετανοιώνει. Αν ρωτιούνταν πάλι,
όχι θα ξαναέλεγε. Κι όμως τον καταβάλλει
εκείνο το όχι -- το σωστό -- εις όλην την ζωή του.

(Annotate. AkuteZustaende. 18/05/15)




Little by little


»We were in the jungle. There were too many of us. We had access to too much money, too much equipment – and little by little, we went insane.«
F. F. Coppola, 1979

(Annotate. AkuteZustaende. 05/05/15)




Titel : Der Áloch von El-Aldëín

(Annotate. AkuteZustaende. 02/05/15)




Salotto italiano : Il Delta : Erscheint im Herbst.

Anläßlich der Übersetzung des Romans »Das Delta« ins Italienische
Mit dem Schriftsteller/Übersetzer Stefano Zangrando und dem Autor
Es moderiert der Kollege Christoph W. Bauer

»Il Delta« è il frutto di una collaborazione squisitamente di confine fra due scrittori e traduttori e un editore. Ma quello di Lanthaler è un romanzo che racconta a suo modo sessant‘anni di storia italiana, in cui le lingue del Bel paese costituivano il condimento plurilingue. Come tradurre un simile
testo in italiano, e perché? Autore e traduttore discutono di questo lavoro »a tre mani«, un‘avventura translinguistica che ha portato alla nascita di un libro nuovo, uguale e diverso dall‘originale.

»Il Delta« ist das Ergebnis einer grenzgängerischen Zusammenarbeit zweier Autoren und Übersetzer sowie eines Verlages. Lanthalers Roman wiederum erzählt auf seine ganz eigene Art sechzig Jahre italienischer Geschichte, zu denen die Sprachen des Bel paese ihr Eigenes beitrugen. Wie aber einen solchen Text ins Italienische übertragen, und wozu? Autor und Übersetzer diskutieren über diese Arbeit »zu drei Händen«, ein translinguistisches Abenteuer, das zum Entstehen eines neuen Textes geführt hat, dem Original gleich wie ungleich.

Eine Veranstaltung des
Italien-Zentrums der Universität Innsbruck
in Zusammenarbeit mit
Seminario Internazionale sul Romanzo dell‘Università degli Studi di Trento

Ps: Zur OriginalAusgabe: hier: >>>
(Annotate. AkuteZustaende. 21/04/15)




Die Schuld der Schulter (Und das alles ist)


Winter isses, wie ich mich verliebe
denn zum Frühjahr isses mir zu weit
Und ich schaudre, wenn ich in die trübe
Zukunft schau, sprich : in die Zeit
die nach dir dagewesen wär, wärst du nich da
Un auf einmal ist mir ziemlich alles ziemlich trallala

(Derweil scharren die Komponisten hoerbar in den Startloechern. XSongs.)

(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 18/04/15)




E intanto:

ReKon

(Annotate. AkuteZustaende. 13/04/15)




Ελλάδα.
Ellada (Odessa) 11.04. Es geht um die Wurst.

Kέκλυτέ μευ, μνηστῆρες ἀγήνορες, ὄφρα τι εἴπω.
γαστέρες αἵδ' αἰγῶν κέατ' ἐν πυρί, τὰς ἐπὶ δόρπῳ
κατθέμεθα κνίσης τε καὶ αἵματος ἐμπλήσαντες.
ὁππότερος δέ κε νικήσῃ κρείσσων τε γένηται,
τάων ἥν κ' ἐθέλῃσιν ἀναστὰς αὐτὸς ἑλέσθω·

Höret, was ich Euch sage, Ihr edelmütigen Freier!
Hier sind Ziegenmagen, mit Fett und Blute gefüllet,
Die wir zum Abendschmaus auf glühende Kohlen geleget.
Wer nun am tapfersten kämpft und seinen Gegner besieget,
Dieser wähle sich selbst die beste der bratenden Würste.

Homer. Ὀδύσσεια. Odyssee. 18. Gesang
Faustkampf zwischen Odysseus und Iros
Übersetzung nach J.H.Voß, bearbeitet von E.Gottwein

(ΘεσσΝίκη, Πάσχα. Annotate. AkuteZustaende. 11/04/15)




Ellada (Odessa) 27.03.

17:40 – ToVima.gr: »Ετοιμη η λίστα της κυβέρνησης με τις 18 μεταρρυθμίσεις αλλά και απειλές για ρήξη.«

16:41 – Reuters: »Asked to confirm that Athens had sent a list with reform proposals to representatives of the European Central Bank, the International Monetary Fund, the European Commission and the euro zone bailout fund ESM, the official said: 'Yes, they did. And tonight the talks between the Greek government and the institutions will start.'«

16:30 – Handelsblatt.de – »Schäuble: Expansive Gelpolitik (sic!) ist Hauptursache der Krisen.«
(Ganz schön fies vom KapitalBlatt: Schäuble und [Schmier]GelPolitik in einer Titelzeile. Uups. Gewisse Konzerne des Nordens? Oder gar Waffenhändler, die die CDU, also Schäuble, samt Köfferchen besuchten?)

16:00 – Jean Quatremer, Liberation:  »Rumeurs insistantes de contrôle des capitaux en Grèce, soit ce soir, soit le 10 avril. Les caisses sont vides et le bank run s'accélère.«

12:00 – Τσακαλώτος: »Είμαστε έτοιμοι για τη ρήξη.«

08:30 – DerStandard.at: »Europas Banken müssen Österreich-Engagement offenlegen.«
(Wie kürzt man »HaidersExit« schlagzeilig ab? Haixit?)

07:45 – Fokus.de: »Bundesbankpräsident Weidmann warnt vor chaotischer Insolvenz Griechenlands. Zitat: Die Zeit wird knapp.«

(Annotate. AkuteZustaende. 27/03/15)




Ellada (Odessa) 19.03.


Don’t pass new anti-poverty law, commission tells Greece.

Tassos Giannitsis, Stavros Zografakis:
GREECE: SOLIDARITY AND ADJUSTMENT IN TIMES OF CRISIS.

(The Study was supported by the Macroeconomic Policy Institute of the Hans-Boeckler-Foundation.) Athina 2015.

»Die Untersuchung liefert auf repräsentativer Datenbasis die Chronik eines angekündigten Desasters. Die nüchternen Zahlen zeigen, wie Millionen Menschen in Griechenland durch eine überharte und sozial völlig unausgewogene Austeritätspolitik wirtschaftlich abgestürzt sind«, sagt Prof. Dr. Gustav A. Horn, der wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung.
»Hunderttausende sind in ihrer Existenzgrundlage bedroht, weil die von der Troika aus EU, EZB und IWF geforderte und von den bisherigen Regierungen sehr kurzsichtig und zum Teil interessengeleitet umgesetzte Sparpolitik kaum soziale Abfederung kannte. Volkswirtschaftlich hatten diese Opfer keinen Sinn, weil sie das Nachfragepotenzial derart reduziert haben, dass die griechische Wirtschaft noch lange brauchen wird, um wieder auf einen einigermaßen stabilen Entwicklungspfad zu kommen. Ein Politikwechsel ist dringend erforderlich. Ein konsequentes Vorgehen gegen Steuerflucht und Steuerhinterziehung ist notwendig und auch eine andere Lastverteilung zwischen wohlhabenden und ärmeren Haushalten. Zudem muss eine Konsolidierungspolitik, die Erfolg haben soll, insgesamt mehr auf Wachstum und Investitionen zielen.«

Haushaltseinkommen

Griechische Haushalte, Jahreseinkommen. (c) Hans-Böckler-Stiftung 2015

Fast jeder dritte griechische Haushalt hat 2012 mit einem Jahreseinkommen* von unter 7000 Euro auskommen müssen. Die ärmsten Haushalte haben 86 Prozent Einkommen verloren, die reichsten 17 bis 20 Prozent. Zur selben Zeit ist die Steuerbelastung bei den Armen um 337 %, bei den Reichen um 9 % gestiegen.

Das sind doch, liebe Troika, recht respektable Ergebnisse eurer Rezepte der letzten Jahre. Dazu noch n paar willfährige Statthalter vor Ort (aka ND/PASOK – die sich im Gegenzug n paar Schmiergeldkrümel Eurer Konzerne eintaschen dürfen) : und die Welt ist so, wie sie sein sollt. Basta und alternativlos. (Copyright Schrö/rkel)

(*Das Bruttoeinkommen errechnet sich aus den Gesamteinkünften aller Mitglieder eines Haushaltes vor Steuern und Sozialabgaben. Für die Studie wurden Daten von 260 000 griechischen Haushalten ausgewertet.)

(Annotate. AkuteZustaende. 19/03/15)




Riceviamo, e volentieri pubblichiamo –
Aus den Übertragungen aus dem Arbeitsbuch eines Schriftstellers, der derzeit in ThessNiki an einem Roman arbeitet. (Die Übertragungen aus dem Arbeitsbuch tröpfeln hier, unchronologisch, aber nach Datum sortiert, in die Seite. Da wäre ein großer Rückstau abzuarbeiten – allerdings ist hier auch, srry, anderes zu tun, also kann das noch etwas dauern.)

Ellada (Odessa) 18.03.

(…)
Is doch klar wie Klosbrühe. Leute. Hier gehts um nichts anderes – egal was gesagt wird,  – als DIESE Regierung wegzuhaben. Aus dem Weg und aus dem Sinn. Das Kackland soll sich gefälligst eine neue »Regierung« wählen, und zwar subito, eine richtige, diesmal, so eine aus den OligarchievertreterParteien, war doch ne prima Sache.
Damit alles weitergeht wie gehabt die letzten Jahrzehnte, zuzüglich der DeutschSozialdemokratischen Agenda/Hartz-Medizin, um 30 % verschärft diesmal (weils Wetter da einfach zu gut ist, von Berlin/Hannover aus gesehen): die verlängerte Werkbank mit Preisen um die Hälfte und drunter, dazu noch auf einem Boden, auf dem Sokrates in der Tonne saß und Aristoteles wandelte und wo Säulen rumstehen, die sie der Feldherrnhalle zu München nachgebaut.
Diese Regierung muß weg – da haben die mal wieder ihren ausgedehnten Mittagsschlaf geschlafen, die guten Griechen, bei den Wahlen. Nicht begriffen, was von ihnen erwartet wurde. Zu dumm aber auch.

Also kommen seit gestern 2 gutgemeinte Vorschläge rein, durchaus gezielt:

»Don’t pass new anti-poverty law, commission tells Greece. At less than 24 hours’ notice the European Commission has vetoed a key law set to be passed by the Greek parliament tomorrow. The so-called “humanitarian crisis bill” was set to provide free electricity for some households, and address poverty among pensioners and homeless families. But in a communication seen by Channel 4 News, Declan Costello, director at the EC’s directorate for economic and financial affairs, has ordered the radical left-led coalition governemnt in Greece to stop. A planned law to allow tax arrears to be paid in instalments, set before the Greek parliament on Thursday, has also been vetoed.«
(Chanel4, Paul Mason)
Mr Costello’s letter says:
»During our teleconference last night, you mentioned the planned parliament passage tomorrow of the ‘humanitarian crisis’ bill. We also understand that other policy initiatives, including the instalment scheme law, are in train that are to go to parliament shortly.«
»We would strongly urge having the proper policy consultations first, including consistency with reform efforts. There are several issues to be discussed and we need to do them as a coherent and comprehensive package.«
»Doing otherwise would be proceeding unilaterally and in a piecemeal manner that is inconsistent with the commitments made, including to the Eurogroup as stated in the February 20 communiqué.«


Und zeitgleich (17.03.) verfügt Eurogroup President Jeroen Dijsselbloem via das niederländische BNR Nieuwsradio:
»Denk maar aan Cyprus, daar zijn de banken een tijdje dicht geweest, kapitaalstromen in het land en naar het buitenland werden aan allerlei voorwaarden verbonden, dus er zijn allerlei scenario's denkbaar.«
»Denken Sie an Zypern: Dort mussten wir weitreichende Maßnahmen ergreifen: Die Banken wurden für eine Weile geschlossen, Kapitalflüsse innerhalb und aus dem Land waren Restriktionen unterworfen, da sind allerhand Szenarien denkbar.«
Zypern wurde, – nun, wenn Sie das Wort Putsch nicht mögen, sagen wir eben – an die Wand gestellt. Über Nacht. Freitagnacht. Montags blieben die Banken geschlossen. (Die wirklich Reichen hatten da ihr Geld bereits beseit geschafft.)
 
Die willfährigen zypriotischen Parlamentarier aber:
»Had missed this, but apparently 13 out of 56 #Cyprus' MPs have non-performing loans worth €35.3m with Bank of Cyprus.«
Steht so in der Financial Times (via Coppola). >>> http://t.co/HNeBDo9QMR
By The Way: Was ist den das für ne Summe? 2,6 Mio/capite, mal eben so in den Durschnitt gebracht. Was rauchen die denn, diese dem Norden willfährigen CYP-MPs/Parlamentarier? In einem 800.000 Einwohnerstaat.

Nochmal: Diese Regierung muß weg, diese Griechische. Schließlich stehen Wahlen an. Spanien, Portugal, Irland. Und, Mr. Dijsselbloem, we know:

»13 Millionen Niederländer wählen heute die Parlamente ihrer zwölf Provinzen.
Abstrafen könnten die Wähler die rechtsliberale Partei VVD wegen ihrer Skandale der jüngsten Vergangenheit. Ein Abgeordneter des Parlaments in Den Haag musste kürzlich seinen Sitz wegen Korruptionsvorwürfen räumen. Und dann traten in der vergangenen Woche auch noch Justizminister Ivo Opstelten und sein Staatssekretär Fred Teeven zurück – sie stolperten über einen Deal mit einem Drogenboss vor 14 Jahren.
Für Dijsselbloems "Sozialdemokratische Partei für die Arbeit" sieht es richtig düster aus. Die Regierung hatte in der schweren Wirtschaftskrise viel von den Bürgern verlangt. Zwei Jahre Koalitionspolitik bedeuteten auch Sparmaßnahmen von über 50 Milliarden Euro. Vor allem einschneidende Kürzungen im Sozialsystem haben viele Niederländer mürbe gemacht. Deswegen laufen den Umfragen zufolge gerade den Sozialdemokraten die Wähler davon.
Große Gewinne werden dagegen Wilders rechtsradikale "Partei für die Freiheit" sowie der linksliberalen Partei "D66" vorhergesagt. Bei einer herben Niederlage bei den Provinz-Wahlen ist ein Bruch der Koalition wohl nur noch eine Frage der Zeit.«


Uups. Was sind denn das für Zustände? Und, Dijsselbloem: Das wärs dann, wenn es so kommt, gewesen, mit dem EurogruppenVorsitz. Schon klar, woher der Wind weht, dieser Tage.

(Annotate. AkuteZustaende. 18/03/15)





And Now For Something Completely Different (©MP)

Feuer im Bankenviertel. Rauch darüber. Heut vormittag.

Rauch ueber Bankenviertel

Einweihungsfeier EZB (ab 11:00 Uhr) in Frankfurt/Main.
Kurzer Zwischenstand um 12:00 Uhr:
Rund 20.000 Demonstranten. 10.000 Polizisten. 220 Verletzte. 600 Verhaftungen.
Deutsche, Griechen, Spanier, Italiener, Franzosen. Blockupy.

Rauch ueber Frankfurt II

(Annotate. AkuteZustaende. 18/03/15)





Dann sitztst am tisch du
und sis keiner da
und ringsum gehen
feuer leis nach haus

Dann ist : was bistdu
eine frag, und
wer drauf antwort
der is raus

Sist stillgeworden
nichts was regt
und selbst der hommel oben
is wie leergefegt

(Gedichtenǂwerfen. 17/03/15)





Jürgen Heizmann (Université de Montréal)
»Jenseits von Krimi und Regionalismus. Genre und Abweichung
in Kurt Lanthalers Tschonnie-Tschenett-Serie«
Ort: Universität Innsbruck. Geiwi-Turm, Institut für Germanistik
Organisiert vom Zentrum für Kanadastudien und dem Institut für Germanistik

siehe auch:
Jürgen Heizmann: Vom Brennerpass bis Napoli. Heimat, Fremde, Interkulturalität in Kurt Lanthalers Romanen. Le Centre canadien d’études allemandes et européennes, Université de Montréal. 2013

(Annotate. AkuteZustaende. 04/03/15)





mi dicono
che stai
alle avai
e ben ti sta

noi altri qua
come si sa
elvetichiam
aleik'salamm

(Gedichtenǂwerfen. 01/03/15)





And Now For Something Completely Different (©MP)


Der Sieger des Eurovision Song Contest steht für mich seit heute fest.
Die finnische Punkband Pertti Kurikan Nimipäivät (Pertti Kurikka, Kari Aalto, Sami Helle, Toni Välitalo). >>>

(Annotate. AkuteZustaende. 28/02/15)





Aus dem Maschinenraum : Das Zeugs

Ein Leser schreibt:
Ich sehe auf Ihrer homepage das ganze griechische »Zeug«, wegen »Entscheidungen« bzw. »Verhandlungen« und "Sozialismus" und »EU«;
z.T. bis ins Detail runtergebrochen, und dabei warte ich eigentlich, wenn schon, auf einen neuen »Roman« von Ihnen (lassen Sie das mit den »Gedichten« besser bleiben). Deshalb meine Frage: Warum das »Zeug«?


Ich schreibe zurück:
Es handelt sich dabei im Wesentlichen um Übertragungen aus dem Arbeitsbuch eines Schriftstellers, der derzeit (wie man sieht) in Thessaloniki an einem Roman arbeitet. Kaum zum Schreiben kommt. Aber zum Mitschreiben. (Was der Beginn einer literarischen Arbeit sein mag, und ihr Ende. Eventuell auch ihr καρδιά. Ihr Herz.)
Was wiederum meine eigenen Texterzeugungen betrifft: Ich fürchte, ich habe da eine schlechte Nachricht für Sie, lieber Leser. Zur Zeit werden hier ausschließlich Gedichte geschrieben.

(Annotate. AkuteZustaende. 28/02/15)





Ellada (Odessa) 27.02.

Kostas Ysichos (SYRIZA), stellvertretender griechischer Verteidigungsminister, sagte heute in einem Interview mit onalert.gr (einer »defense news website«), die griechische Regierung werde in Zukunft folgende Unternehmen komplett von allen staatlichen Ausschreibungen ausschließen:
Siemens (D)
Rheinmetall (D)
Airbus Helicopters (D/F)
Außerdem wird Griechenland die illegalen (Bestechungs-)Praktiken dieser (Rüstungs-)Unternehmen auf die Tagesordnung des europäischen Parlaments setzen.

All'arme! Alarm! Gut so. Weiter so.

Syriza-Mann Ysichos ist Vize im Ministerium des ANEL-Frontmanns und Verteidigungsministers Panos Kammenos. Die ANEL-Regierungsbeteiligung hat zu regen Diskussionen geführt: Rechtsaußen in einer Linken Regierung. Sic! Syrizas schwache rechte Flanke. Gerade aus D kamen reihenweise antifaschistische Ermahnungen. (Sic!)
Nun:
Der widerliche Πάνος Καμμένος (einziges ANEL-Mensch in der aktuellen Regierung) war jahrelang, als Mitgleid der CDU-Schwester Nea Dimokratia, Staatsminister im HandelsmarineMinisterium, dem Homeland der Oligarchen. (Saß nach den Wahlen 1993, 1996 (Parlamentspräsident), 2000, 2004, 2007 und 2009 für EVP-Mitglied Nea Dimokratia im Parlament.)
Kammenos ist, darin durchaus CSUler, leicht übergewichtig, xenophob, nationalistisch, homophob und gottesfürchtig. Wofür er von Sarkozy (F) übrigens zum Chevalier de l'ordre national du Mérite ernannt wurde.
Kammenos, der immer ein Vertreter der Oligarchie (und damit auch ihrer Rüstungsgeschäfte mit dem befreundeten Ausland D und F) war, dürfte sich zur Zeit über seinen Vize-Minister kaum freuen. Kann aber auch kaum was sagen: Regierungsprogramm ist Regierungsprogramm. Gut so.

(Annotate. AkuteZustaende. 27/02/15)





Ellada (Odessa) 25.02.

Varoufakis im neuen Charlie Hebdo-Heft:

»Wenn ihr denkt, ihr tut gut daran, progressive Regierungen wie unsere zur Strecke zu bringen, dann macht euch auf das Schlimmste gefasst.«

Klartext. Wie es sich gehört ein einer Zeitschrift von AnarchoAtheisten.
(Wer war noch mal alles Charlie?)

(Annotate. AkuteZustaende. 25/02/15)





And Now For Something Completely Different (©MP)

Die Wirtschaft wächst, die Armut auch.
Ganz unten: Berlin ist die Hauptstadt der Armut.

(Titel und Untertitel im berliner Tagesspiegel v. 21.02. Artikel zum aktuellen  Armutsbericht 2014 des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes)


Nachtrag: Sehenswert. Noch auf ARTE+7
MACHT OHNE KONTROLLE - DIE TROIKA
R.: Harald Schumann. RBB, 2015. 90 Min.

(Annotate. AkuteZustaende. 24/02/15)





Ellada (Odessa) 24.02.

Griechisches Papier ist am 23.02. bei der EU eingegangen. Das meldeten nicht nur (meist englischsprachige) Journalisten, das sagte nicht nur Varoufakis am 23.02. abends bei CNN, das zeigen recht klar auch die MetaDaten der erreichbaren PDF-Versionen des Papiers. (Einfach aus dem Netz ziehen, und nachsehen.)

Deutsche Medien –kaltkriegspielend – wußten es besser, bis in den 24.sten hinein.

»Trotz Deadline. Griechenland legt Reformliste erst am Dienstag vor.« (Die Welt, 23.02., 19:22)
»Die EU-Finanzminister hatten von Griechenland verlangt, bis Montagabend konkrete Reformzusagen zu machen. Das entsprechende Schreiben wird nach Angaben der Regierung in Athen aber erst am Dienstagmorgen fertig werden.«
(FAZ 23.02., 14:50)

»Die Liste soll nun erst am Dienstag fertig werden. (…) Athens Angaben zu den Reformvorhaben seien bislang nicht überzeugend, zitiert die Nachrichtenagentur dpa aus Brüsseler Diplomatenkreisen. Die bislang vorgelegten Arbeitspapiere hätten ersten Prüfungen nicht standgehalten. Athen müsse nun ein "seriöses Papier" vorlegen, nur dann werde diskutiert. Das Vorgehen der Griechen entspreche nicht den ursprünglichen Vereinbarungen, hieß es aus Diplomatenkreisen.« (spiegel online, 24.02., 07:01)
»Eigentlich hätte diese Liste noch am Montag eingereicht werden sollen. Bei der Abstimmung der Reformen in der Regierungskoalition gab es jedoch Spannungen. Man werde Dienstagmorgen liefern, ließ Premierminister Tsipras mitteilen.« (SZ, 24.02., 00.20)

дезинформа́ция, Desinformatja eben.

Nächste Eskalationsstufe: Wenn es (mehr als maximale Realitätsverweigerung kann auch ein deutscher Journalist kaum liefern) schon mal da ist, das Papier mit den elladischen Reformplänen : Dann ist es eben nichts wert und sollte nicht angenommen werden: von der EU, ersatzweise der deutschen Bundesregierung, ersatzweise dem CSU-Kreisvorstand Alt-Ötting.

FAZens Pickelhaube Bernau: »Diese Vorschläge reichen nicht.« (24.02., 12:41)
Handelsblatt'ens Stock (Oiver): »Ein dreifaches Nein nach Athen. Griechenland soll neue Kredite aus Europa bekommen. Es gibt drei naheliegende Gründe, warum diese Entscheidung in dieser Phase der Verhandlungen mit Brüssel falsch ist. Ein Kommentar. (
24.02., 11:48 Uhr)
Handelsblatt (Exklusiv): »Apell an Bundestagsabgeordnete. CSU-Konservative strikt gegen neue Griechen-Hilfen.« (24.02., 12:36)

So die zur Mittagszeit aus D-Redaktionsstuben rausgegebenen UKASe an Resteuropa.

Flexible response sowie Realitätsabgleich:

Um 13:21 MEZ veröffentlicht die EU-Kommission folgendes Papier:
»Vice-President Valdis Dombrovskis and Commissioner Pierre Moscovici sent today the following letter to the President of the Eurogroup, Jeroen Dijsselbloem, on the Greek government's reform proposals:
"The Commission services have carefully reviewed the Greek government's reform proposals sent to you yesterday as President of the Eurogroup. This has been preceded by constructive exchanges over the week-end between the Greek authorities and representatives of the European Commission and the other institutions.
In the view of the Commission, this list is sufficiently comprehensive to be a valid starting point for a successful conclusion of the review as called for by the Eurogroup at its last meeting. (…)« (meine Hervorhebungen, kl)
Nachtrag: Unterwanderung: Die EU gibt als ihren Pressekontakt zu diesem Schreiben Margaritis Schinas an. Der wiederum stammt nicht nur aus !Thessaloniki, sondern hat auch noch an der London School of Economics studiert und ist derzeit Director at the Commission's Directorate General for Economic and Financial Affairs.

Um 15:15 Uhr folgt die Stellungsname der Euro-Gruppe:
»The Eurogroup today discussed the first list of reform measures presented by the Greek authorities, based on the current arrangement, which will be further specified and then agreed with the institutions at the latest by the end of April. The institutions provided us with their first view that they consider this list of measures to be sufficiently comprehensive to be a valid starting point for a successful conclusion of the review.
We therefore agreed to proceed with the national procedures with a view to reaching the final decision on the extension by up to four months of the current Master Financial Assistance Facility Agreement. (…)

Um 15:50 Uhr MEZ veröffentlicht EZB-Draghi folgendes Schreiben an die Euro-Gruppe:
»Dear Jeroen, My Staff has reviewed the list of measures which the Greek authorities submitted yesterday evening. Our initial impression is that the document covers a wide range of reform areas and in this sense, it is sufficiently comprehensive to be a valid starting point for a successful conclusion of the review. (…) However, as we expected it was not possible for the authorities to elaborate on concrete proposals and commitments that can be assessed by the institutions in respect to growth, public finances and financial stability. Given the very limited time available, this is understandable. (…)«

Na dann. Wir werdens erleben.

(Annotate. AkuteZustaende. 24/02/15)






And Now For Something Completely Different (©MP)

Für straffe Haut greift (der Hoolywood-Fitnesstrainer und Wellness-Coach Jay Cardiello) zu einem Hämorrhoiden-Mittel, das in der Oscar-Saison zweckentfremdet wird. Zwei Wochen lang die Salbe auf Schulter, Rücken und Armpartien zweimal täglich auftragen, rät der Beauty-Coach: «Das strafft die Haut und bringt den Muskelton noch besser zur Geltung.»

Stand so in der NZZ. Aus gegebenem Anlaß.

(Annotate. AkuteZustaende. 23/02/15)






Debunking дезинформа́ция: Unvergleichlich hohe Schulden

Sagt man. Griechenland hätte zu viel Schulden. Kann sein.
(Unter Mithilfe von McKinsey/Zerohedge lernen wir:)

Rang
Land
Dept-To-GDP Ratio %



01
Japan
400 %
02
Ireland
390 %
03
Singapore
382 %
04
Portugal
358 %

Das wars. (Mit denen über 350 %.) Tippfehler? Weiterblättern …

05
Belgien
327 %
06
Niederlande
325 %
07
Griechenland
317 %
08
Spanien
313 %
09
Dänemark
302 %
10
Schweden
290 %

Wär diese hier ne Fußball-WM-Gruppe, man würd von ziemlich ausgeglichen sprechen, odda?

Nachtrag als Frage:
Aus welchem Land stammt der aktuelle Vorsitzende
(Tipp: ein Agrarökonom, der bei den Angaben zu seinem Uniabschluß schon mal leis gemogelt hat. Ich sach mal: Wageningen. Sowie: Vorname: Jeroen René Victor Anton)
der Euro-Gruppe?

In dem Kontext (weil wir ja sonst nüscht zu lachen haben:)
mal hier reinsehen: ->>>

(Annotate. AkuteZustaende. 23/02/15)





Ellada (Odessa) 23.02. Καθαρά Δευτέρα

Wie werdens erleben …:

@fxmacro  ·  00:05
Handelsblatt reports, citing a 4-page letter to Bundestag President Norbert Lammert.
@fxmacro  ·  00:03
German Finance Minister Wolfgang Schaeuble requests the Bundestag to approve a 4-month extension of the aid program for Greece
@YanniKouts  ·  23:55
MT @rdk_bxl #Greece delivered proposals in time. 7 pages. Now analysis by institutions. Teleconf by Eurogroup possible Tuesday, Sources say.
@YanniKouts  ·  23:50
#Germany's FinMin Schäuble requests extension of Greek aid ~Handelsblatt


Ambrose Evans-Pritchard. International Business Editor. The Telegraph
@AmbroseEP  ·  21:23
Greece did not miss its deadline. The proposal was held up in Brussels. Whether this plan will really fly is a big question
@AmbroseEP  ·  19:20
Baffled by reports that Greek proposal will not be presented till Tuesday. Athens sent it to Declan Costello at EC mid-day Monday

CNN. Amanpour interviewt Varoufakis
Greece's leftist government will implement all policies promised during the recent election campaign, Finance Minister Yanis Varoufakis said Monday.
Speaking to CNN's Christiane Amanpour, he said the battle to "recalibrate the austerity" imposed on Greece by its international creditors would continue.
"Every single pre-election campaign pledge that we have made will be incorporated in a way that is consistent with this new fresh dialogue with our partners, into this plan, this contract between Greece and Europe," he said.

hier: ->>>

Paul Mason, Economics editor, Channel4News interviewt Steffen Kampeter, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen
hier: ->>>

(Annotate. AkuteZustaende. 23/02/15)





Ellada (Odessa) 20.02.

23:59
Do not go gentle into that good night,
Old age should burn and rave at close of day;
Rage, rage against the dying of the light.
Dylan Thomas. Chi capisce capisce.

21:30
PK Schäuble. PK Varoufakis.
(n andermal n paar Transkripte, nachgereicht, evtl)

21:22
PK Ende. Das Papier ist raus:
Eurogroup statement on Greece
20/02/2015 – 21:00 – Statement and remarks – 1100/15 – Economy & finance

The Eurogroup reiterates its appreciation for the remarkable adjustment efforts undertaken by Greece and the Greek people over the last years. During the last few weeks, we have, together with the institutions, engaged in an intensive and constructive dialogue with the new Greek authorities and reached common ground today.
The Eurogroup notes, in the framework (…)

– Erst mal lesen. Und …
– Today we agreed on a process. Content will be discussed later. Sagte der italienische Finanzminister Padoan.

21:20 Uhr
PK still going on.
Paul Mason, Frage an Djisselbloem, eben live:
»… And then: »What do you say to the Greek people, whose democracy you’ve just more or less trashed?«
Und Mason, eben, via Twitter (nur an so nem Abend ist das dann doch eine interessante Anlaufstelle, das Vögelchen, da sauschnell):
Dijsselbloem to me: "my q not very objective"

21:15 Uhr
Zwei Seiten Papier heute. Am Montag zu liefernde Reformliste aus Athen ist Teil der Abmachung.
Paul Mason, Economics Editor Chanel 4, hat die 2 Seiten gelesen und meint:
»This deal is close to @yanisvaroufakis position - but gives power to drip feed bailout. Monday = presentation of list - so ball in GR court.«
Auch hier: In Ruhe lesen (Legarde: Paper is deep, dense, read it carefully: das zu den Journalisten;-), Montag das GR-Papier abwarten, und sich in der Zwischenzeit nicht von den spin-docs der beteiligten Interessierten drausbringen lassen. Die drehen grad jeden einzelnen Buchstaben in die je eigene Richtung. Is eben ihr Job.

20:30 Uhr
Γιουρογκρουπ τελος. Sitzung beendet. PK gegen 20:50 Uhr
Übertragung live hier:
http://video.consilium.europa.eu/webcast.aspx?ticket=775-983-15448
!fuck! die sch…EU moecht n silverlightshit installiert sehen:
Digitalkommissar Oettinger (der mit den nachgewiesenen süddeutsch/italischen Mafia-Verbindungen: noch so n Sonderabfall, den wir nach Brüssel geschickt haben)

19:35 Uhr
»It appears that EMU has capitulated to Greece on austerity.
If true, hats off to Tsipras.«
Ambrose Evans-Pritchard. International Business Editor. The Telegraph
… naja, mal abwarten. Gerüchteweise soll das Programm 4 und nicht 6 Monate laufen (wg Fälligkeiten ist das allerdings n Zwickel), und, vor allem: Erst mal auf die Papiere warten. Auch auf die Zusatzpapiere, die Ellada bis Montag liefern muß (gerüchteweise).

19:30 Uhr
Pierre Moscovici: On avance, on avance, on avance

18:30
Treffen hat begonnen

Lesetipp, meanwhile:
You've heard the Greek crisis myths, now here are some truths
By: Yiannis Mouzakis & Nick Malkoutzis. Macropolis. Greece in perspektive
->>>> http://bit.ly/1DH2RC5

17:00 Uhr
Griechischer TV-Sender Mega meldet: Eurogroup meeting postponed again, now for 20:00 local time

15:00 Uhr
Nektaria Stamouli (schreibt für Dow Jones und The Wall Street Journal):
»Now we are expecting our partners to meet us not half way, but one-fifth of the way, says @yanisvaroufakis«


Why Germany might not be bluffing with Greece
By Mark Whitehouse
As Europe's high-stakes debt negotiations with Greece reach an impasse, Germany has appeared surprisingly willing to drive the country out of the euro, regardless of the potentially dire repercussions for Italy, Portugal, Spain and the entire currency union. One possible explanation for Germany's brinkmanship: Its banks have a lot less to lose than they once did. (…)
Bloomberg, via Καθημερινή

14:00 Uhr
Während wir GewöhnlichenGemeinen noch auf den Beginn der Sitzung der Eurogruppe (Γιουρογκρουπ) warten … (die sich dann wohl noch übers Wochenende hinziehen wird, evtl)

Bild_Danke_Schaeuble

… ist B**D längst schon weiter : Deutschland sagt DANKE, Wolfgang Schäuble!

Währenddessen schreibt Robert Peston, Economics Editor for BBC:
»Given Schaeuble's seeming implacable hostility to any Greek deal, will Merkel have to choose whether to lose Greece or her finance minister?«

Übrigens, wie's der Zufall will : ist der nächste Montag in Griechenland ein Feiertag: Καθαρά Δευτέρα. Beginn der orthodoxen Fastenzeit.

Der EZB auch als bank holiday bekannt. Die, anders als es der Sp***el es dieser Tage immer wieder mal herbeischreiben will, zumindest offiziell noch nicht von einem bank run ausgeht.
Hatten wir doch schon: ->>>.

»Sollten die Griechen am Montag die Banken stürmen, wollen EU-Kommission und die EZB noch am gleichen Tag ein Expertenteam nach Athen entsenden. Offiziell würde die Mission als "technische Hilfe" deklariert, treffender wäre die Beschreibung, dass die Fachleute die Führung der griechischen Zentralbank vorübergehend übernähmen.«
Finden Sie, für diesmal, mindestens einen (1) Fehler.
Übrigens: War die SZ, am 17.06.2012


Paul Krugman, heut vormittags, unter dem Titel
»Europe Needs To Stop The Clock«
»I’ve been in correspondence with various people trying to track the current Greece/euro crisis, and everyone seems to have reached the same conclusion I’ve reached — namely, that what’s needed above all right now is some way to stop the clock, call a time-out, whatever. We’re talking about weeks, maybe a month or two — but that pause is desperately needed, because otherwise it will be all too easy to stumble into a preventable disaster. (…)
What we do know is that what appears to be the demand of hardliners — that the new Greek government agree in the next few days to abandon everything it campaigned on, that it lock in draconian fiscal targets, privatization, and other things it hasn’t had time to assess — is impossible. I don’t know whether the hard-liners believe that this bum’s rush will work, or are just pushing Greece out the door. But this is not how it should go. Everyone needs some time to think.«
http://nyti.ms/1zTkXe1


(Annotate. AkuteZustaende. 20/02/15)





Ellada (Odessa) 19.02.


Dax aufAllZeitHöchstStand. Tja.

Ein sonniger Vormittag. Das griechische Papier erreicht die Eurogruppe.

Seine Parteifreunde (und Koalitionspartner) wissen es seit 4 Jahrzehnten: Schäuble kann bei Bedarf ebenso arscharrogant wie unbeherrscht ausfallend werden. Und Bedarf hat er, meint er, oft***.
Dachte er auch an diesem 19.02. vormittags. Und sagte Nein (To μεγάλο όχι) zu den griechischen Vorschlägen an die Eurogruppe, noch bevor deren Chef Djisselbloem an die Öffentlichkeit treten konnte. Uuups.
(Es gibt Stimmen, die behaupten, Schäuble habe sein Nein gesagt, bevor er noch überhaupt zum Lesen gekommen sei. Could be. Ist aber in der Sache selbst Jacke wie Sauce.)
Denn:
»Issuing a statemnt on the Greek letter bfore Eurogroup's president is a total humiliation for Dijsselbloem.«
»We shd bear in mind Schäuble is only tolerated by some Eurozone leaders. Annihilating Dijsselbloem's political leverge was not a clever move.«

Nachmittags dann:
Bildungsbürger an die Macht: Deutsche Bundesregierung nennt griechischen Antrag Trojanisches Pferd.


*** reichlich verwegen für einen Politiker, der knapp an einer staatsanwaltschaftlichen Untersuchung wegen »uneidlicher Falschaussage« vorbeirutschte (und deswegen nicht auf seinen Zuckerspiegel rekurrieren mußte wie Oldschwurhand Zimmermann, auch so n deutscher Innenminister), im Gegenzug aber vor dem Deutschen Bundestag dafür sich zu entschuldigen hatte, »daß unter der Verantwortung der CDU Gesetze gebrochen wurden« und er im Dezember 1999 einen Teil der Wahrheit über seinen Kontakt zum Waffenhändler Karlheinz Schreiber verschwiegen hatte. (Es ging dabei um nichts als SchwarzSchmierGeld für die Christenpartei.)

(Annotate. AkuteZustaende. 19/02/15)





Debunking дезинформа́ция: Irland als Griechenlands Vorbild

EU-Politiker verweisen gerne auf Irland und fordern von Griechenland,
(a) ähnliche Sparanstrengungen zu betreiben. Um
(b) ähnlich erfolgreich zu sein wie Irland.

Was (b) betrifft, den Erfolg und seine Folgen, sollte man besser Irlands Bevölkerung fragen. Und die nächsten Wahlen abwarten. Ich sag mal: Sinn Féin. Da wird sich dann auch in Zahlen zeigen, wie beliebt die Maßnahmen der Regierung aus Christdemokraten (Fine Gael) und Labor Party wirklich waren (und sind).

Zu (a): Kevin Hjortshøj O'Rourke, ein Ire, der aktuell an der University of Oxford lehrt (Chichele Professor of Economic History and Fellow of All Souls College) veröfgfentlichte vor drei Tagen auf dem Blog >>> »The Irish Economy« einen lesenswerten Beitrag:

»There has been some talk recently about how Greece should take its medicine the way Ireland has. So here is a chart, taken from the IMF’s WEO database, showing the two countries’ structural budget balances as a percentage of GDP:
 

Irish Economy_struct.budgt

(…)
So, to summarise: the Greeks have done more “reform” than we have, have endured a lot more austerity, and live in a country where the costs of austerity are likely to be higher than here. Perhaps the Irish government might want to tone down its assertions of relative virtue, and display a bit of solidarity with Greece. Is a less deflationary and less creditor-friendly Eurozone not in Ireland’s long term interests, assuming that we remain a member of the single currency? (…)«

Ps: Sinn Fèin, bei den Parlamentswahlen 2011 noch auf Platz 5 mit 10%, liegt bei den jüngsten Umfragen auf Platz 1 mit 26%. »Fine Gael and Sinn Fein have decisively moved ahead in the race to lead the next government, according to the latest (15.02.) Sunday Independent/Millward Brown opinion poll.«
Noch Fragen, wieso der irische Finanzminister Noonan (Fine Gail) nicht allzuviel davon hält, auf griechische Argumente einzugehen?
Sinn Fèin argumentiert in vielem wie Syriza.
Insofern wiederum: Griechenland wird zu Irlands Vorbild.

(Annotate. AkuteZustaende. 19/02/15)





Ellada (Odessa) 18.02.

! So macht man das.
Oder : Woran sich n paar aus der Kaste erst noch gewöhnen werden müssen : Offenlegung, Veröffentlichung ist auch ein Stück Selbstermächtigung in einer Demokratie.

# Da gibt es am 16.02. das 2te von 2 Eurogruppen-Treffen.
# In Vorbereitung darauf legt der ehemalige französische Finanzminister Pierre Moscovici, neuer EU-Kommissar für Wirtschaft, Finanzen, Steuern und Zollunion, ein Verhandlungspapier vor.
# Einige Zeit später legt Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem
seinerseits den Griechen ein Papier vor, das sie, so meint er, zu unterschreiben haben: in dem Papier steht im Wesentlichen nichts außer: Alles weiter so, wie bisher. Auf Paragraph und Komma genau.
# Die Verhandlungen dauern, je nach Pressebericht, irgendwas zwischen 30 Minuten und 3 Stunden.
# Griechenland lehnt das Dijsselbloem-Papier ab.
# Deutschland et al lehnen das Moscovici-Papier ab, indem sie es nicht zur Kenntnis nehmen

# Deutsche Medien zitieren anonyme Sitzungsteilnehmer: Varoufakis habe nichts als einen einstündigen, philosophischen und also vollkommen unbrauchbaren Vortrag gehalten. Zweifeln am Geisteszustand der Griechen
# Der Nobelpreisträger Krugmann schreibt am 16.02. auf seinem Blog bei der New York Times unter dem Titel Athenae Delenda Est:


»OK, this is amazing, and not in a good way. Greek talks with finance ministers have broken up over this draft statement, which the Greeks have described as “absurd.” It’s certainly remarkable. On my reading, here’s the key sentence:
The Greek authorities committed to ensure appropriate primary fiscal surpluses and financing in order to guarantee debt sustainability in line with the targets agreed in the November 2012 Eurogroup statement. Moreover, any new measures should be funded, and not endanger financial stability.
Translation (if you look back at that Eurogroup statement): no give whatsoever on the primary surplus of 4.5 percent of GDP.
There was absolutely no way Tsipras and company could sign on to such a statement (meine Hervorhebung, kl), which makes you wonder what the Eurogroup ministers think they’re doing.
I guess it’s possible that they’re just fools — that they don’t understand that Greece 2015 is not Ireland 2010, and that this kind of bullying won’t work.
Alternatively, and I guess more likely, they’ve decided to push Greece over the edge. Rather than give any ground, they prefer to see Greece forced into default and probably out of the euro, with the presumed economic wreckage as an object lesson to anyone else thinking of asking for relief. That is, they’re setting out to impose the economic equivalent of the “Carthaginian peace” France sought to impose on Germany after World War I.
Either way, the lack of wisdom is astonishing and appalling.…«
link: http://nyti.ms/1zl0xM9

#
(Man muß angelsächsische Medien lesen, dieser Tage. Den Deutschen - und den Österreichern, ich sag nur: Rauschers sich an sich selbst berauschender Kommentar »Ideologen, die gern hasardieren« vom 17.02. – ist (wiedereinmal) nicht zu trauen.)
# Der deutsche Finanzminister*** Schäuble legt am 17.02. nach und läßt sich formvollendet zitieren: (…falls die Griechen nicht kuschen, dann:)
»Am 28., 24.00 Uhr, isch ouwer.«

Was also ist zu tun, als griechische Regierung, auf diese desinformatja hin?
Einfach:
Man veröffentlicht beide Varoufakis-Statements (vor der Eurorunde) sowie das Moscovici- und das Dijsselbloem-Papier. Vollinhaltlich.
(Die 29-seitige Textdatei mit dem Titel φάκελος διαπραγμάτευσης.doc trägt in den Metadaten die Eintragung:
Erstellt am 18.02.2015, 09:20:00, Yanis Varoufakis
Geändert am 18.02.2015, 09:20:00, Anastasia Kyrianidi Nikolaidi
und hat die Versionsnummer 2)

Was titelt ein deutsches Qualitaetspresseerzeugnis***** daraufhin, gänzlich von der Rolle ob solcher Überaschung?
»Das Veröffentlichen von Verhandlungsunterlagen ist nicht üblich.«


Und was sagt unsereins dazu? Gutso. Weiterso. Veröffentlichen, das Zeug. Dann kann, wer will, nachlesen. Wernichtwill, kann sich von spiegelonschleim immer noch vorlesen lassen, was er zu glauben habe.


*** A propos Finanzminister Schäuble : Diese Leuchte am internationalen Ökonomenhimmel ist als Shn eines CDU-Politikers geboren, hat Juristerei studiert und mit dem bahnbrechenden Titel
»Die berufsrechtliche Stellung der Wirtschaftsprüfer in Wirtschaftsprüfungsgesellschaften« zum Dr. iur. promoviert, kurz beim Finanzamt gearbeitet und ist seither im Wesentlichen als Berufspolitiker aufgefallen.
(Er kann also einer in Thessaloniki arbeitenden Müllwerkerin rein garnichts erzählen: weder von wirklicher Arbeit noch von angemessener Entlohnung.)
Von Ökonomie versteht der Jurist Schäuble insofern etwas – und dies sei ihm gern zugestanden –, als er von einem Waffenhaendler und Steuerhinterzieher 100.000 deutschmark in bar und schwarz wie illegal als Parteispende angenommen hat. Mindestens. Von dem lassen wir Griechen uns gern was von Kampf gegen Oligarchie, Steuerhinterziehung und fakelakis erzaehlen. Sowie vom Zwergenweitwurf.

***** Die Süddeutsche. Mal wieder. Man suchmaschine sich mal
»SZ-Leaks: Schleichwerbung für Steuerhinterziehung. heissersstimme«
bzw. lese auf http://bit.ly/180cSPi nach.

Wieder ne unübliche Veröffentlichung.

(Annotate. AkuteZustaende. 18/02/15)

Postscriptum vom 19.02.:
Irgendwie und aus irgendeinem mysterioesen Grund ist zumindest ein kleiner Teil der TanteZEIT (deren Chefredakteur in Sachen Griechenland z.Zt. genauso laviert wie Renzi) dann doch wachgeworden, in einer versteckten Bloggecke zumindest (am 18.02, spaetabends:) Unter dem
 Titel
»Huch! Die Griechen sind ja gar nicht so schlimm«

liest man:
»Wenn man – wie es die meisten Wähler hierzulande tun dürften – sich seine Informationen über die Griechenland-Krise in den deutschen Medien holt, dann hat man sich seine Meinung wahrscheinlich schon gebildet: Die neue griechische Regierung ist ein Haufen von Rabauken, die nicht einmal ordentliche Zahlen vorlegen können und sich in Arbeitssitzungen in weltfremden ökonomischen Theorien ergehen.
So oder so ähnlich wurde über die letzten beiden Sitzungen der Eurogruppe berichtet. Nun hat die griechische Regierung die Unterlagen der Treffen veröffentlicht – und siehe da: Irgendwie klingt das gar nicht so verrückt. Kostprobe gefällig? …
«
weiterlesen: http://bit.ly/1CNKAPx







Ellada (Odessa) 17.02.


New York Times
Give Greece Room to Maneuver
By THE EDITORIAL BOARD
FEB. 17, 2015

Und zeitgleich:
Der FAZ-Kriegsberichterstatter Schütze der Reserve Mussler, der in Brüssel die Stellung halten muß, anstatt in der Ukraine dabei sein zu dürfen, mal wieder, kommentiert:
»Griechenlands Finanzminister will die Front durch Störfeuer durchbrechen.«

(Annotate. AkuteZustaende. 17/02/15)






Ellada (Odessa) 16.02.

Drüben bei: http://www.zerohedge.com/
… and the winner of Eurogroup failure is … the German Exports!
Submitted by Tyler Durden on 02/16/2015 21:20 -0500
http://bit.ly/17wi3W4

Financial Times. Alphaville
Debt, Kant, and cant
Joseph Cotterill
Feb 16 15:48

(Alphaville war bereits 2011 ff eine lesenwerte Quelle, in Sachen Griechenland. Die wagen da etwas mehr, als auf der Hauptsite bzw dem Printmedium. Gilt, siehe Eintrag weiter oben, übrigens auch für sowas Hybrides wie die TanteZEIT.)

(Annotate. AkuteZustaende. 18/02/15)






Ellada (Odessa) 14.02.


TAGESANZEIGER (CH)
»Athen nimmt Schweizer Finanzplatz ins Visier«
DIE WELT (D)
»Tsipras muß zur Vernunft gebracht werden – sofort«


Heute hier reingekommen: Das Buch. (In Bit&Bytes, damits schneller geht):
Hervé Falciani, Angelo Mincuzzi:
La cassaforte degli evasori. La lista Falciani.
Chiarelettere, 224 Seiten.

2011: Sarkozy (zu dem Zeitpunkt Verhandlungsführer der Troika) zu dem damaligen griechischen Ministerpräsidenten Papandreou:
»Paßmaluff, Kleener: Deine Mudda hat da nen Konto bei der HSBC zu stehn mit ner halben Million Ökken drauf. Du hier alles unterschreiben, klar? Ja Troika, danke Troika. Dann wollnwer deine Mudda auch in Ruhe lassen.«

HSBC. Eine Bank, die an der Börse roundabout 200 Milliarden USD/CHF/Euro wert ist.
Banken wie die HSBC horten (meist mind. halbillegal) zusammengerechnet eine Summe, die gut der Hälfte aller weltweit angehäuften Schulden entspricht.

Scorseses »The Wolf of Wall Street« (2013). Sitzungsraum. Mit Blick auf die Fontäne im Genfer See. Der Banker zu DiCaprio, seinem Kunden, der erst noch überzeugt werden muß:
»Sie sitzen, aus einem steuerrechtlichen Blickwinkel gesehen, hier im Paradies.«

(Annotate. AkuteZustaende. 14/02/15)





Ellada (Odessa) 13.02

Berlin. BerlinaleKosslick hat in seiner Altersweisheit beim Sponsor strahlendblauen Sonnenhimmel bestellt. (Sowas hab ich seit 1985 nicht erlebt. Son Wetter, mein ich, zu Berlinalezeiten.)
Also flaneuren wir runde 11 km von Ost nach West. Endstation Bikinihaus (Forget it: nur KlammottenLäden.)
Auf so nem Gang kommt manches Denken in Gang und wir formulieren:

An dem Tag (dem 11.02.), an dem Minsk2 zeitgleich wie parallel zum Eurogruppen-GR-Treffen stattfand

(Annotate. AkuteZustaende. 13/02/15)








Meldung zum Zwischenstand der Dinge
(nimm du die Ketten, ich nehme die Ringe)*

In Sachen Glossar tut sich was : auf -> www.glossare.cc


*
Wer immer nichts als reimt
(und das noch ernstmeint) : schleimt
Und ist zu nichts als diesem einem faehig
und leider jeder andren logik ledig
(Ein armer tropf und wiedehopf)

(Annotate. AkuteZustaende. 16/09/14)







Poliversale
Das Wiener Lyrik-Fest der Alten Schmiede
12.06.2014
Es lesen:
ULF STOLTERFOHT (Deutschland)
FRANZ JOSEF CZERNIN (Österreich)
KURT LANTHALER (Berlin)

Konzept und Moderation: Michael Hammerschmid und Kurt Neumann






Wieso hat der Steuerbürger

hoehnisch auf Rekurs verzichtet? Weil er vorab wuszte, dasz die in Schland seltsamerweise weisungsgebunde Staatsanwaltschaft (§ 149 GVG) nieimleben rekurrieren wuerde, zwengs zb dem CsuSumpf, for example?
Und es heut also auch nich tat.
Und er also, der hoehnische Steuerbuerger, ohne dasses auch nur eine (1) Frage nach dem Woher & Wohin gaebe unwahrscheinlicher Gelder, so um Weihnachten rum rumtrinkend wieder am Wuerstchenstand stehen wuerd? (Aufgrund einer Sache, die sich in Bayern "Grundsitzzeit" nennt. Ehrlich jetzt. Im Ernst. No Spasz.)
- oder : Weil ihm zugesagt wurd, zu Landsberg einzusitzen zu duerfen, wie ehemals der Adi?
- weil: "Als Hitler, so Schaub, Landsberg verließ, war das Festungspersonal nazionalsozialistisch." Die Landsberger Schliezer fuerderhin zur Gaenze also Rote? Bayern?
Wir werrens nich wissen.
(Was wir wissen ist, dasz weiterhin der Groszverdiener im Verhaeltnis (fallserdenn : ) nur die Haelfte dessen auf seine Anlagerenditen als Steuer zahlt als wie der Wenigverdiener (25:50).  Per Gesetz. Womit wir wissen, wie der umgekehrte Kommunismus als Refeudalisierung so funktioniert. Reinrechnerisch.)

*  Die FAZ unter dem Titel »Der Verdacht« am 14.03.2014
Und womöglich fände eine andere Strafkammer bei einer Neuauflage des Prozesses noch weitere Leichen im Keller: Dass Hoeneß unmittelbar vor der Verhandlung weitgehend unsortierte Berge von Kontounterlagen einreichte und die Richter diese dann in einem Turboprozess von nur vier Tagen prüften, lässt das nicht als undenkbar erscheinen.
Da kann man nur an die Staatsanwaltschaft appellieren, ihrerseits in die Revision zu gehen.
http://bit.ly/1fxcWl7

** Der schweizer Tagesanzeiger unter dem Titel »Uli Hoeness nimmt seine Geheimnisse mit ins Gefängnis« am 18.03.2014
Dass die Staatsanwaltschaft nicht an den Bundesgerichtshof in Karlsruhe appelliert, dürfte überall dort mit Erleichterung aufgenommen worden sein, wo man indirekt mit auf der Anklagebank sass. Da ist – aus Schweizer Sicht – die Bank Vontobel. Über ein Jahr lang tauchte ihr Name im Kontext Hoeness auf. Sie stand und steht da als Helfershelferin des Mannes, der das deutsche Gemeinwesen um 28,5 Millionen Euro betrogen hat. Die Bank musste sich kritische Fragen zu ihrer Rolle gefallen lassen. Und an ihr bleibt – weil diese Rolle im Prozess nicht geklärt wurde – der Makel haften, mit Hoeness gemeinsame Sache gemacht zu haben.
Dass mit der Privatbank Donner & Reuschel auch ein deutsches Institut mit von der Partie war, ist ein schwacher Trost. Nach dem Hoeness-Prozess haben jene Politiker Deutschlands die Oberhand, die schon immer wussten, dass den Schweizer Bankern die Knöpfe eingetan werden müssen.
http://bit.ly/1ifF80s 

(Annotate. AkuteZustaende. 16/03/14)







In den Jahren

in denen er immer wieder einmal von B nach Z fuhr, nur um dann wieder von Z nach B zu reisen, fragte er sich, zunehmend heftiger: wieso es denn nicht A, und wenn A, welches A denn haette werden koennen. Alermo etwa? Apoli? Adova? Antova eher nicht. Aranto. Aden-Aden. Alzburg. Assel. Ach!, Achen. Aris. Arisa. Axos. Avala.


(Annotate. Kürzestgeschichten. 01/03/14)






Konzert/ante

Kunsthalle Bremen, 01.03.2014
Im Rahmen der Konzertreihe zu »Sylvette, Sylvette, Sylvette. Picasso und das Modell« veranstaltet Realtime - Forum Neue Musik u.a. die Aufführung von:
»Goldfishs halber Weltmarsch« von Manuela Kerer.
Ausführende sind: Marina Szudra (Sopran), Clovis Michon (Violoncello) und Claudia Janet Birkholz (toy-piano und Kinderinstrumente).

und da wir schon bei Terminen sind:

06.05. Università di Trento. Dipartimento di Lettere e Filosofia in der Reihe "Seminario Internazionale sul Romanzo":
Sepp Mall, Sonia Sulzer, Kurt Lanthaler, Barbara Siller con Stefano Zangrando “Scrivere tra i mondi italiano e tedesco”. Dibattito / Lesung


22.05. Innsbruck. Kürzestgeschichten. Lesung gemeinsam mit Sibylle Lewitscharoff

10.06. Hinterthiersee. Hotel Juffting. Fußball. Gedichte und Prosa. Lesung (auch samt Wellnesspaket zu haben)

12.06. Wien. Alte Schmiede. Lyrik-Festival. Goldfishs Reisen. Lesung gemeinsam mit Ulf Stolterfoht und Franz Josef Czernin, es moderiert Michael Hammerschmid


(Annotate. AkuteZustaende. 02/02/14)






Ein eingefädelter Österreicher

ist, egal wie man’s nimmt, ob vom roten oder vom blauen Tor her, schon einmal ein Ergebnis. Zwei aber ein Erlebnis.


(Annotate. Kuerzestgeschichten. 24/01/14)






Goldfishs achachaseggste reise um die halbe welt


Goldfish sasz am Brenner, sagte : durst
ist am Brenner allweil mir wie wurst

dem schweine : also das eine
gleiche, selbe, und in summa : meine

Weswegen, falls sich
wasser scheiden liesze
man besser saesze
abseits auf der wiese
und nicht am scheitelpunkt
der auch als grenze funkt

ioniert. denn da wird spioniert
was wiedrum buckelwale enerviert

(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 23/09/13)





Im Rahmen des Festivals transart13 *
22.09. -  LITERATURE+MUSIC+PERFORMANCE

Blixa Bargeld . Teho Teardo . Hans Winkler . Peter Kaser .
Kurt Lanthaler . Tomaso Boniolo

MARKTPLATZ BRENNER > 9 Uhr
Wanderung zur Einsiedlerbibliothek**

EINSIEDLERBIBLIOTHEK > 13 Uhr
Hans Winkler : xyz – das Ende der Einsiedlerbibliothek (mit chorclusio)

DADACASAMATTA von Matthias Schönweger > 14 Uhr
Blixa Bargeld performs Walter Serner "Letzte Lockerung"

SCALINI84STUFEN*** von Peter Kaser und Hans Winkler > 17 Uhr
Kurt Lanthaler . Tomaso Boniolo - Lesung : Die letzte Brennerwurst

PLESSI MUSEUM > 19 Uhr
Blixa Bargeld . Teho Teardo : STILL SMILING


Aus dem transart-Programmheft:
> Eine leerstehende Berghütte im Brennergrenzgebiet wird zur Einsiedlerbibliothek umfunktioniert, ein Erdrutsch 2001 bedeutet die Schließung. Der Mitbegründer Hans Winkler installiert mit den Restbeständen eine neue temporäre Arbeit, die das Ende der Einsiedlerbibliothek zum Thema hat.

> Blixa Bargeld wird im Rahmen einer Lesung vorstellen: „Die letzte Lockerung - das dadaistische Manifest“ von Walter Serner.
> An den scalini84stufen***, lädt Lurx zu einer Lesung unter dem Motto „Die letzte Brennerwurst und dann......“ mit Kurt Lanthaler und Tomaso Boniolo und einer Brennerwurst mit Umtrunk.
> Im neuen Plessi Museum an der Brennerautobahn stellen der italienische Komponist Teho Teardo und Blixa Bargeld ihr neues Album „Still Smiling“ vor.
* www.transart.it


** Die Wanderung
zur Einsiedlerhütte dauert ungefähr 2 ½ Stunden. Bitte festes Schuhwerk mitbringen.

*** Literatur zu scalini84stufen:
: himmel & hoell. 84 strofen und 84 bilder fuer 84 stufen.
Gemeinsam mit Peter Kaser. Haymon Verlag, 2004
und
Peter Kaser, Hans HS Winkler. scalini84stufen. Folio Verlag, 2007
und
>>> hier
dokumentation zu : himmel&hoell : hier >>>

(Annotate. AkuteZustaende. 16/09/13)





Es sind seit je die Moritaten
so saftig wie ein Schweinebraten.
Und so geht diese hier:
Ein Dutzend Höllen hab ich schon
durchschritten. Ein Dutzend Paradiese
ebenfalls. Und falls ich falle, sind es diese,
die zerbrechen, nicht mein Hals.
(...)

(Annotate. AkuteZustaende. 08/09/13)





Goldfishs sieweneseggigste reise um die halbe welt


Goldfish, sonst kein fader schragen
war gerade am verzagen

und zwar vonwegen der pleiaden
Welche, wie wir alle wissen

selten und zu streng umrissnen
jahreszeiten flagge hissen
Es kam der tag, es kam die stund
und Goldfish sucht am himmelsgrund
pleiadenautopsiebefund
Und find nichts auszer wolkensaeumen

und sagt : wieso soll ichs verraeumen
bin buckelwal. und bleib am traeumen

(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 19/08/13)





Ein Liebling des Betriebes

sei er, bekam N.N. zu hören. Aber da hatte er sich schon erhängt. Und Gewaltige Schaffenskraft war das letzte Wort, das er noch wahrnahm. Und dann, daß im Gezappel seiner Füße ein Schuh zu Boden fiel.

(Annotate. AkuteZustaende. 13/08/13)






Es war der absurdeste Tag

eines eh schon absurden Jahres. Im Internetfernsehen zeigten sie, aus einer fixen Kameraposition, eine Treppe und den Eingangsbereich eines dahinterliegenden Palazzos. Der Oberste Gerichtshof. Manchmal kam einer raus, manchmal ging einer rein. Ab und an unterhielten sich zweidrei, an der obersten Treppenkante stehend. Daneben einige Carabinieri in höheren Uniformen, ebenfalls plaudernd, zwischendurch vom einen aufs andere Bein wechselnd. Meist die Arme vorm Bauch verschränkt, also ziemlich inoffiziell dastehend. Ganz links, an den Absatz einer Balustrade lehnend, saß über Stunden ein Mann in heller Hose, weißem Kurzarmhemd und dunkler Krawatte und tippte auf seinem Telefon herum. Sonst tat sich nichts. Tatsächlich: stundenlang.
Denn das waren die Bilder, das war, ums genau zu sagen, das einzige Bild, das in der Übertragung zu sehen war, über Stunden. Dazu ein ununterbrochenes Rauschen von Stimmen, die nicht zu entziffern waren: das Geplaudere wohl der Kameraleute und Journalisten am Fuße der Treppe des Palazzos an ihren Kameras, hinter ihren Kameras.
Das war das Bild, das an diesem Tag einen Tag lang zu sehen war.
Da war nichts. Und da war alles.


Der Titel der Übertragung lautete: »30 luglio 2013. Cassazione: la sentenza Mediaset. Il caso Berlusconi - In diretta dal palazzo di Giustizia di Roma«

(Annotate. AkuteZustaende. 30/07/13)





Der Tag, an dem Frank S. zum ersten Mal

nach langer Zeit wieder bei Tageslicht aus dem Haus trat, in dessen Erdgeschoßwohnung, die immer noch in allem daran erinnerte, daß das hier einmal jahrzehntelang ein Schuhmacherladen gewesen war, und als solcherner vor allem ein Reparaturbetrieb, – und Frank S. hatte sich, der Flickschuster überstürzt bankrott und überkopf ins Ausland verzogen, als direkte Folge als dieser Umstände, die ihn, Frank S., bis dahin eigentlich gar nicht betroffen hatten, seitdem keine Schuhe mehr gekauft. Vielmehr erst die geflickten, aber nicht abgeholten; dann die kaum lädierten der ungeflickten, undsoweiter bis hin zu den eigentlich nie flickbar gewesenen Schuhen aufgetragen bis an ihr End, bis an dem Tag, als es mit den Schuhvorrat, der ihm die Welt ersetzt hatte in gewisser Weise, dann allerendgültig aus und vorbei gewesen war und er sich also ersteinmal wieder ins Bett legte, achtzehn Stunden durchschlief, um dann aufzustehen, und sich, an den Füßen einen Riemen und sonst so gut wie gar nichts, auf den Weg nach draußen begeben hatte.

Das war der Tag, an dem Frank S. zum ersten Mal nach langer Zeit wieder aus dem Haus getreten war. Und der Tag, an dem der Krieg begonnen hatte, weder still noch leise noch sonderlich überraschend. (Der Krieg, alles in allem, ist auch nur ein hundsnormales Mensch.) Nicht, daß es die ganze Zeit über nirgendwo keinen Krieg nicht gegeben hätte. Aber eben nicht für Frank S.

Der hatte, als er in die bankrottierte Schuhflickerei eingezogen war, sich drei Rechner an Strom und Netz gehängt und war seither der Welt auf den Fersen geblieben: immer der 200-Tage-Kurve hinterher und dem Momentum sowie den Kursläufen im Rohstoffhandel; hatte Orangensaft ge- und seltene Erden verkauft, Scandium, Lanthan, Praseodym, Neodym, Promethium, und all das Zeugs. Und keins davon je in Händen gehalten, wozu auch. Auch keinen Orangensaft: die nächtlichen Wege zur Tanke dienten der Versorgung mit Tiefkühlkost, koffeinhaltigen Getränken und, zu den wenigen besonderen Anlässen, Schnaps.
Der Schuhvorrat war durchaus noch beträchtlich gewesen, als er eines Tages festgestellt hatte, reich geworden zu sein. Tags darauf hatte er einen neuen alten Schuh angezogen und hatte, wie all die Tage vorher und nachher, seine Rechner umkreist, mit kleinen, hart in den bereits gut ramponierten Linoleumboden tretenden Schritten. So war das gegangen, jahrelang.

Bis zum letzten Schuh. Und war des Nachts noch, Frank S., in den Abwegen des Netzes und ziemlich zufällig, auf jeden Fall komplett ungewollt, auf den Beginn eines Gedichtes gestoßen.
Immer habe ich mir Bachforelle
zum Frühstück gewünscht.
Hatte gar nicht erst zu Ende gelesen, den Stecker seiner Rechner gezogen und war in die Tür getreten, so gut wie schuhlos, erstmals seit Jahren, und in die Welt. In der Krieg war.

(Annotate. Kürzestgeschichten. 07/07/13)





Eine wunderschöne Blutvergiftung

haben wir da. Nicht schlecht, Herr Specht.«
Ich hatte eben meinen Frühespresso getrunken, vor der Tür der Bar nebelte es düster vor sich hin und die Schlagzeilen des Tages brachten auch kaum Licht in den Tag, der für mich eben erst begonnen, für den Rest der Welt aber bereits bei seiner Mitte angekommen war. Insgesamt also nicht unbedingt die idealen Rahmenbedingungen, um auf quasinüchterem Magen in medizinische Gespräche zu verfallen. Dann drehte ich mich doch, langsam und vorsichtig, der Stimme zu.
Eine Dame, in etwa meines Alters, also langsam dem finalen Erwachsenwerden entgegenlebend und die Rente trotzdem in weiter Ferne wie ein drohender Infarkt; bei letzterem standen meine Chancen besser als die ihren – also: einen abzubekommen. Das ist geschlechtlich bedingt, sagt die Medizinalstatistik, sagte ich mir. Und nicht deiner Nichtfitness zuzuschreiben. Daraufhin machte ich mich daran, im Geiste unser beider offensichtlich selbständigerwerbender IVA-Nummern miteinander zu multiplizieren, daraus die dritte Wurzel zu ziehen sowie daraus wiederum die Quersumme zu errechnen: es folgte, ich war mir dessen unbedingt sicher, eine Zahl, die in der Kaballa für eines steht: Das kann ja noch heiter werden.
Die Dame, bis auf ihre Blutvergiftungsbemerkung ganz in Tramezzino, Weißwein und IlSole24Ore vertieft, mußte mein Verdattertsein mitbekommen haben, drehte sich schließlich mir zu, zeigte auf meine linke Hand und sagte: »Na da: der rote Strich, der vom Mittelfingerknöchel bis weit ins Handgelenk hinein sich zieht. Ist normalerweise ein guter Hinweis auf eine Blutvergiftung. Und nachdem der rote Strich erst am Handgelenk angekommen ist, besteht noch Überlebensgefahr, würd ich meinen. Wär anders, wär er schon in der Ellenbogenbeuge.«
Tatsächlich hatte ich in der Vornacht, in einem Anfall von Arbeitswut, die ich an einem Holzstück ausgelassen hatte, mir einen Schiefer in die Innenseite des zweiten Gliedes des Mittelfingers der linken Hand gezogen: es dann auch bemerkt und vermeint, den Schiefer sodann ebenso vollständig wie tapfer entfernt zu haben. Wachte dann allerding eben, also kurz vor dem Kaffee, mit geschwollen pochendem linken Mittelfinger auf. Ich hatte es den Wahlen zugeschrieben. Tja.
Jetzt aber besah ich mir die Sache, schaute der Dame an meiner Seite ins Auge und sagte: »Sie haben recht. Danke für den Hinweis. Wie lange geben Sie mir noch?«
»Das ist ganz einfach zu berechnen«, sagte sie. Malte mit einem Filzstift einen Strich an die Stelle, bis zu der die Blutvergiftung gekommen war und schrieb 1230 daneben. »Die nächsten Stunden zeichnen Sie jeweils den neuen Stand ein. Das ist dann die Stundengeschwindigkeit. Rechnen Sie den Höhenunterschied zu Ihrem Herzen aus. Berechnen Sie daraus die Reisezeit. Das war's dann.« Und stand auf, und ging.

(Annotate. Kürzestgeschichten. 09/12/12)






Radio : hoeren : Oe1

Peter Angerer hat die Montage-Maschine angeworfen. Und also:

Oe1: Tonspuren
"Irgendwann ist man dann nolens volens Schriftsteller."
Der Autor Kurt Lanthaler
Feature von Peter Angerer

Und auch online hoerbar
Info: http://oe1.orf.at/programm/317396


(Annotate. AkuteZustaende. 12/10/2012)






Goldfishs zwoonsekksigste reise um die halbe welt


Goldfish aeugte. um die ecke
sasz ne fette weinbergschnecke

(Und das ist sowas von
voellig normal. am ural)

Nur der weinberg war weit weg
Grosze trauer also bei der schnegg
Und so sagte sie und sprach : oh
lieber Goldfish, hoermabitte : ach!
kannste mir nich huckepacken schwimmen
in eine gegend, wo sie weinberg wimmen?

Denn wo weinberg, das weisz ich vinal
ist weinbergschneck des Goldfishs buckelwal


(aus dem ferragosto-goldfish wurde dies eine mal aus gruenden ein septembri(ni)ger : an damen&herren, kunden&lieferanten, & freunde elektropostalisch verschickt : nunmehr auch hier nachgereicht.)

(Annotate. AkuteZustaende. 08/10/2012)






Ist erschienen

Winkler/Lanthaler/Hanni
FRANZ HELD
Vordadaistische Texte aus Jenesien

»Der Schriftsteller Franz Herzfeld (Franz Held) wurde letzter Tage infolge Geistesstörung der Irrenabteilung des hiesigen Spitals zur Beobachtung übergeben.« Mit dieser Meldung in den »Bozner Nachrichten« vom 28. Februar 1900 endete, vorerst, das nomadische Leben des Schriftstellers und Freigeistes.
Franz Held, geboren vor 150 Jahren in Düsseldorf, lebte u. a. in Berlin, München, Weggis in der Schweiz, Aigen bei Salzburg und in Jenesien bei Bozen.

Franz Held Cover

Franz Held veröffentlichte ab 1887 Dramen, Prosa und Gedichte. 1895 wurde Held in München wegen Gotteslästerung angeklagt. Daraufhin floh er mit seiner Familie in die Schweiz, später lebte sie auf einer Almhütte bei Salzburg. Im Sommer 1899 verschwanden die Eltern über Nacht spurlos und ließen die vier Kinder in der Hütte zurück. Held
stirbt 1908 in der »Landesirrenanstalt« Valduna, Vorarlberg.

Während Franz Held und seine Frau, die Textilarbeiterin und Anarchistin Alice Stolzenberg um 1900 in psychiatrische Anstalten eingeliefert werden, wachsen ihre vier Kinder als Waisenkinder auf. Zwei von ihnen – John Heartfield und Wieland Herzfelde – gründen gut zwei Jahrzehnte später mit George Grosz die Berliner Dada-Bewegung. Dabei beziehen sich die Söhne immer wieder auf die Texte ihres politisch engagierten Vaters, der wegen anarchistischer und angeblich gotteslästerlicher Gedichte 1895 verurteilt wurde und sich daraufhin aus Deutschland absetzte. Durch sein Untertauchen verschwanden seine Bücher aus den Regalen der Buchhandlungen und sind seither in Vergessenheit geraten – dies, obwohl er zu Recht als Vor-Dadaist bezeichnet werden kann. Diese Textsammlung begibt sich auf Spurensuche.

Werke (Auswahl): »Gorgonenhäupter« (1887), »Der abenteuerliche Pfaffe Don Juan« (1889), »Manometer auf 99!« (1893), »Trotz Alledem!« (1894).

»Seine Phantasie ist vorwiegend malerisch angelegt – er sieht scharf und deutlich; und er taucht seine Feder gern in Makartsches Kolorit: schwellender Purpur, exotische Pflanzen, wollustige Frauenleiber – daneben aber auch Bilder des Todes, modernde Leichen und heiße Kampfesszenen sind die Lieblingsthemen seiner Poesie.«
Julius Brand über Franz Held, 1888

»Wir sind sind gewiß nicht prüde, aber das schweinische Wühlen im Schmutz der menschlichen Selbsterniedrigung können wir nimmermehr als Poesie anerkennen.«
Sonntagsblatt des Bundes, Bern, über Franz Held, 1888

304 Seiten mit Abb.
ISBN 978-88-7283-429-9
Edition Raetia 2012




He He He DA DA
 – Franz Held, John Heartfield, Wieland Herzfelde
Bozen-Bolzano, 04.10. – 26.10.2012
He He He DA DA

Ein interdisziplinäres Kunst- und Literaturprojekt kuratiert von Hans Winkler und Martin Hanni produziert von Lungomare Bozen-Bolzano
in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und dem Bildungsausschuss Jenesien, der Edition Raetia, dem Filmclub Bozen und der Akademie der Künste in Berlin

Donnerstag, 04.10.2012, 18.30 Uhr
Filmprojektion im Filmclub Bozen
John Heartfield, Fotomonteur
D 1977 | 65 Min. | Regie: Helmut Herbst, Drehbuch: Tom Fecht

Freitag, 05.10.2012, 19 Uhr
Lungomare Bozen-Bolzano
Eröffnung der Ausstellung
He He He DA DA – Franz Held, John Heartfield, Wieland Herzfelde
mit einer Live Filmvertonung:
Dada Sonore, Hommage an Renè Clair:
»Paris qui dort« und »Entr’acte« (1923)
Musik von Stefano Bernardi & ziZ

Samstag, 06.10.2012, ab 15 Uhr
Jenesien/San Genesio
He He He DA DA–Fest
(Treffpunkt um 15 Uhr bei Lungomare und anschließende Seilbahnfahrt)

15.30    Eröffnung der
»Franz-Held-Bibliothek«
16.00    Lautpoetische Wanderung mit Martin Abram bis zum Gruberhof in                         Afing
17.00    Marende beim Gruberhof
18.00    Buchpräsentation Edition Raetia
»Franz Held – Vordadaistische Texte                    aus Jenesien« mit: Hans Winkler, Kurt Lanthaler, Martin Hanni
19.30    Franz Held-TRIS

www.lungomare.org
http://www.franz-held.com
http://www.raetia.com/index.php?id=1708

(Annotate. AkuteZustaende. 21/09/2012)



Terminankuendigung : Lesung

»Goldfish, Glühwurm, holy shit und Murmentenfett«
Das Heft, in welches ich meine italienischen Gedichte niederschrieb
Ist mir während des Winters in Berlin abhanden gekommen.

Sprachspiele/Linguaggi in gioco
Sonntag/domenica, 7. 10. 17:00 Uhr
Schloss Pienzenau, Meran/Merano

Es lesen Stefano Zangrando und der Unterfertigte (welcher Obiges zum Vortrage bringen wird). Moderation: Martin Hanni

(Annotate. AkuteZustaende. 21/09/12)





Η γυναίκα έδωσε στον άντρα ένα μήλο. Oder so.

Der Satz: »Die Frau gab dem Mann einen Apfel.« scheint simpel.
In Englisch z.B. kann man ihn auf drei Arten formulieren (die
möglichen deutschen Permutationen überlassen wir dem Leser):


# The woman gave the man an apple.
# The woman gave an apple to the man.
# An apple was given to the man by the woman.

In Griechisch gibt es (und haben wir) einige Möglichkeiten mehr.
Frage also, dieser Tage:
Ist das pure Zeitverschwendung und Verkompliziertheit, die in der Folge notgedrungen dazu führt, daß (u.a.) in der Londoner City über Griechenland entschieden wird (in vergleichsweise armer Sprache)?

Also:
#  Die Frau gab dem Mann einen Apfel

# Η γυναίκα έδωσε στον άντρα ένα μήλο.
# Η γυναίκα έδωσε ένα μήλο στον άντρα.
# 'Εδωσε ένα μήλο η γυναίκα στον άντρα.
# 'Εδωσε η γυναίκα ένα μήλο στον άντρα.
# 'Εδωσε στον άντρα η γυναίκα ένα μήλο.
# Στον άντρα έδωσε η γυναίκα ένα μήλο.
# Στον άντρα έδωσε ένα μήλο η γυναίκα.
# 'Ενα μήλο δόθηκε από τη γυναίκα στον άντρα.
# 'Ενα μήλο δόθηκε στον άντρα από τη γυναίκα.
# Δόθηκε ένα μήλο από τη γυναίκα στον άντρα.
# Δόθηκε από τη γυναίκα στον άντρα ένα μήλο.
# Δόθηκε στον άντρα ένα μήλο από τη γυναίκα.

(Annotate. AkuteZustaende. 21/09/2012)





OΛΑ 1 €uro. Όλα ένα ψέμα. Part Two.

»Many Greeks believe – correctly – that many of the country’s political leaders and rich elite, the filthy rich oligarchs who run the country and drink wine out of the skulls of the poor, don’t pay taxes and hide their money in secret bank accounts in Switzerland and offshore accounts where they can’t be taxed.

They’re right, of course, but there’s no way to prove it because the Swiss, who delight in hiding and laundering money from criminals, Nazis, crooks, and tax evaders of all stripes and countries, won’t reveal who is using their banks.

Greek politicians know that, of course, so they went through the transparent charade of asking the Swiss Bank Association to release the names of rich Greeks banking in Switzerland, knowing full well it would be refused, and it was. Now they can say, “Hey, we gave it a shot,” and laugh all the way to their Swiss banks, which are so secretive even James Bond used them in Casino Royale.«

Schreibt Andy Dabilis, ehemals
»Boston Globe«, seit 2004 Korrespondent (Southeast European Times, Athens Correspondent at Greek Reporter) in Athen.

OΛΑ 1 €uro. Part One >>> hier:
(Vorgemerkt zur einarbeitung ins glossar zu: Odessa. >>> hier mehr:)

(Annotate. AkuteZustaende. 21/09/12)





«Das sind durchgeknallte Künstler, die irgendeinen Mist ablassen»
Christoph Mörgeli (als SVP-Politiker) dixit.

Heute sagt sein Arbeitgeber, die Uni Zürich: Medizinhistoriker Mörgeli wird entlassen. »Hauptursache für die Kündigung ist die von der Universität als ungenügend eingestufte Arbeitsleistung von Mörgeli als Kurator.«
Ach!, Helvetia.
(Annotate. AkuteZustaende. 21/09/12)





Felseld, dessen Name


aus einem dieser erschreckend zufälligen administrativ
en Versehen resultierte, die sich, im Nachhinein, immer als kalte, wenn auch nicht geplante Absicht herausstellen, Felseld also war das Ergebnis eines Versehens, wenn auch im Wortsinne.


Felsfeld, Wilfried. So hatte es sein Vater vor Zeiten dem Gemeindeschreiber in die Feder seiner Amtsbücher diktiert.

Der Gemeindeschreiber aber hatte seit dem allerersten seiner seither an einer schier endlosen Perlenschnur gereihten Amtstage seine liebe Mühe mit dem f, dem kleinen. (Nie aber eines mit dem F. Klare Sache, das: ein Strich, zwei Striche.)
Es sah ihn, dieses f, immer so seltsam blinzelnd an. So ich will ja nur spielen, geh weiter, es war ein Etwas an dem f, das auf und davon war, sobald der Gemeindeschreiber genauer hinsah, ein Etwas, das sich samt dem f mit einem leisen Knistern ins Nichts auflöste, direkt vor seinen Augen, jedesmal aufs Neue: und so hatte er seinen Kampf von Anfang an verloren gegeben. Und sah immer ein wenig geknickt in die Welt, seitdem. Wenn auch leise.

Öffentlich, zum Beispiel, ein Wort, das in amtlichen Textormulierungen häuig vorkam, schrieb der Gemeindeschreiber, nach einer ganzen Reihe von ziemlich verschnupten schritlichen Auorderungen des Bürgermeisters, dem atalen Fakt endlich abzuhelen, im Sinne der Öentlichkeit und ihrer Anorderungen an eine unktionierende öentliche Verwaltung, deren Ausicht wiederum ihm als Kop des Gemeindeausschusses von Amts wegen augetragen, olglich habe er sich, der Gemeindeschreiber, geälligst etwas einallen zu lassen, und zwar soort, sonst hele er ihm weiter, und zwar in die tiesten Verließe des Gemeindearchivs, wo er, so sich ürderhin kein Fortschritt einstelle in der Sache, und zwar lugs, leißig Staub egen düre ür den Rest seines mikrokealen Lebens.
»Oder bin ich errückt, und laß mir das geallen, als Bürgermeister?«, schrie der Bürgermeister.
»Verrückt schreibt man mit Vogel-Vau«, sagte der Gemeindeschreiber. »Und mikrokephal mit ph.«

Und ging trotzdem in sich und versuchte, tagelang, wochenlang, endlich zu einer Lösung zu kommen in der Sache, wobei er, um sich nicht unnötig abzulenken, jedes Wort sorgsam vermied, das mit dem ominösen Buchstaben (so er kleingeschrieben) verseucht war. Sobald aber Gemeindebürger von ihm die Eintragung neuer, nachgewachsener Bürger ins Gemeindebuch wünschten samt dem gewünschten und von ihm einzutragenden Namen – Nun: da war er machtlos. In Sachen des einen Buchstabens.
Bis eines Tages die rettende Idee sich einstellte.

Und seither schreibt der Gemeindeschreiber, wann immer der unglückselige Buchstabe sich einstellt, diesen als seinen großen Bruder, also öFFentlich.

Felselds Vater aber hatte seinen Sohn ins Gemeindebuch eintragen lassen, bevor dem Gemeindeschreiber die glorreiche F-Idee gekommen war, und also hieß Felseld seither: Felseld, Wilried.

Weiter lesen:
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm.
16 Bde. in 32 Teilbänden. Leipzig 1854-1961.
Quellenverzeichnis Leipzig 1971.

Stichwort F. In: Bd. 3, Sp. 1210 ff.

(Annotate. Kürzestgeschichten. 09/09/12)





Wir führen einen offenen Dialog


Die Geschichte geht so:
Αρνούνται οι ελβετικές τράπεζες το άνοιγμα λογαριασμών βουλευτών

Die Mitglieder des (letzten) Parlaments unter der kommissarischen Übergangsregierung Papadimos hatten (mit Ausnahme der Abgeordneten der Nea Dimokratia) den Generalsekretär des Parlaments Athanasios Papaioannou ermächtigt, eine Anfrage über Existenz und Guthaben von Bankkonten griechischen Abgeordneter an das Außenministerium der Schweiz zu leiten, von wo es an den Verband Schweizerischer Bankiers übermittelt wurde.

In seiner Antwort vom 24 Juli 2012 an das griechische Parlament schreibt die Schweizerische Bankiersvereinigung / SwissBanking:
»Wie wir Ihnen bereits in unseren E-Mails vom 25. April 2012 und 11. Mai 2012 erklärt habe, ist es nicht Politik des Schweizer Bankenverbands, Anträge mit einem derartigen allgemeinen Inhalt an die Gesamtheit seiner Mitglieder weiterzuleiten. (...) Mitglieder des (griechischen) Parlaments können sich direkt an ihre Banken wenden, falls sie ein Konto in der Schweiz führen. Die schweizerischen Banken sind jedoch nicht verpflichtet, Bescheinigungen auszustellen, dass eine konkrete Person kein Konto bei ihnen führt.«

Auf der homepage der swiss-banking-gnome formuliert (
»Wir über uns«) sich das dann so:
»Wir fördern das weltweite Image des Finanzplatzes Schweiz.
Wir führen einen offenen Dialog mit einer kritischen nationalen und internationalen Öffentlichkeit.
«
...

»Wegen des internationalen Drucks auf Steuerflüchtlinge und der geplanten Abgeltungssteuer gehen wir davon aus, dass insgesamt Hunderte Milliarden Franken aus der Schweiz abfließen werden
UBS-Vermögensverwaltungschef Jürg Zeltner
in dem Magazin
»Schweizer Bank«, letzthin, ziemlich unleichthin.

(Kann doch nicht sein. dann mueszten die ja irgendwann sogar einmal arbeiten, fuer ihr geld. anstatt klaglosen schwarzgeldbesitzern supergebuehren  (überrissene gebuehren : sagt der sprachhelvetismus dazu) abzuziehn.
Ach!, Helvetia.)


OΛΑ 1 €uro. Όλα ένα ψέμα.

Ola 1 Euro

(Vorgemerkt zur einarbeitung ins glossar zu: Odessa.
>>> hier mehr:)

(Annotate. AkuteZustaende. 08/09/12)





Für sowas gibbts föllig zurecht 100.000 Euronen vorschusz vom
»Verlag«:
»Die Überwindung der Akne hat Spuren hinterlassen.«

(Annotate. AkuteZustaende. 07/09/12)





Das ist doch mal n vorschlag
: 18 % einkommensteuer auf den ersten verdienten euro


Greece’s lenders, the Troika of the European Union-International Monetary Fund-European Central Bank (EU-IMF-ECB) which is putting up $325 billion in bailouts, has proposed there be only four tax brackets:

    18 percent for those making 0-22,000 euros
    35 percent for 22-45,000 euros
    40 percent for 45-100,000 euros
    45 percent for over 100,000 euros

(Vorgemerkt zur einarbeitung ins glossar zu: Odessa.)

(Annotate. AkuteZustaende. 06/09/12)





Had been bolted away with

When this novel first appeared in book form a notion got about that I had been bolted away with. Some reviewers maintained that the work starting as a short story had got beyond the writer’s control.
...
Nur dasz es diesmal nicht eine short story ist, die uebern kopf beyond the control waechst : sondern eine novelle.
(Mit absicht? - Nein, mit marmelade!)*

Worum gehts?  Immer noch: Ap' ta sínora.      >>> hier mehr:

* das filetstueck eines witzes, der so beginnt: Herr Lehrer (daran merken wir : es spielt sich in der vergangenheit), Herr Lehrer!, der Franzl hat mir mein Brot auf den Boden geschmissen. Lehrer: Mit Absicht? Fortsetzung s.o.)


(Annotate. AkuteZustaende. 05/09/12)





Aus der reihe : pflegebeduerftige paralipomena :

Wer öfter mit sich selber pennt. Ist Rezensent.

(Annotate. AkuteZustaende. 04/09/2012)





Goldfishs dreiundfuffzichste reise um die halbe welt



Erstens war das weltmeer da
und zweitens die einoede

drittens die kalaffkissa
und ihre kleine goere

Viertens, was verwunderlich
ein dickes packen plunder
sowie, vollkommen unsichtbar
ein krimenkapazunder
So sasz im fuenfeck man
im gold, und was ein wunder

es war der buckelwal
der da daununder
(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 02/09/12)





(Auszug aus einer kurzen Rede zur Poetik, versuchsweise gehalten)

Ansatz 3: Von Sprachen. Und deren Miß-Brauch.

Um auf Literatur als solche zu sprechen zu kommen, quasi im Rösselsprung, und ihr Verhältnis zu Sprache: das ist, selbstverständlich, ein Verhältnis des Mißbrauchs, das zwischen Literatur und Sprache. Ein ab-usus. Dient doch Sprache dazu, den Erwerb von zwei Kilogramm Kartoffeln zu verhandeln sowie deren Preis.
(Das gilt natürlich nicht im Falle, man zöge sich eines meiner ebooks aus dem Netz. In dem Falle diente Sprache, wohl vergeblich, höchstens dazu, Grünen wie Piraten zu erklären, daß »Kulturflatrate« und »Kulturmark« auch nichts anderes wären als Sozialhilfe, und also dankend abgelehnt wird.)
Ein literarischer Text aber, und also, bemächtigt sich, ist er gelungen, ganz  usurpatorisch der Sprache – er mißbraucht sie fürchterlich. Das ist dann Literatur.
Die häufig, und gerade in ihren mehrheitsfähigeren, verkaufbaren Spielarten, dann allerdings so tut, als ob rein gar nichts wäre, mit den Sprachen:
– Von der Sprache, in der sie schreibt, also nicht allzu viel weiß: hat diese doch prävalent dem Vorwärtskommen eines Ungetüms namens Plot zu dienen.
– Und von der Sprache, in die sie sich schreiben würde, nähme sie ihre Sache ernst, schon gar nicht.
Letzteres, also die Sprache, in die geschrieben wird (im Unterschied zur Sprache, in der geschrieben wird) scheint mir einen zweiten Blick wert zu sein.

An einem vollkommen hypothetischen Beispiel festgemacht: Es schriebe da einer in Deutsch einen Roman, der in Mexiko City spielt. Und eben nicht (ausschließlich) auf dem Gelände der dortigen Deutschen Botschaft. In diesem Roman würde sodann, zum über den reinen Inhalt hinausgehenden Zeichen und Beleg der mexikanischen Verortung des Romans, das ein oder andere »caramba!« in die Dialoge filtriert, sowie, ab und an, Tortillas oder cerveza erwähnt, idealerweise kursiv gesetzt.

Das ist, spitz formuliert, der Normalzustand der Verfaßtheit von Literatur. Und das hat gute Gründe: Die der Vermittelbarkeit, zum Beispiel. Des stillschweigenden Abkommens zwischen Sender und Empfänger, sich nicht zu überheben.
Andersherum besehen: Ein deutscher, in Mexiko City spielender Roman, dessen Dialoge überwiegend im mexikanischen Spanisch geschrieben sind: wäre zumindestens: unverkäuflich.

Was aber ist mit einem Mittelding, einem Halbhybrid, wenn Sie so wollen? Einem Roman also, der die »andere« Sprache ernster nimmt als bloß als touristischen Farbklecks, der ab und zu signalhaft wie lieblos ins Kapiteleck gerammt wird? Der sich diese »andere« Sprache aneignet, sie in die »eine« implantiert, gegen alle Immunabwehr. Und was schließlich, in diesem Zusammenhang, wären dann: die Immunsuppresiva?

Die Aneignung der »anderen« Sprache in die »eine« ist die Erfindung einer vorläufigen Neu-Sprache. Und:
Die Aneignung der »anderen« Sprache in die »eine« ist sicherlich auch eine »contaminatio«, unter Umständen auch im Sinne Pasolinis.
Und damit auch – wenn, wie eingangs gesagt, Literatur Sprache mißbraucht – sozusagen ein Mißbrauch höherer Ordnung.

Mißbrauch der »anderen« – als der nicht eigenen – Sprache also: Dessen ich mich hiermit schuldig bekenne, – und, wenn auch nur halblaut, Herrn Pasolini verdächtige.
Um es kurz zu machen (Geständnisse sollten par tout kurz bleiben, alles andere wär: autobiographisch, und das ist von gegen Null tendierendem Interesse; zudem sei mir, aus Gründen des Zeitrahmens, Beleg- wie Beweisführung erlassen):
also: Natürlich ist es eine zwangsweise, zudem unlizensierte, von den Betroffenen, den Ent-eigneten, nicht genehmigte Aneignung, wenn ich (da es ein Geständnis ist: darf ich von mir, das heißt: meiner Arbeit sprechen), … wenn ich zum Beispiel das Arberesh, die alte italienische Variante des Albanischen also, in einen Roman aufnehme. Oder Napuletane, also Napoletanisch, sprechen lasse, in einem anderen Roman. Griechisch, Brindisinu, und Chinesisch. Oder eben Italienisch. Zumal von, sagen wir, Hamburg aus gesehen. Oder Innsbruck.

Soweit das Geständnis. Folgt nun die Verdächtigung:

Unter Umständen ist diese Aneignung der »anderen« Sprache mehr als »nur« der Spaß an der Freud, mehr als »nur« Frage der Melodie und der Musike, mehr als »nur« der Versuch, den Dingen wie den Wesen nahe zu kommen. Unter Umständen ist es auch der Versuch: Von sich weg zu kommen, Sicherheiten und Gewißheiten zu verlassen. Und schließlich auch, wenn Sie so wollen, von sich abzulenken. Zum Preis von, abschließend angemerkt, Conquista, Kolonentum, und Kolonisation. Dem Risiko des Miß- wie Un-Verständnisses ausgesetzt auf dem Weg in die Piccole patrie, die kleinen Heimaten, wie sie im Gründungsakt der pasolinischen Academiuta stehen.
(Man weiß übrigens von Arno Schmidt, daß er ein passables Englisch schrieb, in seine Texte. Aber ein völlig unverständliches Englisch sprach. Tatsächlich hielt er – abseits des Rundfunkes, was gesondert zu betrachten wäre, ich sage nur: Tonschnitt – nur eine einzige öffentliche Lesung: 1956, in einem Schülerheim. Und flüchtete mit dem letzten Wort in die Kulisse.)
(...)

Angela Felice, Marco Russo. Kurt Lanthaler

(mit Marco Russo und Angela Felice)

Aus:
»
De l'invenzione delle lingue
Von der Erfindung der Sprachen
Über usus und abusus der »anderen« Sprachen in literarischen Texten; anhand einer äußerst begrenzten Auswahl dargelegt. Und von der Errettung durch die Glossare.
Dell'uso e dell'abuso delle »altre« lingue in testi letterari; che si vuol dimostrare utilizando un ristrettissimo campione. E della salvezza nel glossario.
«
(Annotate. AkuteZustaende. 01/09/2012)





Tja, so warns: Made in Germany

»Sie klauten Ideen, kopierten Produkte und fälschten Qualitätssiegel: Deutsche Unternehmer galten im 19. Jahrhundert als dreiste Industriespione und ihre Produkte als Ramschware. Zum Schutz führten die Briten das Schandsiegel "Made in Germany" ein.
...
Fast hemmungslos kopierten deutsche Firmen britische Produkte und brachten ihre qualitativ zweitklassige Ware dann zu Dumping-Preisen auf den Markt. Ein extrem niedriges Lohnniveau und nahezu unbegrenzte Arbeitszeiten in Deutschland machten es möglich. "Billig und schlecht" seien die heimischen Produkte, resümierte der deutsche Maschinenbauprofessor Franz Reuleaux während des Besuchs der Weltausstellung in Philadelphia 1876, wo auch deutsche Firmen ihre Produkte präsentierten. Das vernichtende Urteil über seine Landsleute machte zur Genugtuung der Briten weltweit Schlagzeilen. "Cheap and bad" - die Deutschen hatten ihren Ruf endgültig weg.
«

(Vorgemerkt zur einarbeitung ins glossar zu: Odessa.)

(Annotate. AkuteZustaende. 30/08/12)





Welcome to the machine III

62065       25-Aug 12:57    126496    LHCb     Giovanni V.
Dead time too high for VELOC happened a few times. There was no time to actually read the alarm display!! 
 messages appeared and disappeared too fast. 
 The system has recovered without any intervention!!

(Annotate. AkuteZustaende. 25/08/12)





Felseld, von dem bekannt

ist, daß er ein studierter Landwirtschaftler ohne irgendeine Ambition, das Erlernte auch in die Praxis umzusetzen, Felseld ging eines Tages seines Weges sowie völlig absichtslos durch die Landschaft, sozusagen lustwandelnd.

Und stieß, Felseld, prompt auf eine ziemliche Überraschung. Und zwar an einem frühen Freitagnachmittag, zu einer Zeit also, als andere noch arbeiteten. »Das wäre, wüßte ich's nicht besser und hätten mich meine langjährigen Studien nicht bestens darauf vorbereitet …«, sagte er zu sich und sah sich um: er stand wirklich allein auf weiter Flur, »das wäre« fuhr er also und beruhigt fort, – Felseld war einer, der auch nurmögliche Überraschungen am liebsten mit schonmal keinem teilte, »… das, tatsächlich wäre jetzt … eine Überraschung.«
Und war stehen geblieben.
»Ist es.«
Da stand doch wirklich ein Bär in Braun. In Leib und Leben. Vor einem Bienenstock, dem seine ganze, also ziemlich massive, Aufmerksamkeit galt. Das aber, erstmal, war nun keine wirklich Überraschung für Herrn Felseld.
Die Presse hatte ausführlich berichtet über die Invasion der Bären (kurz zuvor vom Sterben der Bienen), zudem war er, Felseld, trotz alledem, immer noch sozusagen vom Fach. Bienenaufzucht gehört, im weitesten Sinne, durchaus zur Landwirtschaft. Aber. Aber.

Der Bär trug Imkerhut und Imkerschleier. Der Hut saß etwas knapp.

Soweit keine große Überaschung: Felseld entsann sich einer Flurbegehung seines ehemaligen Institutes, der er nur gefolgt war, weil sie in die Weinhügelgegend Grazens geführt hatte.
Gar nichts mitzubekommen vom eigentlichen Zwecke war ihm nicht gelungen, damals. Und so wußte er  zum Beispiel, daß Imker Thymian-Geist zur Vereinigung von Völkern einsetzen, mit Anisöl Bienen anlocken und sie bei Räuberei mit Apisol beruhigen. Undsofort.
Felseld also sah vor sich einen zu voller Größe aufgerichteten braunen Bären, der ganz offensichtlich auf dem letzten Stand der Imkereitechnik war. Hut und Schleier.
Etwas aus der Mode gekommen allerdings, und bei dem Bären hier, wohl aufgrund seiner normalerweise etwas abgelegenen Lebensweise, noch nicht so richtig in seiner Illegalität angekommen, war das dritte seiner Imkerwerkzeuge: eine Imkerpfeife, aus der es mächtig dampfte.
Das, dachte Felseld, als er sah, wie der Bär an seiner Pfeife pfaffte, das: wird dein Untergang sein, Meister. Entweder so. Oder so.

(Annotate. Kürzestgeschichten. 24/08/12)





Ziemlich nachdenklich


sind wir heute«, sagte der eine.
»Wer?«, sagte der andere, nach einer Weile.

Statler, der eine, der mit den Büchern, und Waldorf, der andere und mit Kastenwägen im Geschäft, saßen wieder einmal oben auf ihrem Balkon und also im Hochparterreschaufenster des Vasenladens ihrer Nachbarschaft. Draußen war es Sommer und saukalt. Und hier drinnen brannte Keramik im Ofen in besseres Leben. Es ließ sich also sein. Zumal sie keine Keramik am Hut hatten, Statler und Waldorf. Dafür den Blick auf die Straße. Auf der gerade nichts Nennenwertes zu sehen. Wie übrigens die letzten Stunden auch.

»Wer schon …«, sagte Statler.
»Nachdenklich? Du? Ich habs für reine Schweigsamkeit gehalten, deinerseits«, sagte Waldorf. »Die allerdings durchaus unüblich ist, ich weiß.« Dann schwieg er. »Also vielleicht doch Nachdenklichkeit. Es geschehen Zeichen und Wunder. In dem Falle.«
»Nun: … ich habe letzthin was gelesen.«
»Ach.«
»Und vielleicht sollte ich besser nichts mehr lesen«, sagte Statler.
»Du, mit deinen Büchern im Geschäft: wie soll das gehn?«
»Das geht schon. Da gibt es durchaus berühmte Beispiele.«
»Wer?«, sagte Waldorf.
»Marco Polo.«
»Der liest nicht?«
»Mann: Den hab ich gelesen. Gestern. Ich hätt es besser bleiben lassen sollen.«

Draußen auf der Straße versuchte ein zu großes Vehikel sich mit Anlauf in einen zu kleinen Parkplatz zu zwängen.

»Wenn du so was fährst, sind die paar Tausender Strafzettel und Rechtsanwaltsrechnungen auch schon egal«, sagte Waldorf. Es war nicht auszumachen,

»Und was schreibt dieser Polo?«, sagte Waldorf, während er den Manövern des Vehikels aus der Polo-Groß-Familie zusah.
»Er erzählt von den Bürgern von Felech«, sagte Statler. »Die seien Menschenfresser gewesen. Soweit alles klar. Aber jetzt kommts: Jeder, schreibt er, verehrt den ganzen Tag lang das, was sich am Morgen seinen Augen zuerst gezeigt hat.«
»So«, sagte Waldorf. Und meinte die blechern  zur Ruhe gekommene Einparkarie.
»Ja«, sagte Statler. »Verehrt, was er morgens zuerst sieht. Ich habe es getestet. Und versucht.«
»Verstehe«, sagte Waldorf. »Also: Falls es Kaffee war, keine Sorge. Es werden schon Kathedralen gebaut samt Religionszugehörigkeit, für diese Kaffeekapseln. Da sollte das mit der Verehrung dann auch organisiert klappen.
Statler schwieg.
»Sag schon«, sagte Waldorf.
»Es war mein Bauch«, sagte Statler.
Weiter lesen:
Heinz Knobloch. Schlemihls Garten.
Verlag Das Arsenal. Berlin 1989


(Annotate. Kürzestgeschichten. 22/08/12)




Laufende emgedichte 12


(etude auf die letzten wochen)

Irgendwann sind alle gags verschossen
Irgendwann sind alle reime abgeraucht
Irgendwann ist gut, dann wird beschlossen
Irgendwann sei auch ersatz verbraucht

Irgendwann, da gehts an die gonaden
Irgendwann ist wirklich schicht im schacht
Irgendwann, man halte es zu gnaden
Irgendwann : da ists vollbracht

Und fuer (unverbesserliche) nostalgiker : der rest, ruecklaeufig, hier >>>

(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 02/07/12)





Bruessler spitzen : Wo ist das problem?

wo ist das problem


(Annotate. AkuteZustaende. 29/06/2012)





Vorhersage : es wird ein freundschaftspiel. immerhin ist man der beste kunde. des drittweltbesten.

GER:GRE SIPRI 2012

Quelle: SIPRI Fact Sheet, March 2012
(Annotate. AkuteZustaende. 20/06/2012)





Alarme in Zona Cesarini

Deswegen, Signor Ispettore, deswegen habe ich den Mann mit seiner lächerlichen Anzeigetafel erschlagen. Seitlich an die Carota. Er fiel um, die Tafel neben ihn, die Leuchtziffern flackerten noch kurz auf. Und aus und vorbei. Man zerstört nicht ungestraft die Zona Cesarini. Insomma, ho fatto quello che si doveva fare.

Natürlich hat man sich die Geschichte als Verschwörung größeren Ausmaßes vorzustellen. Dazu muß man kein Paranoiker sein. Es war Sonntag für Sonntag zu beobachten, die Sache spielte sich vor aller Augen ab, und anfänglich, vor einigen Jahren also, aber fragen Sie mich nicht nach dem Jahr, anfänglich war es den Kommentatoren sogar aufgeregte Randbemerkungen wert.

Vor aller Augen also. Wie Sie wissen, eine der Grundvoraussetzungen für eine funktionierende Verschwörung: die maximale Öffentlichkeit. Zehntausend Leute in einem Stadion sind eine ganz schöne Öffentlichkeit und wenn sie die fünfzehn Fernsehkameras mitrechnen und das, was an ihren Kabeln hängt, die Öffentlichkeit der Öffentlichkeit, verstehen Sie, wieso keiner die Verschwörung entdeckt hat.

Renato Cesarini, Italoargentinier, geboren 1906, gestorben 1969. Torino, 13 dicembre 1931. Si giocano gli ultimi minuti di Italia-Ungheria, con risultato fermo sul 2-2. Ha la palla l'ala destra italiana Costantino, che si avvicina all'area di rigore magiara ma tergiversa; su di lui, come un avversario, si getta Cesarini, lo carica, fa pochi passi, tira e segna. Era alla sua terza partita in nazionale e dopo aver marcato una rete all'esordio Italia-Francia, a gennaio, si era ripetuto a Berna nel marzo, pareggiando proprio negli ultimi minuti.

Es war die Geburtsstunde der Zona Cesarini, Signor Ispettore. 13. Dezember 1931. Es war Cesarinis drittes Spiel in der italienischen Nationalmannschaft. Und es steht, seit Ewigkeiten schon, 2:2 gegen die Ungarn. Da stibitzt sich Cesarini den Ball vom Fuß eines Kollegen, als ob’s der Gegner wär, geht aufs ungarische Tor los, links, rechts, Schuß, Tor. Wenige Sekunden vor dem Schlußpfiff. So schießt er sie immer, seine Tore. Vor dem Schlußpfiff. In der Zona Cesarini.

Cesarini muß Einstein gekannt haben. Höchstwahrscheinlich von einem Urlaub am Lago Maggiore her. In Einsteins Nachlaß fanden sich zwei Postkarten, cordiali saluti, gezeichnet Renè. Mehr nicht. Was bezeichnend ist. Cesarini selbst hat seine gesamte Korrespondenz 1943 vernichtet, am Brenner winkten die Tirolerhüte Hitler zu.

Vielleicht sollten Sie den Fall abgeben, wenn Sie sich für Fußball und die moderne Physik nicht interessieren. Man ist als Polizist ja so schon geschlagen genug.

Natürlich ist die Anwendung der Einsteinschen Relativitätstheorie auf die letzten Minuten eines Fußballspieles eine hochkomplexe Sache. Weil man ja, und das ist der Clou, nie so genau weiß, wann die letzten Minuten angebrochen sind. Gut, der Schiedsrichter schaut auf die Uhr. Aber was sieht er da?

Und so weiteten sich die letzten Sekunden eines Spiels zu Ewigkeiten, und Cesarini wurde ihr Gebieter. Schoß seine Tore in den vierdimensionalen Raum, der auch als Nachspielzeit bekannt ist. Keine Sekunde zu früh (Gegentor), keine Sekunde zu spät (Schlußpfiff). Er herrschte unangefochten über diesen schmalen Korridor zwischen Spielende und Spielaus, wußte lange vor dem Schiedsrichter, wann der abpfeifen würde. Er war der Reisende in der Zona Cesarini. Er verstand ihre Regeln, kannte ihre Gesetze, die der Rest der Welt nur ahnen konnte. Wann pfeift die Pfeife endlich ab?

Man kam, sämtlichen theoretischen Unterlagen waren von Einstein und Cesarini ja vernichtet worden, man kam, als man nach dem zweiten Weltkrieg sich wieder mit wichtigeren Dingen beschäftigen konnte, man kam und kam der Zona Cesarini nicht auf die Schliche. Also sprach man von ihr wie von einem unerklärlichen Naturereignis. Was sie letztlich ja auch ist. Und man verfluchte und vergötterte sie. Je nach Spielstand und Spielausgang.

Aber insgeheim saß man zu Konferenztische und versuchte, der Zona Cesarini, diesem ungelösten der letzten großen Welträtsel beizukommen. Versprach sich ökonomische wie militärisch-strategische Vorteile, wenn nicht gar Vorherrschaft davon. Vertraute auf die pure Brachialgewalt vernetzter Großrechner. Was natürlich nicht gelingen konnte. Und so kam der Tag der großen Verschwörung.

Und es traten schwarzgekleidete Männer an die Seitenlinie und hoben ihre Tafeln, und von denen leuchteten diodene Ziffern die obskur errechnete Nachspielzeit in die Welt. Und jeder konnte, addierte er die Zahl auf der Tafel mit der Zahl auf seiner Uhr, das Spielende vorhersagen.

So hatte man, weil man sie nicht erklären konnte, die Zona Cesarini abgeschafft.

Deswegen, Signor Ispettore, deswegen habe ich den Mann mit seiner lächerlichen Anzeigetafel erschlagen. Seitlich an die Carota. Er fiel um, die Tafel neben ihn, die Leuchtziffern flackerten noch kurz auf. Und aus und vorbei. Man zerstört nicht ungestraft die Zona Cesarini. Insomma, ho fatto quello che si doveva fare.

(2003. weiterfuehrend hier: >>>)

Renato Cesarini

(R.C., stehend, 1. v.l.)

Der Begriff der Zona Cesarini wird längst auch im übertragenen Sinne benutzt:

für »in allerletzter Minute«, »in extremis«.
Beispiele aus der
italienischen Tageszeitung »La Repubblica«:

»
A meno che anche nella mattinata si aggiungano altre rinunce. In questo caso occorrerà intervenire in "Zona Cesarini". L'alto numero di assenti potrebbe far scattare la linea dura adottata nel 2008, quando …«
(zu Abiturprüfungen. 190612)

»Milano (e l’Italia) si possono ancora salvare in zona Cesarini. Ma il tempo a disposizione è pochissimo …«
(zu EXPO 2015. 180612)

»ND e SYRIZA accreditati entrambi del 25 % circa. Tutti e due a caccia in zona Cesarini non solo degli astenuti del mese scorso …«
(zu Wahlen Griechenland. 170612)

(Annotate. AkuteZustaende. 19/06/2012)





Der tag, an dem wir

Der tag, an dem wir
den fischen die namen
von saengern gaben:


War ein guter tag Καζαντζίδης

Νταλάρας
Der tag, an dem wir   Τσιτσάνης
beim essen der fische
die lieder der saenger sangen:

War ein guter tag Γαύρος

Μπαρμπούνι
Der tag dann, an dem die Πεσκαντρίτσα, la rana pescatrice
fische uns namen
von saengern gaben:
War ein guter tag

aus: Egnatía odós (I-XVI)
Fortschreibung der gleichtiteligen gedichte des bandes
Offene Rechnungen. Ανοιχτοί Λογαριασμοί





Berlin. Sonntag, 17.06. Bank Ru(i)n.


1606 Keine Auszahlungen

Die SZ weisz es. Hat es nur falsch verortet:
»Sollten die Griechen am Montag die Banken stürmen, wollen EU-Kommission und die EZB noch am gleichen Tag ein Expertenteam nach Athen entsenden. Offiziell würde die Mission als "technische Hilfe" deklariert, treffender wäre die Beschreibung, dass die Fachleute die Führung der griechischen Zentralbank vorübergehend übernähmen.« (17.06.12)

Keine Auszahlungen

Keine Auszahlungen_3

»In einem ersten Schritt würden alle Kreditinstitute geschlossen und alle Geldautomaten abgestellt.«

Done.
PBank Finanzcenter Bergmannstr, 10961 Berlin. Heute mittag. Im Vorgriff.




ZDFVideotext
Griechen werfen Russen raus 205
Und das ist erst der Anfang 206

Videotxt



Riceviamo, traduciamo, e volentieri pubblichiamo (17.6.12, ore 15:00) (*)

(Unverlangt eingesandt, haben wir folgendes manuskript uebersetzt und stellen es unseren lesern gerne zur verfuegung. die red.)


So, liebe freunde, mal n laengeres gedankenspiel (© arno schmidt);
oder eben, wems beliebt, ein thought experiment :

Angenommen, italiens parlament, regierung und staatspraesident sind kommenden montagmittags (und wieso nicht, wir italiener spielen gerne)
… die sind also ausnahmsweise mal genau einer meinung. und erklaeren mit allen konsequenzen italiens sofortigen austritt aus euro und eu. das geht. das ist rein rechtlich locker moeglich. auszerdem ist eh schon sommer, und vor oktober hat hier bei uns keiner mehr grosz lust, ne schaufel in die hand zu nehmen.

Montag, den 18.6. also, erklaert italien seinen austritt aus euro und eu, mit sofortiger wirkung. was bedeutet das?

Es waer das erste mal in der westlichen welt (der rest der welt kennt sowas zur genuege), dasz ein land komplett in schutt und asche gelegt wird. ohne dasz ein einziger bomber aufsteigen muszte. eine rakete gezuendet wird. oder spezialeinheiten sich das schlachtermesser zwischen die zaehne klemmen.

Frage: welches land zerfaellt zu schutt und asche, innert weniger tage?
griechenland: no
irland: no
portugal: no
spanien: no
italien: no

No piigs.
Die gehen an den strand, schwimmen ein paar runden, und spucken dann wassermelonenkerne in die gegend.

Das realexistierende schweinesystem da drauszen fuehrt naemlich unweigerlich dazu, dasz (laengeres gedankenspiel, thought experiment) zuallervoerderst, genau: Deutschland, in die steinzeit zurueck (sich) (ge) (bomt) (wird).
Wie das technisch genau laeuft : dazu befragen Sie am besten den bankberater Ihres vertrauens. und vertrauen Sie mir : es ist technisch unausweichlich.  (ich sag mal : target-salden, zb)

Also : Mal sehen, was wir italiener kommenden montagmittag zwischen dolce und caffè zu mittagsmenueabschlusz, waehrend wir uns den ranzen streicheln, so entscheiden werden.

E: Alfredo, per la Signora Germania una grappa auffe ause! aus dem 5eliterkanister. Unde gute glukke furde spiele.

(*)

Was dieses dr.cksblatt FTD kann
Σύσταση προς τους ψηφοφόρους
Αγαπητές Ελληνίδες, αγαπητοί Έλληνες
...
Wahlempfehlung

Liebe Griechinnen und Griechen
(Ach! : ftalphaville dagegen …)
was also FTD kann, koennen andere blaetter schon lange : uebersetzen.




Egnatía odós. Πέντε

Κι εντέλει
όλα είναι
μονάχα ζήτημα
οπτικής γωνίας :
το αν δηλαδή
έρχεται κανείς ή φεύγει

Und am ende
ist alles nur
eine frage
der blickrichtung :
ob man denn
kommt oder geht
aus: Egnatía odós (I-XVI)





19:18 EEST

Εκλογικό θρίλερ δείχνει το έξιτ πολ
Too close to call

Σκληρή μάχη μεταξύ της ΝΔ (27,5%-30,5%) και του ΣΥΡΙΖΑ (27%-30%) δείχνει το ενιαίο exit poll. Στο 10-12% το ΠΑΣΟΚ, Ανεξάρτητοι Έλληνες και Χ.Α. στο 6-7,5%, ΔΗΜΑΡ 5,5% - 6-5% και ΚΚΕ 5-6%.


Waehrenddessen hier voodookueche (>>> wieder)

Salsiccia Magna Grecia

Ragu alle salsiccie siciliane. Zu ehren der Magna Grecia




Protektorat. Is doch ne erprobte idee



»Aus diesem Grund wäre es klug, darauf hinzuarbeiten, Griechenland zu einem europäischen Protektorat zu machen.«

Thomas Straubhaar, Tagesspiegel, Berlin. 06.05.2012
Schweizer Ökonom, leitet das Hamburgische Welt-Wirtschafts-Institut
...

Der letzte, ueber den ich im zusammenhang mit »Protektorat« schreiben durfte, landete in einem roman :

»Ich bin alter Nationalsozialist und SS-Führer und darf für mich in Anspruch nehmen ...

Die uns in jungen Jahren in der Kampfzeit anerzogene Bereitschaft, Aufgaben zu suchen und nicht auf sie zu warten, der ständige Einsatz für die Bewegung auch nach der Machtübernahme, haben uns früher als sonst üblich in Verantwortung gestellt.
Diese Aufgabe glaube ich hier im Protektorat gefunden zu haben.
Heil Hitler! gez. Dr. Hanns Martin Schleyer.«

(und meinte damit das
»Protektorat Böhmen und Mähren« seligen angedenkens)




20:35 EEST : grad werden die doerfer ausgezaehlt

Προβάδισμα της ΝΔ δείχνει το exit poll

Ν.Δ. 28,6-30,0% - 127 (18,85%)
ΣΥ.ΡΙΖ.Α. 27,5-28,4% - 72 (16,78%)
ΠΑ.ΣΟ.Κ. 11,0-12,4% - 32 (13,18%)
ΑN.ΕΛΛΗΝΕΣ 6,8- 7,8% - 21 (10,61%)
ΧΡ. ΑΥΓΗ 6,5- 7,1% - 19 (6,97%)
ΔΗΜ.ΑΡ. 5,8- 6,6% - 16 (6,11%)
Κ.Κ.Ε. 4,8- 5,6% - 13 (8,48%)

Meanwhile: François Hollande's Socialist party wins absolute majority
in French assembly





Hatte gelegenheit,

einem radiojournalisten gestern auf nachfrage zu sagen:

Waer ich griechischer linker : ich wuerde mir mit ner 3kiloschweren schraubzwinge die nase dichtklemmen und ND waehlen. (das italienische turarsi-il-naso-prinzip)

'cause:
ellada ueber/untertaucht irgendwie 3-9 monate, dann wird italien an die wand gestellt (POR und ESP interessieren zu wenig, zu wenig zu holen. CYP ist am montag dran, was mir recht ist, ua wg einer popenverseuchten und russenversuefften bank namens CPB/MIG) : DEU und n paar andre in folge aber tiefst in der scheisze; und GRE ist +/- aus dem schneider.

Dann waers allerdings zeit, GREintern endlich richtich klarschiff zu machen. kalfaktern, kombuesen und kielholn. dem pack an den sack. und dann gibts in GRE so wenig eine ND wie in italien eine DC. kein PASOK und kein PSI. kai kanena SB. und : die popen graben kartoffeln im klostergarten.


Wuerde ich machen. evtl sind wir hellenen nach n paar hundert osmanischen jahren nicht immer ganz dumm. evtl. we 'll see.

(die taktik wird uebrigens indirekt dadurch bestaetigt, dasz ein in zuerich lehrender wirtschaftshistoriker heut dem Tagesanzeiger gesagt hat: er wuerde syriza waehlen. http://bit.ly/Mde8zh)
schon klar, oder?




65ste minute. DEN1:1GERPOR1:1NED




New Democracy leader Samaras begins his speech as results indicate party will have a clear victory. SYRIZA’s Tsipras called to congratulate.




93ste minute. DEN:GER

Griechenland, sagt das
deutsche fernsehen, sei
: eine loesbare aufgabe
Na also : wieso nicht gleich

(Das war, schreibt mir
ein leser, auch nicht
die frage. vielmehr :
ob deutschland loes
bar sei. ich sag : ich
reich es weiter)

(Annotate. AkuteZustaende. 17/06/2012)






On bloomsday
it rains
like doomsday
(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 16/06/12)





Zwischen Bloomsday und Doomsday
wirds höchste Zeit für eine Reise. Also :


Goldfishs femtifemte reise gjennom et halvveis verden
Goldfishs funufluffzichste reise durch die halbe welt

Mensch fish!, sagt goldfish, waeres mein
das : erstens will ich gluecklich sein

ich waere zweitens ueberaus vergnuegt
– was mannem fish denn prompt ambart ansieht

mit dem er krillkrault quer durch welt
und meer und mehr – und weiter
waers dann nicht mehr schwer
Im nahverkehr von fjord und belt
zum bleistift, tummelt sich das all
es – musz nur aufgezeichnet werden

Sagt goldfish, und er pfeift gebaerden
greifend sich, den ollen buckelwal
(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 16/06/12)





Goldfish singt, naechtens : Ankuendigung

Samstag, 16. Juni 2012, ab 23:03 Uhr
auf Radio Oe1

Nachtbilder - Poesie und Musik
»Goldfishs reisen um die halbe Welt«
Von Kurt Lanthaler. Es liest Cornelius Obonya
Gestaltung: Nikolaus Scholz. Redaktion: Edith-Ulla Gasser
Mit Musik von Abaji: Oriental Voyage

Um sich mit Goldfishs buckelwalgesaengen eine auszeit zu goennen : vom oeffentlichen schaugroeln.

Zur feier des tages erscheint zudem an besagtem 16.06. an diesem ort und also hier : als epiphanie : ein taufrischer Goldfish. Ordnungsnummer ± 60.

+++ werbeeinblendung +++
Weiterhin kaeuflich erhaeltlich sind zumal:
Goldfishs reisen um die halbe welt
Papierbuch :
ISBN 9783852187341 / EUR 14,90
Elektrisches Buch: ISBN 9783852187495 / EUR 10,99

+++ werbeeinblendung +++
(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 14/06/12)





Passend zum tage
:

Endlich mal serioese forschungsarbeit.

E. S. Benilov, C. P. Cummins, and W. T. Lee
alle drei : Department of Mathematics, University of Limerick, Ireland:
Why do bubbles in Guinness sink?

(Annotate. AkuteZustaende. 14/06/2012)




Laufende emgedichte 12


23ste minute. DEN:POR

Und rein. Lwiw aber
das ist ein schoenes
wort. ich kenn den ort
natuerlich nicht, weil
ich nicht allzuviele orte
kenne. da sammlich
lieber worte wie Львів
(wozu also so n rundes
ding auch gut sein kann)
und Львов und לעמבערג
und Լվով und Lemberik


77ste minute. DEN:POR

Allein vorm tor
ist auch allein
Da tut mannen
lieber : erst
gar nicht rein
(und drei minuten
spaeter dreht der
wind. es bluten
die substituten)


64ste minute. NED:DEU

Schurnalist mecht ma
sei : »Özil trägt den Ball
über das halbe Spielfeld
und schiebt ihn zu Müller,
der holt eine Ecke heraus.«
Derweil, also um 1894
schreibt einer lyriker so
was : »Ein Moder-Hirn
dort hat geschäumt.«

(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 13/06/12)





Laufende emgedichte 12


53ste minute. GRE:CZE

Gekas staubt ab. ganz so
als ob n kleiner huettenputz
dem erdbeben abhelfen wuerd
(Ich stell mir eben das dilemma
unsrer tante da oben im partisanen
public viewing vor : der griechin
die in der ČSSR aufnahme fand
Ob sie an fuszball intressiert, das
weisz ich nicht. gespielt wird
sie nicht haben. zuviel schrapnell
im leib, den rest des lebens lang
aus deutscher produktions)
Und uebrigens: nach ende vorrunde
koennen wir griechen gern nach hause
Da gibts genug zu tun. auf die
strasze zu gehen, zum beispiel
Die ruestungsvertraege : kawumm
einseitig kuendigen. D.F.A.USA
ersatzlos ins rohr schaunlassen
Den tuerken n liebesbriefchen
Und die popen : rackzack : aus
dem parlament schmeiszen, sollten sie
sich nochmals zur angelobung da vorn
hinstellen, die baertigen saekke
samt ihren drecksikonen

PopenPolitikerParlament

(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 12/06/12)





Laufende emgedichte 12


93ste Minute. POL:GRE

Das spiel gelaufen. die
andern spiele laengst
seit je geschichte. da darf
die linke taz denn auch getrost
sich sowas in den titel
schreiben : (und weiter hoffen)
»Jetzt ist Polen offen«

(war tag 1 der laufenden emgedichte 12. fuer ganz haertnaeckige ruecklaeufig komplett versammelt hier: >>>)

(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 08/06/12)





The discovery of a sensory organ

Es goldfisht sich wie gehabt
Goldfish schwamm durch den ural
Goldfish war sich buckelwal
munter weiter : und zwar dermaszen :

Goldfishs_rorqwal_New_sensory_organ

A new sensory organ, found within the chin of rorqual whales, is responsible for coordinating the biomechanics of their extreme lunge-feeding strategy. Left, a fin whale after lunging; right, anatomy of the new sensory organ.
Art by Carl Buell, arranged by Nicholas D. Pyenson / Smithsonian Institution


»Here we report the discovery of a sensory organ embedded within the fibrous symphysis between the unfused jaws that is present in several rorqual species, at both fetal and adult stages.«

in: Nicholas D. Pyenson et. al.: Discovery of a sensory organ that coordinates lunge feeding in rorqual whales. Nature. Published online 23 May 2012

____________
Und es sind – soviel annonce musz sein – des Goldfishs reisen um die halbe welt nunmehr auch als elektrisches buch zu haben.
Unter ISBN
9783852187495
Natuerlich auch weiterhin als auf unser aller hochgeschaetztem papier gedruckte ausgabe:
ISBN 9783852187341.
Sie haben die wahl. Wir die wale.

(Annotate. AkuteZustaende. 23/05/2012)





Pass mal uff, Alta

sagte die Stimme am Telefon, »paß mal uff, ikk hab dir da nen Vorschlach zu untabreitn. Also, Alta...«
»Ich höre«, sagte ich.
Immerhin war mir die Stimme unbekannt und der Mann hatte sich nicht vorgestellt.
»Also, Alta, ikk komm jetzt mal direktemang zu Potte: …«
Und er mußte mich für einen anderen halten. Einen jungen. Denn es gibt in der Sprache der Inselbewohner Berlins eine Grundregel: Je jünger der Adressat, um so zwingender, daß man ihn mit Alta (Alter) anspricht.
Und falls man mitten auf einer belebten Straßenkreuzung mit »Wo solls den hinjehn, junga Mann?« angeredet wird, ist das ein deutliches Zeichen dafür, daß man die Tür zum Speisesaal des Geriatrischen Pflegeheimes grob verfehlt hat und der Gehhilfe wie der Orientierung altersgemäß schmerzlich ermangelt.
Insofern hatte es sich der Anrufer eben gerade gröblichst vertan an mir.
»Na denn machenSe mal hinne mit dem Potte, junga Mann«, sagte ich also. Bei Bedarf und Laune kann ich auch halbpassables Einheimisch.
»Die Sache ist nämlich diese, welche«, sagte er, »und daß wir einen neuen König für Deutschland brauchen.«
»Ich weiß«, sagte ich, »ist auch schon wieder eine ganze Weile tot, der gute Rio Reiser.«
»KommSe mir nich von der Seite, ja?« Konfus, der Gute. »Wo war ich? Richtich: Also, Alta, uffjepaßt, einmalje Jelegenheit. Entweder sachste jetzt ja, oder det wars dann jewesen. Also, wat is nu: willste, oder willste nich?«
»Watten?«, sagte ich.
»Na, mit det Könichszeuchs, Mann, ey!«
Falls er auch verwirrt war, waren wir schon zwei.
Ich versuchte es also mit einem Trick und sagte: »Avviso alla gentile clientela: pregasi aspettare in linea … Avviso alla gentile clientela: pregasi aspettare in linea …«
»Da kannste mir mal, mit deim Schinesisch«, sagte der Mann, »aber hochkant, mein Juter. Und nu laßma rüberwachsen: Machstes, oda machstes nich?«
»Das mit dem König?«
»Bingo.«
»Bongo«, sagte ich, »mach ich nicht. Heut schon Zeitung gelesen?«
»Wasn dattn?«
»Da stand, der König war auf Elefantenjagd und hat sich dann die Hüfte gebrochen. Und der Königssohnessohn hat sich bei Schießübungen in den Fuß …«
»Watten?«, sagte der Mann, dessen ganze Aufmerksamkeit ich jetzt hatte.
»Ja nu«, sagte ich, »… in den Fuß geschossen.«
»Au Backe«, sagte der Mann.
»Das war wieder der König. Ist im Palast gegen ne Tür gelaufen. Backe, Auge, Nase: alles blau. Und deswegen auch: Danke der Nachfrage, aber ich möchte lieber nicht König werden. Wenn das jetzt noch möglich ist, mit der Umbuchung.«
»Na jut, mal sehen, was sich machen läßt«, sagte der Mann. Und legte auf.


(Annotate. Kürzestgeschichten. 22/05/12)




Io so. Noi sappiamo.
(Noch jemand, der gerne launiglustige italienische kitschkrimis schreiben moecht? nur zu.)
weiter hier: >>>

aus: »Odessa«. Roman in Arbeit. Der wiederum nichts als eine Vorarbeit
zu dem Roman »Das Δ des Deltas«

mehr zu Sera: hier >>>

(Annotate. AkuteZustaende. 19/05/2012)





Im uebrigen

liesze es sich auch, wollte man denn fuer einen augenblick den gewohnt liebgewordenen blickwinkel verlassen - allein deshalb, weil es ein winkel ist - im uebrigen also liesze sich unser thema auch folgendermaszen sehen:


schriftstellerinnen und schriftsteller bezuschussen mit ihrer arbeit massiv die (kultur)budgets der gemeinwesen, in denen sie leben und arbeiten: also  supranationale sprachraeume, staaten, bundeslaender/regionen, provinzen, staedte, bezirke und doerfer.
weiter hier: >>>

(Annotate. AkuteZustaende. 09/05/2012)





Termine


Radio
OE1 Nachtbilder - Poesie und Musik
Samstag, 16. Juni 2012. 22:35 Uhr
»Goldfishs reisen um die halbe welt«
Gestaltung: Nikolaus Scholz. Redaktion: Edith-Ulla Gasser
weiter hier: >>>
(Annotate. AkuteZustaende. 08/05/2012)





Ellada. Essen. Was man an einem 6.5. eben so tut. Wenn man die Wahl hat.
(kochen zu ehren der griechischen wir-haben-nix-zu-waehlen-wahlen)


ellada essen


ellada essen


ellada essen


ellada essen


ellada essen


ellada essen


ellada essen


ellada essen

Dazu Marzemino. Sodann:

ellada wahlen

Respektive, transliteriert:

Nea Dimokratia: 18,85. 108 Έδρες
SYRIZA: 16,78. 52 Έδρες
PASOK: 13,18. 41 Έδρες
Aneksartiti Ellines: 10,60. 33 Έδρες
KKE: 8,48. 26 Έδρες
Chryssi Avghi: 6,97. 21 Έδρες
Demokratiki Aristera: 6,11. 19 Έδρες

ellada wahlen top of zh

Tags darauf dann – und jetzt wirds hart – :
TOP of GREECE. Zürich. Weinverkostung.


(Annotate. AkuteZustaende. 07/05/2012)





Es ist ein ausgemachter Skandal!

stand da, fein säuberlich, Buchstabe um Buchstabe liebevoll auf den Zettel einer ortsansässigen Bierbrauerei gemalt.
»Es ist ein Skandal! Sie sind ja NIE da! Wenn man Sie braucht. gez. Ihr griechischer Freund.«

Nun hatte ich keinen griechischen Freund – was in Zeiten wie diesen weder Schad noch Schand ist, und von Nachteil nicht sein mag – nie gehabt, so weit mir erinnerlich. Und außerdem wußte ich nichts von den Griechen. Außer, daß sie manchmal Pferde vorbei bringen. Ich hatte mich aber bereits umgesehen: nichts Pferdeartiges weit und breit. Nur dieser Zettel auf der Eingangstür zu meiner Firma Fa. Kleines Büro für alles - Immer für Sie da.
(...)
weiter hier >>>:
(Annotate. Kürzestgeschichten. 15/04/12)





Seit jeher ein Mann

mit ebenso weitreichenden wie verzweigten Geschäftverbindungen, so sehr seit jeher, daß es das Wort Diversifizierung noch nicht gegeben, zu Beginn seiner Karriere, und das Wort streuen wie das Wort streben war allemal nur in der Landwirtschaft in Gebrauch; seit jeher so einer, hatte es sich Herr Thalfär, der Mann mit dem Akzent auf dem ä und dem Widerwillen zur Welt als solcher, längst zur Angewohnheit gemacht, vom Schlimmsten auszugehen, wobei er dem Ausgang gewohnheitsgemäß noch eine Portion Abschreibung hin zum allervorstellbarsten Generaldebakel einrechnete. Und hatte nicht schlecht gelebt damit, ein Leben lang, Herr Thalfär.
(...)
weiter hier: >>>

(Annotate. Kürzestgeschichten. 15/03/12)





Mutter Gottes, vertreibe uns den Putin
Mutter Gottes, werde Feministin
Богородица, Дево, Путина прогони
Путина прогони, Путина прогони


weiter hier: >>>
(Annotate. AkuteZustaende. 17/03/2012)





Das ist schonmal die halbe arbeit : einen vernuenftigen titel gefunden zu haben.

De l'invenzione delle lingue
Von der Erfindung der Sprachen
Über usus und abusus der anderen Sprachen in literarischen Texten; anhand einer äußerst begrenzten Auswahl dargelegt. Und von der Errettung durch die Glossare.
Dell'uso e dell'abuso delle altre lingue in testi letterari; che si vuol dimostrare utilizzando un ristrettissimo campione. E della salvezza nel glossario.

(Annotate. AkuteZustaende. 16/03/2012)





Pressestimmenauszuege zu Goldfishs reisen um die halbe welt

Kurt Lanthaler

weiter hier: >>>
(Annotate. AkuteZustaende. 15/03/2012)




Ellada, von Freunden umzingelt

Ellada, von Freunden umzingelt. Elladas Freunde, von Freunden umzingelt.


ACT OF THE GOVERNOR

weiter hier: >>>

9 March 2012
THE GOVERNOR OF THE BANK OF GREECE
Taking account:
a) The Law 4050/2012 “Rules of amendment of titles issued or guaranteed by the Hellenic Republic with the Bondholder’s agreement” (Government Gazette A’ 36/23.02.2012 of the Hellenic Republic);
b) ...

#

Issue Number: 2012030901
15 "YES" votes
Bank of America Merrill Lynch
Barclays
Credit Suisse
Deutsche Bank AG
Goldman Sachs
JPMorgan Chase Bank, N.A.
Morgan Stanley
UBS
BNP Paribas
Societe Generale
Citadel Investment Group LLC
D.E. Shaw Group
BlueMountain Capital
Elliott Management Corporation
PIMCO
0  "NO" votes

(Annotate. AkuteZustaende. 09/03/2012)





Mal wieder zeit

Es ist mal wieder zeit
ein richtiges gedicht zu schreiben
und nicht schon wieder
diesen strunzen firlefanz

Es ist mal wieder zeit
an dieser zeit zu leiden
und nicht schon wieder
kichernd totentanz

Es ist mal wieder zeit
das end der zeiten auszurufen
und in dem rufen noch sich an
dem rufen zu verschlucken

(: Und dies noch hinterher : und
dann is endlich alls in butter :)

Es wird mal wieder zeit
eins dieser drecksgedichte
auf papier zu schreiben
anstelle statt von in computer

die b-protokolle #103
(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 06/03/12)





Ach!, so schrieb es sich
mir heut aufs blatt : wie
schoen, wenn man mal
nichts zu schreiben hat

die b-protokolle #100
(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 01/03/12)





Er spielte mit geheimnissen. und er
beging dabei, genau besehn, verrat
So dasz man nunmehr sagen
kann : verdienter fluch der boesen tat

So wird aus dem verraeter ein verratner
ein mehrfachfalschspielender literat
Und aus der babelok wird die burrnesha
und lacht : da sie das spiel gewonnen hat

(on the way from azzurro to odessa)

die b-protokolle #97

(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 27/02/12)





Ich weisz ja nicht, ob das so rechtens
doch sah ein ausgewachsnes pferd
ich mit nem einzgen satz und so, als
ob nix waer, grad uebern tresen hechten

die b-protokolle #95

(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 08/02/12)





Die Meldung des Tages wäre


also«, sagte der eine der beiden älteren Männer zum anderen, »wäre also folgende: Niagarafälle: Japanerin stürzt in den Tod – Männerleiche entdeckt
»Wenn man davon ausgeht, der Tag sei bereits zu Ende und es käme nichts besseres mehr nach: in diesem Falle: ja«, sagte der andere der beiden älteren Männer.
weiter hier: >>>
(Annotate. Kürzestgeschichten. 01/02/12)





Laufzettel/Arbeitsauftrag

Dann nimmste dir mal heute
aus den woerterbucheintraegen
sehen bis seher : die
seheintruebung vor

die b-protokolle #79

(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 23/01/12)





Dies ist die geschichte des regen
schirmverkaeufers von brindisi
– l'umbrellaru brindisinu, eigentlich –
dessen geschaeftsidee schaendlich
geklaut von einem, der geschichten
beruflich an die leute brachte und
damit auch die geschichte des regen
schirmverkaufers von brindisi
– l'umbrellaru brindisinu, eigentlich –
welcher letzterer sich nie im leben
erdreist haette, ueber seinen regen
schirmverleih in brindisi auch nur
eine zeile zu verfassen. zumal die
geschaefte, anders als die geschichten,
nicht sonderlich gut gingen. so nun
hat sich der geschichtenverkaeufer, da
es in b schnee regnete, aus des
regenschirmverkaeufers vermoegen
flugs einen regenschirm erstanden
fuer vierneunundneunzich. welt

die b-protokolle #77

(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 21/01/12)





Passagen
Elegia friulana. Mal d'America. Und retour.
(Vorankündigung eines textes als einer reise)


Habla un poco más fuerte, porque ya me estoy poniendo más sordo que Buñuel y más ciego que Borges, que es la condición ideal para un cineasta: ciego y sordo. (1)


Wo die Alpen gerade noch auszumachen und das Mittelmeer eben schon zu erahnen ist, in diesem Zwischenbereich, diesem NichtMehrDasEine und NochNichtDasAndere, liegt die Birri-Mühle. Il mulino Birri. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts an die Roggia Brentana gebaut, einen Kanal, der um 1760 in die Trasse der von Aquileia nach Kärnten führenden Via Iulia Augusta gegraben wurde.
Es ist flach, das Land hier, und die Wasser fließen immer gemächlicher - bis auf den Tag, an dem sie reißend übergehen so weit das Auge reicht, natürlich - in diesem Teil Friúlis, der, seit es den Giro d'Italia gibt, rennradtechnisch als reine Überführungszone (2) gilt, Atemholen für die nördlich gelegenen großen Bergetappen, die so gern »mörderisch« genannt werden; in diesem Friûl zwischen mare und monti, in dieser »zona di confini«, wie Fernando Birri im Gespäch mit Fernando Orso sagt, liegt die zweitausend-Einwohner-Gemeinde Sante Marie la Lungje. Lungje wiederum leitet sich wohl ursprünglich aus dem Slowenischen lóka für Au ab, und liegt so gesehen irgendwo zwischen Ost und West.
(...)
Pasolini, sui cunfíns, über die Grenzen, an den Grenzen:

Il soreli scur di fun
sot li branchis dai moràrs
al ti brusa e sui cunfíns
tu i ti ciantis, sòul, i muàrs.
(...)
(1) Fernando Birri in: Adolfo Colombres (Hrsg.): Cine, antropología y colonialismo. (2ª edición amp). Ediciones Del Sol, Buenos Aires, 2005
(2) »Delle tappe come questa, che gli intenditori definiscono ‚di trasferimento‘, si suol dire che non hanno storia.« »Von Etappen wie dieser, die Kenner als 'Überführungsetappen' bezeichnen, sagt man gemeinhin, daß sie keine Geschichte erzählen.« Vasco Pratolini über die 17. Etappe (31. 5., Jesolo - Trieste) des Giro d'Italia 1955. Der Giro 2009 fuhr die selbe Strecke ab. In: Vasco Pratolini. Al Giro d'Italia. Casa editrice Otto/Novecento. Milano 2010

(Annotate. AkuteZustaende. 06/01/2012)





Goldfishs einundfuenfzigste reise um die halbe welt

Der tag ging auf
der tag ging unter

und hinter jedem
neuen alten tag

lag meisenmunter
einandrer. dann klang
: Παλιό τραγούδι
και νέα μελωδία
Und alte melodey
und neues lied

Gesang, sagt goldfish
haelt sich tagelang


(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 05/01/12)




Fish swim - Worauf man bei goldfishs-recherchen so trifft:
(auch so reimt es sich : respekt)

Fish swim
Birds fly
Daddies yell
Mamas cry
Old men
Sit and think
I drink

Rezitiert by Mr D in TTRH : >>> anhoern
Original by Mary Gauthier. Drag Queens in Limousines. 1999
hier: http://tinyurl.com/6fljhr7

(Annotate. AkuteZustaende. 04/01/2012)




Soeben erschienen:

Inga Hosp, Almut Schüz, Zeno Braitenberg (Hrsg.): Tentakeln des Geistes. Begegnungen mit Valentin Braitenberg. Raetia Verlag.

darin


L‘uomo delle macchinette
(für Valentin Braitenberg)

Sie nannten ihn also, seit Jahren: L‘uomo delle macchinette. Anfänglich hatte er sich darüber noch erregen können, durch Mund und Nase geschnaubt und dabei den Kopf geschüttelt. Bis er begriffen hatte, daß es einzig dieses uomo delle macchinette, dieses grobe Mißverständnis war, das es ihm weiterhin erlaubte, in der Halle von Roma Stazione Termini, nun: seinen Studien nachzugehen. Tagaus, tagein. (...)
weiter hier: >>>

(Annotate. AkuteZustaende. 03/01/2012)





Persen


Era una brutta storia. In realtà le storie erano due. Erano state. Ma così come spesso accade con le storie, queste hanno la caratteristica, l’impulso, se si vuole, di trasformarsi incontrandosi. Si attorcigliano, vorticano, si intrecciano. Cosicché alla fine è diventata veramente una brutta storia, quella che è successa. Per questo, quando era ormai accaduto quello che è accaduto, così come nella vita, essa è doppiamente passata e finita. Non averci mai a che fare con le storie. Le storie, lo stesso se brutte o belle, al contrario che nel resto della vita, non finiscono mai, ed alla fine non hanno una fine. E questo è bello. Anche nelle brutte storie. Come questa. Finché vengono scritte.

E adesso gli aveva fatto arrivare una cartolina sulla quale, poiché per mesi interi l’aveva seguita nel suo viaggio, c’erano tre indirizzi diversi, due dei quali barrati, una veduta un po’ sbiadita del porto di Livorno visto dalla Fortezza Vecchia, con le parole: Fratello, dove ti trovi adesso? O brother, where art thu? Nessun intestatario, nessun saluto. Nessuna data, nessun mittente. Eppure, naturalmente, sapeva da chi arrivava la cartolina. E annotò su un suo foglio a lettere di piombo: e adesso?
Oh Fratello, queste erano state le prime e le ultime due parole, che l’altro, che suo fratello non era, gli aveva dette, ma anche allora niente di più che queste due parole.
(...)

(Tradotto da Aldo Mazza e Dominikus Andergassen. In: Ad alta voce. Edizioni Alpha & Beta, 2011)

segue qui: >>>

Lanthaler: un racconto sullo spettro della follia

(...) L'autore di «Persen» è bolzanino di nascita, ma vive da più di venticinque anni a Berlino. È autore originale ed estroso, di non facile comprensione nella struttura delle sue opere più che nel lessico, a cui piace giocare con le storie ed intrecciarle. «Persen» è la storia della vita solitaria di un ragazzo, il cui unico forte legame è quello con il fratellastro Tschonnie Tschenett marinaio giramondo con il quale ogni tanto si ricongiunge. Sullo sfondo il tema della follia, della paura di finire in un manicomio, siamo a Pergine («Persen» in italiano è Pergine) negli anni '80 e l'eco della vecchia struttura psichiatrica esiste ancora.  (...)
Alto Adige, 27.02.2011

(Annotate. AkuteZustaende. 02/01/2012)




§ 90 Strafgesetzbuch der Bundesrepublik Deutschland

Verunglimpfung des Bundespräsidenten

(1) Wer öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) den Bundespräsidenten verunglimpft, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.
(2) In minder schweren Fällen kann das Gericht die Strafe nach seinem Ermessen mildern (§ 49 Abs. 2), wenn nicht die Voraussetzungen des § 188 erfüllt sind.
(3) Die Strafe ist Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren, wenn die Tat eine Verleumdung (§ 187) ist oder wenn der Täter sich durch die Tat absichtlich für Bestrebungen gegen den Bestand der Bundesrepublik Deutschland oder gegen Verfassungsgrundsätze einsetzt.
(4) Die Tat wird nur mit Ermächtigung des Bundespräsidenten verfolgt.
...

Kleiner tipp an den beraterstab des bundespraesers:
Die verunglimpfungen finden sich bei bedarf hier >>> und hier >>> usw usf (linkklick meinerseits hiermit ermaechtigt) ;
... und was da rechts oben in der toten banderole steht ist zum einen italienisch und zum anderen sueditalienisch : und uebertraegt sich, korrekt, so ins deutsche: "und jetzt zeig mich an, du gehoernter schluffi"

Zustaendig waere dann die Staatsschutzkammer des Landgerichtes, hoho!
Die verhandelt ansonsten sowas:

(1) Bei den Landgerichten, in deren Bezirk ein Oberlandesgericht seinen Sitz hat, ist eine Strafkammer für den Bezirk dieses Oberlandesgerichts als erkennendes Gericht des ersten Rechtszuges zuständig für Straftaten

1.    des Friedensverrats in den Fällen des § 80a des Strafgesetzbuches,
2.    der Gefährdung des demokratischen Rechtsstaates in den Fällen der §§ 84 bis 86, 87 bis 90, 90a Abs. 3 und des § 90b des Strafgesetzbuches,
3.    der Gefährdung der Landesverteidigung in den Fällen der §§ 109d bis 109g des Strafgesetzbuches,
4.    der Zuwiderhandlung gegen ein Vereinigungsverbot in den Fällen des § 129, auch in Verbindung mit 129b Abs. 1, des Strafgesetzbuches und des § 20 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 bis 4 des Vereinsgesetzes; dies gilt nicht, wenn dieselbe Handlung eine Straftat nach dem Betäubungsmittelgesetz darstellt,
5.    der Verschleppung (§ 234a des Strafgesetzbuches) und
6.    der politischen Verdächtigung (§ 241a des Strafgesetzbuches).

(Annotate. AkuteZustaende. 02/01/2012)





Vi perdete

cinquant' anni italiani
Fedele Conte Mamai
Bombolo e l'anguilla

Babà, baccalà, bresaola
e bottarga
Per colpa del vostro editore di fiducia

Delta


Romanzo


(Annotate. AkuteZustaende. 01/01/2012)




2012 : das faengt ja gut an :
Hoeren Sie auf freirad : 12 goldfishene halbweltreisen vom 12erturm

Aus 12 goldfishen entstanden 2009 ebensoviele kleine klangstuecke. tagelang strahlten sie, eine lyrichthysche klanginstallation, von einem turm ab, der der 12erturm genannt wird.
Jetzt, puenktlich zu beginn des 12erjahres, strahlt freirad sie aus.

Zu hören auf FREIRAD, in den ersten beiden Jännerwochen:

von Montag bis Samstag: 02.-07.01. und 09.-14.01. täglich kurz vor 9 – um 08:56 Uhr und die Wiederholung am selben Tag von 12:00-12:04 Uhr.

Als Webradio: hier:
http://www.freirad.at/FlashPlayer.html

Enjoy. Und dank an die freirad macherInnen

(Annotate. AkuteZustaende. 29/12/11)





Black as night, sweet as love, hot as hell

EXTRACT FROM NAPULE BY KURT LANTHALER
TRANSLATED BY NÓRA BUTLER

»No« says Ciro. There is a decisiveness to this no that makes me sit up and listen.
    I can see it for myself, of course: the caffè in this particular establishment isn’t what it might be. Hotel coffee, no more no less. But this morning Ciro seems to know no tolerance and instructs the night porter-cum-breakfast waiter to order us four caffè from the café on the Piazza Carità and furthermore, mi raccomando, they had better arrive hot, properly hot, e normali. Normal.
    I know that stretch by now and can clearly picture the bustling crowds on the Via Toledo. No easy task. The café’s messenger boy will have some job running over here with his tray.
   My night porter/waiter goes along with this: either he knows o’prufessore or he knows of him. Or else the latter’s grim charisma is enough to convince him,  for there is a greyness to Ciro’s face that is entirely new this morning.
And so I wait. Someone will surely explain to me the meaning behind this uncommon morning excitement and the emotional state of my two companions. Ciro, however, is only just getting started.
   »Perché,« he says, »because we have reached the point, alas, where you have to be so bloody careful with Neapolitan coffee sellers. It’s a disgrace. Se venne Napule pe nu soldo e nun ce sta ‘o soldo. Naples is being sold down the river. Assuming that anyone would buy her, which they probably wouldn’t.« Still he makes no move to enlighten me.
    Right, I think, it’s clearly got nothing to do with me then. Perhaps the pair of them suffered some kind of simultaneous  prostate attack last night. It can happen. Apparently.
   »… I’ve been on the hunt for a stronger word than disgrace for a while now. There are days when I mull over words from morning till noon, from noon till dusk. And yet I always come back to the same one: vergogna. Disgrace.«
»Totò leans back in his plastic chair. It is difficult to make out whether he is nodding or rocking.
   He says nothing so I say nothing either.
   »The disgrace,« says Ciro, »the disgrace is that in order to get a good old-fashioned Neapolitan caffè you now have to ask or should I say practically beg for a caffè normale. What the hell is that? As if you should be ashamed of the fact that you don’t particularly want to drink that other stuff, that blatant American imposition, sweetened with Nutella or whatever other muck it is that they mix into it.«

Ciro, I think, what’s wrong with you? I for one would be first up to give my life for a properly made cup of coffee, but today, now, here? And with such vehemence?
    Tell me that something else is going on here.
But Ciro won’t oblige me, continuing instead to gripe about the treachery and heartlessness of the modern-day coffee roaster*. He swears vigorously. It’s all a bit loud.
    I sit it out. Totò twiddles his thumbs. He is in on this, I’ve figured that out already. I have also figured that these two gentlemen, for whatever reason, are going to wait for their coffee to arrive before they put me in the picture. A sailor’s agony. A lorry driver’s flashing lights. Kicking the  bleary-eyed. Something like that.

Sometimes the rules of the game are stupid but you choose to observe them anyway. Irrespective of the game, rules are rules. I console myself with this. Time passes. And so forth.

»And …« says Ciro, »Never have I had to wait so long on a caffè as I have today. These messenger runners just don’t seem to know what running means anymore.«
    Finally it clicks. Ciro is in filthy humour. For as long as I’ve known him he has never worried about being in hurry.
    Ciro scratches his head, Totò rocks back and forth.
    I start to work things out. There are three of us but Ciro has ordered four cups of coffee: who’s missing? And hasn’t the conference already started? Why is the sun shining as if tomorrow were ferragosto, the fifteenth of August? In the middle of January? What can have happened last night to have turned the world upside down like this?

»Eccoci qua.«
    Here we are. My night porter/waiter insists on personally escorting the messenger boy to the terrace, serving us the caffè from the tray as if just drawn from his very own machine.  And so it is him that Ciro pays, generously, with a few Euro included as a tip, leaving me wondering whether he just wants to get rid of the pair of them or whether in fact he has suddenly cheered up this morning. The messenger and my night porter/waiter instantly vanish to divide out the money in a dark corner somewhere, unwilling to treat us to the remainder of the spectacle. I strain my ears in their direction: not a sound to be heard, seasoned professionals both.

»E insomma,« says Ciro, »può andare, that’ll do.« He really is being ungracious today. The caffè has hardly suffered at all on its way down the Via Toledo, the runner really must have run it. Which is more than could have  been expected of him.
    Ciro looks into his cup, Totò looks into his cup: they are reading the coffee grounds. I hold back. I don’t want to hear it. But I will.


*
But Ciro won’t oblige me, continuing instead to gripe about the treachery and heartlessness of modern-day coffee roasters.


I may be hopelessly old-fashioned and stubborn to the point of incapacitation but they’ll never get me to buy into these perversions; it amazes me, in fact, that they’ve even sprung up in Naples at all. Milan and Trieste is one thing: if those Austrians want to drink their damn ciofèca then let them. But it is the fact that the cafés of this city have now started extolling the virtues of these monstrosities that really upsets me. The names they come up with are as tasteless as they are inventive: Caffè Vesuvio (with cream and chocolate chips), Caffè nocciolato (with hazelnut cream) or cioccolattato (with chocolate cream), Caffè Brasiliano, Viennese, Irlandese, Veneziano. There are only three or four cafés left that I know of that are resisting this unspeakable trend and protecting their baristi from the ignominy of having to faff about with creams and foams and bits and bobs as if they were in a bloody nursery. A good coffee should be exactly as it is described by Mikhail Bakunin, not a native Neapolitan exactly, but one who clearly learned something from his time in Italy (1864-67) working on his Anarchist theories. Black as night, sweet as love, hot as hell is how coffee should be he said, to which I would add: like the chasm of the soul itself. Incidentally, the only thing left to the likes of us to defend ourselves against the joints selling these new-fangled abominations are the words of the playwright Courteline: man would sooner change his religion than his coffee. All is not lost, not yet. I can still discuss with my barista whether to use seven grammes of powder or eight, whether to opt for Robusta or Arabica or a mixture of the two, how much coarser he should grind his beans in rainy weather, whether he should adjust his machine to seventeen bars of pressure or to eighteen, whether he should brew the coffee for 25 seconds or for 29, whether he take into account the concerns of ladies worried about their lips and their lipsticks and refrain from serving cups that are quite so boiling hot. The Palermans might like to drink their glass of water afterwards but I drink it as I have always drunk it  – beforehand.

    And if, says Ciro, if all else fails and Starbucks cafés continue to mushroom across the face of the earth with their own particular brand of tastelessness, if they proudly proclaim to be bringing  their same-tasting (that is to say non-tasting) coffee to people in their 5140 branches in 24 countries, if they threaten, worst of all, to try to teach coffee to the Greeks ( they appear already to have succeeded in this country) then there is but one last resort: I shall reach for my own humble espresso pot. For here I favour the words of the great Eduardo de Filippo: Io, per esempio, a tutto riuncerei, tranne a questa tazzina di caffè, presa tranquillamente qua, fuori al balcone, dopo quell’oretta di sonno che uno si è fatto dopo mangiato. E me lo devo fare io stesso, con le mie mani. I, for example, can happily go without many things, but not without this cup of coffee, taken quietly out on the balcony after the hour’s nap granted to oneself after eating. And I must make it myself, with my own hands.
    That’s easily explained, says Angela, this business of wanting to make it yourself. You men just don’t seem to want to let go of the privilege of grabbing something iron at least twice a day in the hope of warding off the evil eye…

(Annotate. AkuteZustaende. 27/12/11)





Transkript der Weihnachtsrede des Bundespräsidenten
(gemaesz der TV-Aufzeichnung am 21.12.2011)

"Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Sie sitzen vermutlich gerade im Kreise Ihrer Lieben, der Tannenbaum ist geschmückt, die Lichter brennen. Die Kinder warten gespannt auf ihre Geschenke. Und mir hat man unlängst (>>>) freundlicherweise geraten, 'einfach mal die Klappe zu halten'. Ich wünschen Ihnen allen also noch einen schönen Abend."

(na : klappt doch. herzlichen dank dem aufmerksamen leser dieser seite fuer die zusendung des transkriptes)

(Annotate. AkuteZustaende. 21/12/11)




Ein Wiener Termin gefaellig? Urauffuehrung

Weihnachtskonzert des Ensemble Wiener Collage
"Alle zwei Jahre lädt das Arnold Schönberg Center zum inzwischen traditionellen Ensemble Wiener Collage Weihnachtskonzert: was aber auf dem Programm steht ist nicht einfach ein Konzert, sondern vielmehr eine regiebetreute Reise durch die ungeahnten Möglichkeiten der Weihnacht, wobei auch die Geschmackssinne im anschließenden Buffet auf ihre Kosten kommen sollen. Neben dem Fixpunkt “Weihnachtsmusik” von Arnold Schönberg und der “Wintersonnenwende-4” von Ramon Lazkano darf man dieses Mal, am 19. Dezember, neugierig sein auf Uraufführungen von Petra Bachratá, Herbert Grassl, Dietmar Hellmich, Rudolf Jungwirth, Manuela Kerer, Ludmila Samodaieva und Wolfgang Seierl."

Manuela Kerer: zu singen (UA)
für Bass, Sprecherin, 2 Violinen, Cello, Klavier, Akkordeon und Klarinette.
Nach einem Text von Kurt Lanthaler

zu singen
(aus den b-protokollen : schnee)





Alberi che cadevono
com' era caduta
la neve : di notte


Und baeume, die fielen
wie schnee gefallen
war : des nachts


die b-protokolle / #2
Am schnee lags nicht. es
lag im schnee : ein
lachendes gesicht. mehr
nicht. so lasz es
liegen. und lasz
federn. fliegen



die b-protokolle / #3
        (
        swar kein tachnich
        sich auf reis zu gebn
         : jezz, dada schnee
        plattueberfrorn unn
        eisgeworrn die
        altn fallen lecht
        )



die b-protokolle / #4
Es bleibt ja, wenns so schneit, nur eins :
schneemann oder reim. ich reims
Ein schneemann waer zum beispiel jetzt
stuend er am falschen gleis, zerfetzt
Son reim aber, das kann man sehn
bleibt ewig stehn



die b-protokolle / #5
Und baeume, die fielen
wie schnee gefallen
war : des nachts


Alberi che cadevono com' era caduta
la neve : di notte


Ensemble Wiener Collage im Arnold Schönberg Center
Montag, 19. Dezember 2011, 19:30
(Annotate. AkuteZustaende. 15/12/11)




... 13 ... 12 ... 11... And still counting.

Wir hatten hier ja bereits, in unverdaechtigen zeiten, gelegenheit, ihn als das zu benennen, was er ist : ein arschloch.

(nachlesen: >>>)
Und hiermit geendet :
"
He!,  bundespraesident : ganz ohnverlaub, Sie sind ein arschloch. Einfach mal die klappe halten. und appanasche schnappen. fuer den rest des kuemmerlichen lebens."

Nun ist es quasiamtlich raus : Die appanasche scheint ihm nicht zu reichen, dem bundespraesidenten Wulff.
Also laeszt er sichs reinstecken. von finanzhaien und schrottjuwelenhaendlern. und, parlamentarisch dazu nachgefragt, bequemt sich das W. einer falschaussage und luege.
(die es, m.e. und anders als die dt. presse das z.zt. schreibt, auch streng formaljuridisch ist : einfachmal mal nachsehen : die w.'schen monatlichen zinszahlungen zum "privatkredit" muessen - per forza - in die anlage KAP der einkommensteuererklaerung des kreditgebers aufgenommen werden : wenn das nicht der deutliche beleg eines geschaeftes ist.)

Das bundesarschloch, dessen amtssitz einen kurzen spaziergang von meinem finanzamt entfernt liegt, mit dessen, also meiner, hilfe Wulffens lustwandeln durch die welt gerade (basis)finanziert wird (die extras uebernehmen in die schweiz steuergefluechtete), das bundesarschloch ist, ueber selbiges hinaus, also nicht nur ein dauerdummschaetzer, sondern auch noch geldgeil und ein luegner. (zudem wohl strafrechtlich belangbar.)

Und das hier hat
der Wuff sommers vor jungen menschen (und nobelpreistraegern; nur zweitere - eh klar - tauchen im datei-titel der bundespraesidialamtsseitig erstellten redenpdf auf) zu lindau ausgeschieden :

"Das Versagen von Eliten bedroht langfristig den Zusammenhalt in der Gemeinschaft, in der Gesellschaft. Wer sich zur Elite zählt und Verantwortung trägt, darf sich eben auch nicht in eine eigene abgehobene Parallelwelt verabschieden."

(Annotate. AkuteZustaende. 13/12/11)



Sprachigkeit
Zur poetik. ein teilaspekt als kaempfer & impost

Literatur ist: geschichten erzaehlen. (es gab es literatur, lang bevor es schrift gab.) und geschichten erzaehlen – von roman bis lyrik – sich ueber die sprachen. sprachen ergeben orte. fremde sprachen fremde orte. und orte menschen. und menschen geschichten. und fremde sprachen fremde orte fremde menschen fremde geschichten. das ganze dann : sprachigkeit.

(notiz, bei umordnungsarbeiten wieder an die oberflaeche getreten)

(Annotate. AkuteZustaende. 12/12/11)




Sparare ...
... Swarovski con le fionde
(detto italiano)
...
Henning Meyer, London School of Economics
zu den Folgen der heutigen londoner EU-Entscheidungen:

«Die schottische Regierung will ein Referendum über Schottlands Unabhängigkeit abhalten. Mittelfristig will Schottland zur EU und auch den Euro einführen. Das könnte zum Bruch des Vereinigten Königreichs führen.»

Na, das wird doch noch was.
Quelle: Interview in Tagesanzeiger.ch

(Annotate. AkuteZustaende. 09/12/11)




Es ist dem Leopold

das Gold nicht hold, sang Herr Thalfär den alten Schlager vor sich hin. Und wußte, daß es ihm, und keiner wußte davon, ganz anders ging.
Er hatte sich, vor Jahren bereits, lang vor dem hysterischen Boom der Gurus des Goldes, ebensolchenes in den Unterschenkel implantieren lassen; von einem verschwiegenen Bukarester Chirurgen. Und zwar dermaßen, daß ...

weiter hier: >>>

(Annotate. Kürzestgeschichten. 01/12/11)





Neues, in sachen goldfish

Goldfishs reisen
Goldfishs reisen um die halbe welt
50 gedichte zuzueglich eines nachschlags
und eines essays
Gebunden mit schutzumschlag
ISBN 978-3-85218-734-1, EUR 14,90.-
Haymon Verlag
lieferbar

(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 01/12/11)




Brief vom kleinen wannsee

Ach! es beruechten mir leute
sie haetten den fish in haenden
Ich meinereins kann mich grad
nur an kleistens grab wenden

(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 29/11/11)





Nur Deutschland ist sicher, alles andere geht unter
(titelt Die Welt heut)

:

Tatsaechlich, der p u r e horror : die vorstellung, m i t Schland unterzugehn.
ich geh schon mal vor. kommtmir blosz nich nach, wa!

notizen zu einem glossar zu einem roman.
der roman : noch zuend zu schreiben.
also weiter : 
Aπ' τα σύνορα

(Annotate. AkuteZustaende. 16/11/11)





Per moi. Kurz vor halb acht

Was ist das, was
mich traurich macht
kurz vor halb acht

: das ueberlebte leben?
Ich bittSie. hat
sich so ergeben

War nie geplant, und
isses weiter nicht
Der rest chronistenpflicht

(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 29/10/11)





Per enne. post nach b.

Es liegt ein bein
fuer sich allein
und sagt: ich moecht
mal wieder wandern

Da meldet sich ein
zweites bein
und sacht: ach
frag n andern

mir ist heut mehr
nach tanzen
und den blasz
blauen pomeranzen

Mit blau, so sagt
das erste bein, mit blau
da koennt ich dienen
Und mo. und schokobienen
                   
Oh du!, so sagt das zweite bein
verfuehrer du. was fuer ein
auftritt wird das werden
hier auf dieser schraegen erden


(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 28/10/11)





Nichts Neues. In Sachen. Goldfish, Goldfish. Zieht seine Kreise. Leise.

Bewegungsmuster

Und, wer weisz wieso?, : gerade laufen hier
jede menge Goldfishe auf. fuer heut der eine.
(fuer den winter wird heftige proliferation erwartet.)
stand by.

(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 07/09/11)






Aπ' τα σύνορα


ap ta sinora

(grosz)
© fanes.tm.px

Laeuft zur zeit noch unter dem streng geheimen projekttitel : Odessa.

Man koennt auch sagen : der alte Kavafis hat beschlossen,
dann doch n paar schritte zu fusz zu gehen. an die sínora.


(Annotate. AkuteZustaende. 05/09/11)





He!,  bundespraesident : ganz ohnverlaub, Sie sind ein arschloch.

einfach mal die klappe halten.

Nachtrag vom 02/09/11 zu
Lieber Herr Bundespräsident : Mit verlaub, Sie sind ein arschloch.

zu lesen unter dem eintrag vom 24/08/11 >>>

(Annotate. AkuteZustaende. Gedichtenǂwerfen. 02/09/11)





Das laeszt man sich natuerlich gern gefallen:

Italien freibeutend retten

Italien_freibeutend_retten

fotozusendung eines lesers, wiener buchhandlung
falls Sie weitere dermaszen erfreuliche kombinationen entdecken : her damit
unerfreuliches behalten Siebitte fuer sich

(Annotate. AkuteZustaende. 29/08/11)





Lieber Herr Bundespräsident : Mit verlaub, Sie sind ein arschloch.
einfach mal die klappe halten.

E sta canzone è dedicata a quella gente
ca parra parra e un ci ‘nni futti niente
Ελλάδα brennt. so sind
gedichte, die hier liegen,
ploetzlich : obsolet. was
schreiben also, wenn das
geschriebne laengst
schon ueberschriebn?

Ἐλέου. Αἰδοῦς, Φήμης, καὶ Ὁρμῆς.
Erbarmen. Ehrfurcht, guter Ruf, und Eifer.
Misericordia. Verecondia, Fama, ed Impeto.

weiter hier >>>

(Annotate. AkuteZustaende. 02/09/11)





Goldfish, Goldfish
Und, wer weisz wieso?, : gerade laufen hier
jede menge Goldfishe auf.
fuer heut der eine.
(fuer den winter wird heftige proliferation erwartet.)

stand by.

Goldfishs segsunreichste reise um die halbe welt


Es ist am morgen nie ein vogel hoch geflogen
(das waer nur ueble nachrede, wenn ueberhaupt)

So denkt sich Goldfish, und
er denkt sich : morgenstund

ich sach mal : goldimmund
: damit, da gehnsmer bitte weiter
Die besten voegel fliegen morgens nur
knapp uebern boden (innen bogen)
Falls sie denn fliegen. der rest sitzt
klamm am ast. und spielt fantast

So ist im leben alles bestens eingericht
sagt Goldfish. Und sagt : wieso (auch) nicht

Anlaeszlich der "Giornata Nazionale del Sacrificio
del Lavoro Italiano all’Estero" sowie ferragosto

(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 15/08/11)




Herr Thalfär lachte

auf. Er, der in einem nur wirklich Interessierten bekannten Kellerlokal in der Silbergasse einen sehr kleinen Laden in Im&Export noch sehr viel kleinerer elektronischer Geräte betrieb (für die andere meist den Kammerjäger rufen), war seit geraumer Zeit in Gold investiert.
Da waren ein Prämolar und zwei Molare, gesamt also drei Backenzähne, ein massiver Gehstockknauf (samt Messingüberzug: die Welt ist im Zweifelsfall schlecht) sowie ein bei Bedarf und entsprechend kaltem Willen mit einfachstem Werkzeug schnell freilegbares 250-Gramm-Implantat im Unterschenkel. (...)

hier weiter >>>

(Annotate. Kürzestgeschichten. 05/08/11)





L'uomo delle macchinette

Valentin Braitenberg zum Geburtstag


Sie nannten ihn also, seit Jahren: L'uomo delle macchinette. Anfänglich hatte er sich darüber noch erregen können, durch Mund und Nase geschnaubt und dabei den Kopf geschüttelt. Bis er begriffen hatte, daß es einzig dieses L'uomo delle macchinette, dieses grobe Mißverständnis war, das es ihm weiterhin erlaubte, in der Halle von Roma Stazione Termini, nun : seinen Studien nachzugehen. Tagaus, tagein.
(...)
Erscheint im Herbst
(Annotate. AkuteZustaende. 02/08/11)




Andrer Verlach, andre Sach, aber:
Erscheint auch im Herbst, ist grad im Druck:

Egnatía Odós
XIII. Δεκατρία


Also hammse mir nach Griechen
land geschickt. Στο ’πα και στο
ξαναλέω / στο γιαλό μην κατεβείς /
Ο γιαλός κάνει φουρτούνα / και σε
πάρει και διαβείς. Dalaras
Schoen und gut, sagte das Gegen
ueber, nur: Wenn ich die Griechen
schon nicht verstehe, wieso sollte
ich dann Griechisch beherrschen?

(...)
(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 27/07/11)



Erscheint im Herbst, ist grad im Druck:


Egnatía Odós
XII. Δόδεκα
E sta canzone è dedicata a quella gente
ca parra parra e un ci ‘nni futti niente
Ellada brennt. und mir
hier hauens die fassade
presslufthammern raus
Was, Ελλάδα, in Deinem
falle wiedrum luxus waer
(...)
(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 25/07/11)




Tschiggfrey

(ein starker Qualmer), der sich sein Leben lang, das grad mal eben halbjahrhunderlich, Tschiggfrey - ein wenig kurzatmig allerdings bereits - hatte sich seinen Namen nie klargemacht.
Er hieß so, seit er zur Welt gekommen war, sein Vater ebenso, sein Großvater.
Großvater war Pfeifendeckel des k. u. k.-Feldkaplans am Col di Lana gewesen und hatte deswegen die grandiose Sprengung des Berges ...
hier weiter >>>

(Annotate. Kürzestgeschichten. 22/07/11)





Lesen Sie, falls Sie je jaeh uebern Brenner fahren sollten,
in einer lyrischen installation dieses hier, und zwar dorten,
und lesen Sie weiter, an 24 stufen:


Es sind seit je die
so saftig wie ein Schweinebraten.
Und so geht diese hier:
Ein Dutzend Höllen hab ich schon
durchschritten. Ein Dutzend Paradiese
ebenfalls. Und falls ich falle, sind es diese,
die zerbrechen, nicht mein Hals.
...
usw usf

Wo? ich sag mal : Rosen.
so n biszcken kriminalistisches gespuer sollt schon sein.


(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 20/07/11)



einiges passiert. einiges gelesen. einiges geschrieben.
: n paar nachtraege also:



Η χουντα


I xounta

Η χουντα δεν τελειωσε το '73 / Die Junta ist 1973 gar nicht zu ende gegangen

Kleine denkaufgabe, fuers erste:
weiter hier >>>

(Annotate. AkuteZustaende. 15/06/11/1452)




redaktionell : einiges los hier (das uebliche eben: arbeit, und die unfaehigkeit dazu, auch. sowie das andere) : und nachdem diese seite kein netzlogbuch ist - noch je war, jaeh wahr - , sondern eben immer (nur) eine eher sporadisch, fragmentarische uebernahme aus dem ARBB (dem ARBeitsBuch) : dauert es noch, das mit dem nachtragen, der fragmente ende 2010 bis dato. kommt aber. noch. (dank fuer interesse wie gelassenheit : ans p.t. publikum.)  zudem ists eh, das nachtragen, ein- wie austragen, meist kaum an konkrete daten gebunden; also auch im nachgang, wenn ueberhaupt, lesbar)


(Annotate. AkuteZustaende. 13/06/11)



! in mona : 57% : 94% !

dazu ein splendides beispiel von regimepresse

Libero : non tanto

(Annotate. AkuteZustaende. 12/06/11)




Soeben erschienen

Der Tote im Fels
Ein Tschonnie-Tschenett-Roman
Vom Autor vollständig neu durchgesehene,
überarbeitete und erweiterte Taschenbuchausgabe
Mit einem aktualisierten Glossar
Haymon Tb, 2011. 294 Seiten, 9,95 Euro
TiF3

(Annotate. AkuteZustaende. 03/06/11)




Vor die Wahl wie an die Wand


gestellt, Arzt zu werden oder krank, hatte sich Thalfär bereits vor geraumer Zeit für zweiteres entschieden. Und bis dato war die Rechnung aufgegangen. Er war, zumindest wissentlich, noch keinem Arzt begegnet. Was in ersterem Falle, so viel war klar, unausweichlich geblieben wäre - und spräche man alleine von dem Spiegel im Bade.
Als Sturzgeburt hatte er Facharzt für Entbindung wie Hebamme (auch Ärztegleiche zählen als Ärzte; das schloß im Extremfall selbst Heizungstechniker wie Automechaniker ein) elegant umschifft, und war  ...

weiter >>>

(Annotate. Kürzestgeschichten. 01/06/11)



aus der reihe / dalla serie : o(li)ggetti :

o(log)getto #8. Redesigning The Signs. Museion.


o_li_getti_8.1


Holz auf Stahlbeton / AluDibond 220 x 135 / ÜberwachungsVideo HD, 02'35''
Preise auf Anfrage
(Annotate. AkuteZustaende. 27/01/11)



Live im Luxus (zu Berlin, nur heute, inna Belforter)

lux

Dem leichtmatrosen

Es ist dem leichtmatrosen leicht
sich schwer daneben zu benehm
Viel schwerer aber faellt es ihm
mit diesem leicht zu lebn
Denn es ist so:
Von schwermatrosen hoert man nie
es scheint sie nicht zu geben
Als floesse leichtoel in den bauch
 – und nicht das schwere, wie es brauch
als bunker c – der stampfenden giganten
die wasserkuehen gleich und elefantentanten
durchs weltmeer ziehn, bis sie denn untergehn



Goldfishs fuffzichste reise um die halbe welt



An einem tach wie einem andern
wollt Goldfish wieda weita wandern

Bewegte sich per floss und schlach
ueber die see bis nach Pot Lach

Und dockte an, und hockte nieder
und streckte die gereisten glieder
Und kruemelt krill sich aus dem bart
und brummelt : jedem seine art
des wahnsinns. fette beute
wird das wieda, heute, drum:

Falscha fuffzcha, wirf mal meer her
von dem zeuchs! grusz. buckelwal von jeher

(Annotate. AkuteZustaende. Goldfishs Reisen um die halbe Welt. 26/11/10)




Strage di piazza della Loggia, dopo 36 anni tutti assolti i 5 imputati

Piazza della Loggia

I giudici della Corte d'assise hanno deliberato dopo una settimana di camera di consiglio. Il processo per l'attentato del 1974 in cui morirono 8 persone e 104 rimasero ferite è durato quasi due anni, con 166 udienze. La sentenza in base all'articolo 530, insufficienza di prove.

Per la strage di piazza della Loggia nessuno è mai
stato condannato definitivamente, nonostante diversi processi.

(Annotate. Das Δ des Deltas. 16/11/10)




Das Schöne aber

an der Sache ist: Schön ist daran so gut wie gar nichts. Auf den ersten Blick nicht, auf den zweiten noch weniger, und, gäbe es so etwas wie den Letzten Blick ... Nun, wir wollten ihn nicht wirklich tun. Auf das Schöne schon gar nicht, ich bitt'Sie. Also, was ist: Kaufen Sie?«
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(Annotate. Kürzestgeschichten. 10/11/10)




Goldfishs neununsawansigste reise um die halbe welt


Goldfish, unvergleisterweise
sasz am strand und sachte

sacht er: sach mal sachen, ich
glaubich willma wieda lachen

Mir ist, mir waer nach kuddelmuddel
im gedaerm, nach sich vor lachen
krause kringelndem gekrill
vanilleeis und appelstruddel
Mir ist, als waers jetzt zeit, mal wieder
ernstzumachen mit den lachensachen

Goldfish lacht und lachte lueftern
von floss bis kopp, mit bauch und hueftern

091110

(Annotate. AkuteZustaende. Goldfishs Reisen um die halbe Welt. 09/11/10)




Wozu ein Buch verfassen?
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(Annotate. AkuteZustaende. 09/11/10)




Weidagehts : Heavy Ion Collisions

Heavy Ion Collisions

(Annotate. AkuteZustaende. 08/11/10)




Technical stop

Technical Stop

(Annotate. AkuteZustaende. 21/10/10)




Wie die Zeit vergeht. Passa(il)tempo.

Piazza della loggia

Meldung. Eben reingekommen.
BRESCIA. Piazza della Loggia: chiesti 4 ergastoli
Per la strage del 1974 i pm chiedono il carcere a vita per Delfo Zorzi, Carlo Maria Maggi, Francesco Delfino e Maurizio Tramonte.


(Annotate. Das Δ des Deltas. 21/10/10)




Il manganello (o sfollagente)

Manganelli

Scontri a Terzigno, cinque arresti: "Noi col rosario, voi coi manganelli"
./.
Da Roma intanto, il capo della polizia, Antonio Manganelli, ribadisce: "Useremo anche la forza se necessario".
(Annotate. Das Δ des Deltas. 20/10/10)




Kessels Chorta

Chorta

Ein Gutes hat der neue Arbeitsplatz, von dem ansonsten nur zu sagen ist, daß es ein Arbeitsplatz ist, und neu ist daran auch nicht viel. Ein Gutes hat der neue Arbeitsplatz auf jeden Fall: er kennt sich seitdem aus am Flughafen. Und man kennt ihn.
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(Annotate. Kürzestgeschichten. Ochsenschwanz. Sachbuch. 04/09/10)




Die Geschichte mit dem Elefanten

und der Elefant, um den es geht, war in mehrfacher Hinsicht ein Unikat. Zum einen besaß der Elefant keinen Namen. Was damit zusammenhängen mag, daß er unter der Brücke hauste, jedem aus dem Weg ging, auf Fragen, der nach dem Weg zur nächsten Tankstelle etwa, höchstens etwas mürrisch mit dem Rüssel wackelte, und ansonsten tat, als ginge ihn alles nichts an.
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(Annotate. Kürzestgeschichten. 27/08/10)




ferragosto. samt binaerem thermometer. termometro binario

hier >>>

(Annotate. AkuteZustaende. 15/08/10)




Apără-mă de găini, că de câini nu mă tem.

Tutres. Ein Stück Tschenett als TraraTragödie

Tutres

(>>> xl)

(Annotate. AkuteZustaende. 09/07/10)




In nome del Popolo Italiano. Anni sette.


Der Forza Italia-Mitbegruender, Berlusconiangestellte und -freund sowie Senator der ital. Republik ist heute, in zweiter Instanz, wegen Unterstützung der Mafia zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Der bereits wegen Steuerbetrug und Bilanzfälschung verurteilte Parlamentarier war Chef von Berlusconis Werbeunternehmen Publitalia und hatte 1994 bei Berlusconis Einstieg in die Politik in wenigen Wochen die Partei Forza Italia  ...

segue qui / weiter hier: >>>

(Annotate. AkuteZustaende. Das Δ des Deltas. 29/06/10)




Endlich : laeuft der RSS-feed wieder :
rss einigermaszen. nur zerschieszt die software, wieso immer, alles, was auch nur minimalst auszerhalb der norm liegt : als da waeren : umlaute, das sz, italienische akzente. und griechisches schon gar. musz sich zur zeit, leider, damit gelebt werden; da keine zeit fuer tiefergehende analysen. (doch, schon : nur aber eben : fuer andere blosz)

(Annotate. AkuteZustaende. Technische Durchsage. 28/06/10)




Ogni tempo ha il suo fascismo

Ogni tempo ha il suo fascismo: se ne notano i segni premonitori dovunque la concentrazione di potere nega al cittadino la possibilità e la capacità di esprimere ed attuare la sua volontà. A questo si arriva in molti modi, non necessariamente col timore dell'intimidazione poliziesca, ma anche ...
segue qui / weiter hier: >>>

(Annotate. AkuteZustaende. 26/06/10)




Vielleicht (notat)


Vielleicht sollt ich dann
doch noch ein paar jahre
leben : um mein werk
von miszverstaendnissen
zu befrein. nicht ein
verstaendnissen, nein

(Annotate. AkuteZustaende. Gedichtenǂwerfen. 25/06/10)




Vor runden notizen sitzen (IIX/III)


>>> hier

(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 20:29:30 14/06/10)




Das waren noch Zeiten

"... so hat der Haymon-Verlag die Gunst der Stunde genutzt und einen von Kurt Lanthalers Tschonnie Tschenett Romanen wieder in die Läden gebracht, die zwischenzeitlich bei Diogenes erfolgreich waren. 'Grobes Foul', im Original von 1993, hat nur indirekt mit Fußball zu tun, ist aber immer noch eine große Freude.
...
Klar trägt Lanthaler dick auf, aber die Ironie ist unverkennbar, Chandlers Marlowe wird hemdsärmelig verwurstet. Dazu strotzt 'Grobes Foul' nur so von witzigen Details: Jener römische Fußball-Star namens Paolo Canaccia, der in Südtirol aufgrund eines Trainingslagers weilt, berlinert, weil er bei der Hertha groß geworden ist. Das waren noch Zeiten."

(Joachim Schneider. Badische Zeitung. 05.06.2010)

siehe auch   >>>   und   >>>   und   >>>

(Annotate. AkuteZustaende. 13/06/10)




Things should start to get interesting right about now

Bob Dylan. Mississippi. The Bootleg Series, Vol. 8: Tell Tale Signs - Rare and Unreleased 1989-2006 (Bonus Track Version)

(zusaetzlich zu dem, was eine trennlinie weiter unten steht, - ist heute im italienischen senat ein gesetz durchgewunken worden, das wir legge bavaglio nennen. demnaechst ist das zitieren abgehoerter telefonate verboten, bei strafen bis zu 300.000 euro.
unsereins wiederum behandelt sowas seit geraumen zeiten als eigne (sub)textgattung. und mixt es sich : scubbydubbydoo : in roman wie sonett. wohlauf also.)

(der song und sein text zudem, wie seit dezember schon, mir lieb wegen seiner naehe zu tutres, dem schwemmland. siehe dort. oder beim syphilitischen datendealer g***le, der gerade das suchwort "oil spill" an die deltoiden
(ich versteh was von delten) dreckschweine von BP verkauft hat. complimenti. that's not evil.)

(Annotate. AkuteZustaende. 10/06/10)




Das Buch kam Anfang März in die Welt und auf den Markt.
Und schreibt sich seither fort.
Aus dem Glossar zu »Grobes Foul«. Haymon Tb 2010.
Aus gegebenem Anlasz.

S. 96 Falcone: tatsächlich, soviel wissen wir inzwischen, gaben diese anonymen Briefe des corvo (ital. Rabe, Krähe), die aus dem Herzen des italienischen politischen Systems kamen, der Mafia das Signal: wir geben Richter Falcone  und Richter Borsellino zum Abschuß frei. Dann wurden die beiden per Autobombe in die Luft gejagt (19.7.1992, 23.5.1993).

Daß noch im Jahre 2010 ein Prozeß läuft, und nach länger laufen wird, der politische Sympathisanten, wenn nicht Mitauftraggeber dieser und anderer Bomben zu ermitteln versucht: gehört zum Gang unserer, der italienischen Geschichte.
(Auch, daß dabei Senatoren, Abgeordnete und Ministerpräsidenten : auf der Liste stehen.)

An dieser Stelle sei dem Schriftsteller, dies eine Mal, eine persönliche, wenn auch strikt an die Arbeit gebundene Geschichte erlaubt:
weiter: >>> hier

(Annotate. AkuteZustaende. Das Δ des Deltas. 08/06/10)




Die Ursache der Odyssee kennt nur der Elefant

 
weiter: >>> hier

(Annotate. AkuteZustaende. Gedichtenǂwerfen. 06/06/10)




Aus dem Arbeitsbuch zu
TUTRES. Ein Stück Tschenett als Traratragödie
Schauspiel. Uraufführung Lana 09.07.2010


Tutres. Der Teig.




400 g roggenmehl
400 g weizenmehl

undsoweiter. >>> hier

Ps: Ihnen wurde erzaehlt, Tutres wuerden Tirtlen heiszen und seien eine typische spezialitaet aus Tripstrill?
kolonialistischer quatsch. die dinger heiszen Tutres und stammen aus dem Badiotischen. Dixit.


(Annotate. AkuteZustaende. Dei cannoli. Del Tschenett. 27/05/10)




Vivo in un paese barbaro e incivile

Sandro Bondi. Ministro dei Beni e delle Attività Culturali. Oggi. Dixit.

E noi allora?, guaglió?
Beccati questa, stronz di un bonz:

Και μερικοί έφθασαν απ’ τα σύνορα,
Και είπανε πως βάρβαροι πια δεν υπάρχουν.
Και τώρα τί θα γένουμε χωρίς βαρβάρους.
Οι άνθρωποι αυτοί ήσαν μια κάποια λύσις.
(Κωνσταντίνος Καβάφης)

(war damals, in >>> Azzurro, dem roman, eines der motive. dort, also online, auch das zitat. allerdings nur in der griechischen fassung. wenn man, uebrigens, meines italienischen kultusministers bondi statement von heute mit dem meines staatssekretaers im innenministerium von gestern (>>> hier) :  parallel verschaltet: kann einem schon ganz schoen kotzich werden. es eruebrigt sich also, eines der gedichte des ministers zu lesen. - doch: die gibts. (ein andermal))
Einige Leute sind von der Grenze gekommen
und haben berichtet, es gebe sie nicht mehr, die Barbaren.
Und nun, was sollen wir ohne Barbaren tun?
Diese Menschen waren immerhin eine Lösung.
(Konstantinos Kavafis)

(Annotate. AkuteZustaende. Gedichtenǂwerfen. 21/05/10)




Σερα, μι σεντι? Sera, mi senti?
Sera ist eine (mehr als fluechtige) bekannte aus der Napule-zeit. man hoert sich, ab und an. mehr nicht, weniger nicht. man hat sich im auge. im sinn.

weiter hier: >>>

(Annotate. AkuteZustaende. Dei cannoli. Del Tschenett. 13:29. 20/05/10)




Sanguinetti ist tot. È morto Edoardo Sanguinetti.


Sanguinetti

weiter hier >>>

(Annotate. AkuteZustaende. Gedichtenǂwerfen. 18/05/10)




Soldisoldoni a cricche, cracche e :

(Annotate. AkuteZustaende. Das Δ des Deltas. 17/05/10)




Sono state disposte più operazioni
a garanzia della democrazia, tutte in attesa di essere eseguite.

Zitat.
aus: Das Δ des Deltas. roman in arbeit.

(Annotate. AkuteZustaende. Das Δ des Deltas. 15/05/10)




Ελλάδα. & Ανοιχτοί Λογαριασμοί.
Griechenland. Offene Rechnungen. & Dicktenausgleich.

Dicktenvergleich Egnatia Odos

Ihr redet von griechenland? ihr wiszt nichts.
(wird fortgesetzt)
(Annotate. AkuteZustaende. 14/05/10)




Weil er grad spricht
(gerade, im sinn von "geradeaus", spricht er nicht, nein):


Da ist Stacy-Marie Ishmael (alphaville / financial times) durchaus einstimmend zuzustimmen:
"Come on Herr Ackermann, tell us how you really feel about Greece – and how your bank is really positioned…"
weiter hier: >>>

(Annotate. AkuteZustaende. 23:15. 13/05/10)
(Annotate. AkuteZustaende. 16:55. 14/05/10)




"... altrimenti sembrerà che mi hanno beccato con il sorcio in bocca"

Informativa. Sorcio. Scajola.

(Annotate. AkuteZustaende. 10:15. 04/05/10)




Ἐλέου. Αἰδοῦς, Φήμης, καὶ Ὁρμῆς.
Erbarmen. Ehrfurcht, guter Ruf, und Eifer.
Misericordia. Verecondia, Fama, ed Impeto.
Mercy.
Shamefastness, Rumour, and Effort.

Ellada

weiter hier: >>>

(Annotate. AkuteZustaende. UeberSetzen.TraDurre. 30/04/10)




He hertha: hol mal bier, hier.
18 / 32:51 / - 19 / 23
so siehts aus. zur feier des taaches n biscken text.
weiter hier: >>>




«La mafia italiana risulterebbe essere
la sesta al mondo, ma guarda caso è quella più conosciuta, perchè c'è stato un supporto promozionale che l'ha portata ad essere un elemento molto negativo di giudizio per il nostro paese. Ricordiamoci le otto serie della Piovra
(...)
weiter hier  >>>

(Annotate. AkuteZustaende. Dei cannoli. Del Tschenett16/04/10)




Pojechali!

Einer von uns. Der erste. Da drausz.

gagarin

Jurij Alekseevič Gagarin. 12. April 1961.
(dasz man das noch erleben durft.)
(Annotate. AkuteZustaende. 12/04/10)



welcome to the machine II


Siebn stunden ging das so
und es ging gut. sternstunden
seines lebens. auch wenn es immer noch
nicht richtig dunkel werden wollt
(...)
weiter hier >>>

(Annotate. AkuteZustaende. Gedichtenǂwerfen. 30/03/10)



welcome to the machine I

machine I

weiter hier   >>>

(Annotate. AkuteZustaende. 30/03/10)




kochen. essen.
(sodann auf arbeitsreise.)
*
Moules de Bouchot su barba di frate

Moules de Bouchot su barba di frate

Tomatencoulis a là Patagonia
**
Felchen auf OrangenFenchel, samtgrün
***
Grünspargel und Lachs, safranmariniert
****
Kalbsleber, Chutney grüner Tomaten, HavannaBoskop

*****
Kaninchenragout
carciofi alla romana, biscotto di polenta
******
RhabarberHimbeerStrudel samt Schlach

Schokoladensoufflé
Peanutcake


dalla serie: kochen mit max. und dirk, pâtissier peanutcake.
komplett: >>> hier

(Annotate. Ochsenschwanz. Roman der Küchen. 20/03/10)




Schlechtes wetter, auf neptun

Hurrican auf Neptun

bilder eines methanhurricans am suedpol (des n)
: und unsereins musz demnaechst verreisen. wenn das blosz gutgeht.
(quelle: http://arxiv.org/abs/1003.3240v1)

(Annotate. AkuteZustaende. 19/03/10)




ID 5460 / 17-Mar 14:33
Double writing of events (as seen this morning):
The problem occurred if the Lumi and the Full stream were writing from the same node. The reason was that the trigger/event masks on the node were not exclusive and hence the event was picked up twice. This is considered to be repaired.

(Annotate. AkuteZustaende. 17/03/10)




Tschelatti
so ein elektronenrechner kann ja viel behaupten:

Tschelatti

(Annotate. AkuteZustaende. 16/03/10)




Il capo è nero: Tutti a casa.
»E come vuoi che stia? E' nero, ma lucidissimo. Però adesso diamoci da fare, perché se sabato non gli portiamo in piazza un milione di persone andiamo tutti a casa«.
(Cicchitto al telefono. Roma, ore 15,35 di martedì 16 marzo)

(Annotate. AkuteZustaende. Dei cannoli. Del Tschenett 16/03/10)




Fotoroman/zo. Establishing Shot.

Fotoroman/zo

(Annotate. Fotoroman/zo. 14/03/10)




Was hast, Tschenett, was


bitte ist das denn für ein Gesicht, mit dem du da herumläufst? Gegen ein kirchliches Bauwerk gelaufen? ..., ach lassen wir das.
Was soll mit meinem Gesicht sein?, sagt Tschenett. Und wen interessierts?
Nun, sag ich, mich.
(...)
weiter: >>> hier
(Annotate. Kürzestgeschichten. 12/03/10)




Tutres

Waehrend in der wirtschaft am end der welt schwere ventilatorenschaufeln traeg schwuelheisze luft umwaelzen, schneits drauszen vorm fenster, wieder.

(die herausforderungen der poetik)

(Annotate. AkuteZustaende. 11/03/10)




Come ognun vede


Come ognun vede
in questa sede
si parla di nient
siam deficient
siam la plebe
Come ognun vede
(...)
(Annotate. Gedichtenǂwerfen. 10/03/10)




Palermo, ore 13.50 “Era uno degli oggetti principali del contropapello. Il foglio che mio padre scrive di persona e che prende in considerazioni le possibili soluzioni sottoposto a Provenzano da far approvare a Riina, c’erano argomentazioni…
...
Transkript der Aussagen des Ciancimino jr. Dritter Akt, dritter Tag der Befragung durch Staatsanwalt Antonio Ingroia.
Massimo Ciancimino wird als Zeuge im Prozess gegen Mario Mori, den Ex-Kommandanten der Carabinieri-Sondereinheit ROS, befragt. Mori wird beschuldigt, in den 90er Jahren einen Geheimpakt mit der Mafia zur Verhinderung von Anschlägen abgeschlossen zu haben.
Nachtrag zum Nachtrag, wachsende Glossare, wuchernd.
weiter hier: >>>

(Annotate. Das Δ des Deltas. 08/02/10)




Ach lasz den nachlasz

Ach lasz den nachlasz
nachlasz sein; er ist
nichts als ein anlasz
tot zu sein
(Annotate. AkuteZustaende. Gedichtenǂwerfen. 06/02/10)




Bullendämmerung im faschistischen Polizeiposten. Schwarzweiße Polizeiwagen um sie herum. Die Rote Göttin im erbsgrünen Mantel und abgewetzten Stiefeln.

LeseStueck. James Ellroy. Blood's a Rover. Blut will fließen. Ullstein, 2010. S.447
(Annotate. AkuteZustaende. Das Δ des Deltas. 03/02/10)




Palermo, ore 10.45. “Questa nuova fase... a Provenzano si era assicurato… che poteva muoversi tranquillamente. Per poter garantire che Provenzano fosse l’unico capace a ricondurre Cosa nostra, anche a detta dei carabinieri, in una strada ragionevole. L’unico personaggio che poteva ricondurre Cosa nostra nella strada della non visibilità… fu garantito l’impunità. Questo fu detto ai carabinieri e fu assicurato dai carabinieri e di questo fu informato il signor Franco”.
(Annotate. Das Δ des Deltas. Dei cannoli. Del Tschenett 03/02/10)




It's the brain, stupid.

Hirn, gruen


(Annotate. AkuteZustaende. Ochsenschwanz. 02/02/10)




«Sono anni ormai che ci chiediamo se il fascismo ritornerà, ma tranquilli amici, un po’ è già tornato; non il fascismo del ventennio, ma quello di sempre, autobiografia della nazione, frutto spontaneo del nostro autoritarismo anarcoide, del nostro piacere di servire, della retorica patriottarda».

LeseStueck. Giorgio Bocca. Annus Horribilis. Feltrinelli, 2010

(Annotate. AkuteZustaende. Das Δ des Deltas. 02/02/10)




Illegaler datenklau. wieweit darf ein rechtsstaat gehen?

weiter hier: >>>

(Annotate. AkuteZustaende. 01/02/10)




SCHATTENRISS
Treatment zu einem Spielfilm
Schwarz/Weiß. 1987
weiter hier: >>>

(Annotate. AkuteZustaende. 01/02/10)




So schreiben sich geschichten, so schreiben sich romane: weiter. und, auch, dazu bedarf es, bedurfte es, wird beduerfen: der glossare. (die der eine oder andere inzwischen als "ganz eigenständiges" erzaehlmoment durchaus ausgemacht hat.
zugegeben, dieser tage trudelts uebermaeszig gehaeuft hier ein, tagfuertag, an schreibtisch und archiv, ...
weiter >>> hier:

(Annotate. Dei cannoli. Del Tschenett. 23/01/10)




Dei cannoli.
hier: >>>


(Annotate. Dei cannoli. Del Tschenett. 23/01/10)




Napule. Reloaded.

Sie hatten hunderte verprügelt. Und sie hatten Verletzte anschließend aus den Krankenhäusern  entführt und ohne jegliche rechtliche Handhabe in einer Kaserne interniert. Verspottet und mißhandelt. Und als dann gegen einige von ihnen Anzeigen vorlagen und endlich Untersuchungen eingeleitet wurden, als einigen von ihnen der Haftbefehl zugestellt werden sollte, besetzten Polizisten den Polizeipalast, andere ketteten sich auf der Straße mit ihren eigenen Handschellen an.
weiter: >>> hier:

(Annotate. AkuteZustaende. Dei cannoli. Del Tschenett. 22/01/10)




Hoho, die Firma FERMCAR. Entnehmen wir doch, woertlich, der zeitung:

"Das hätten sie sich wahrscheinlich nicht träumen lassen: FERMCAR-Chef T.B, sein Kühlwagenchef E.T. und die Manager J.F.H., A.R. und A.F. stehen ab Montag vor Gericht. Ihnen wird zur Last gelegt, sechs Fahrer gezwungen zu haben, länger zu arbeiten, als es ihnen erlaubt ist. Außerdem sollen die Fahrer dafür auch noch zu gering entlohnt worden sein."
...
So schreiben sich Geschichten weiter. Siehe >>> Grobes Foul.
Und siehe >>> Der Tote im Fels. Da kam die Fa. FERMCAR auch schon zu (Euer) Ehren.

(Annotate. AkuteZustaende. Dei cannoli. Del Tschenett. 21/01/10)




Sie nannten sie Exkasso und Inkasso

exkasso und inkasso

(entwurf und casting zu einem italo-western)

(Annotate. AkuteZustaende. 20/01/10)




auch das, dieser tage (mehr wird nicht verraten), samt eines hesamandls:

hesmandl

(Annotate. AkuteZustaende. 17/01/10)




"Der zweijährige Winnetou, wohnhaft in der Wotanstrasse, wird vermisst."

Was fuer ein fundstueck. weiter hier >>>


(Annotate. AkuteZustaende. 16/01/10)





La ‘ndrangheta, invece, è puntualissima.

seit dreivier jahren am thema. fuenf. und jezze sitzste da, und kanns nich los. erst mal andres abarbeiten.
20 am tach. abzueglich der 5 fuer den caporale. und der 3 fuer den pulmino. oder andersrum.

RosarNo2

(Annotate. Das Δ des Deltas. Dei cannoli. Del Tschenett. 07/01/10)




War n langer tach. also, wenn morgens schon schneeraum', dann abends wenigstens spinatnocken und und.

SpiNo2.1

Knödelbrot, glasierte Zwiebel, Knoblauch, geschlagne 2 Eier und ...

weiter: >>> hier
(Annotate. Ochsenschwanz.Sachbuch. 21/12/09)




Ach!: von uns

Der vor kurzem verstorbene, ach!: von uns gegangene, Tarzan am Prenzlauer Berg, Adolf Endler, einer, der sein Leben lang hart gearbeitet, also: geschrieben hat -
Aus der Kürzestgeschichte
"Das Geschrei des Buches der Tatjana Wpunkt".

hier: >>> nachzulesen.

(Annotate. Kuerzestgeschichten. 03/08/09)




neu eingestellt:

aus "Passagen", Roman in Arbeit.

>>>    Vernatsch. Passagen.
>>>    Das Museum der siebenundzwanzig Minuten. Passagen.




Y tu, Brindisi

Y tu, Brindisi, pitla
sor? chi te à pa fat fé
chël che te es fat?
(ert stajoves?
mo piec.)

Poesies tla traduziun tl ladin de Rut Bernardi. Hier: >>>

(Offene Rechnungen/Ladin)







 
  

      Goldfishs

Das Delta

: himmel & hoell

Napule

Weisswein und Aspirin

Offene Rechnungen - Anoichtoi logariasmoi

Azzurro

Azzurro

Heisse Hunde

Herzsprung


Grobes Foul


Der Tote im Fels